Mord auf Bali by Fischer Gerd

Mord auf Bali by Fischer Gerd

Autor:Fischer, Gerd [Fischer, Gerd]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi, azw3
Herausgeber: Bookwire GmbH
veröffentlicht: 2011-11-24T23:00:00+00:00


3.

Haarscharf vorbei, dachte Rauscher, als er Frau von Talheim vom Balkon aus in ihrem knappen, roten Bikini am Pool beobachtete. In diesem Alter sollten manche Frauen etwas mehr Rücksicht auf ihre Umwelt nehmen. Gewisse üppige Rundungen ließen sich selbst durch mehrmaliges Fettabsaugen nicht vollständig kaschieren. Und außerdem gehorchten auch die Brüste in einem fortgeschrittenen Alter zunehmend den Gesetzen der Schwerkraft. Das sah man der Gucci-Frau deutlich an.

„Grenzt ja an Körperverletzung“, sagte Rauscher zu Doris Maurer, die neben ihm saß, deutete hinunter auf Frau von Talheim und schüttelte den Kopf. Doris Maurer zeigte ein schönes Lächeln. Das erste heute.

Die heiße Luft vibrierte vor sich hin. Der Uhrzeiger tickte dem Nachmittag entgegen. Frau von Talheim flirtete an der Poolbar mit Rusli. Sie machten Witze und hatten Spaß. Rauscher verstand allerdings nicht, was sie redeten. Es war zu weit weg. Vielleicht ihr neustes Opfer, dachte Rauscher. Er hatte neulich schon davon gehört, dass viele Australierinnen wegen der balinesischen Männer hier Urlaub machten. Der ganz normale Sextourismus, nur andersrum.

Die Verabredung mit Padang war für sechzehn Uhr angesetzt. Bis dahin machte Rauscher Doris Maurer mit Göttin Shiva bekannt. Er hatte sich einen kleinen Teller besorgt und darauf einige Scheiben Ananas, einige Stücke Papaya, eine Banane, einige grüne Blätter, einen gekauten Kaugummi und eine halbleere Zahnpastatube gelegt.

„Na, über diese Opfer wird sich Göttin Shiva aber freuen.“ Doris Maurer schüttelte leicht den Kopf und wunderte sich über den Kommissar.

„Die Götter scheinen hier auf alles scharf zu sein. Man kann alles opfern, was man besitzt. Ich habe mich informiert.“ Es klopfte. Rauscher öffnete Padang die Tür und bat ihn einzutreten. Padang begrüßte Doris Maurer und erzählte von den Anordnungen, die er getroffen hatte und die sofort in die Tat umgesetzt worden waren. Padang lehnte sich über das Balkongeländer und zeigte nach unten auf die Anlage:

„Sehen Sie? Meine Leute. Überall.“ Doris Maurer hob den Kopf, nickte, und auch Rauscher überzeugte sich von der Richtigkeit seiner Worte. Dann sagte er:

„Kommissar Padang, der Zwirbelbart und der Vierzigjährige hängen ganz tief drin. Ich habe mit ihnen gesprochen. Sie sind Ex-Kollegen von Maurer und wollten mir weismachen, ihn hier rein zufällig getroffen zu haben. Sehr merkwürdig das Ganze. Angeblich hatten sie das beste Verhältnis.“ Kommissar Padang nahm seinen Hut ab und kratzte sich am Hinterkopf. Dann zündete er sich eine Maisblattzigarette an, überlegte kurz und sagte:

„Wir abwarten müssen. Vielleicht sie machen ein Fehler. Wir sie observieren Tag und Nacht. Vielleicht wir sie erwischen, wenn sie unternehmen was. Oder, ich sie soll bestellen auf Polizeistation und verhören, was meinen Sie?“

„Ich würde abwarten. Wahrscheinlich stecken sie hinter dem Drohbrief.“ Doris Maurer übergab Padang den Brief. Er las ihn. Dann gab er den Brief zurück und Rauscher sagte:

„Wenn die beiden dahinterstecken, dann melden sie sich schon wieder. Sie wollen ja schließlich so schnell wie möglich an das Geld.“ Padang nickte und erwiderte:

„Wir könnten … ich meine, vielleicht Frau Maurer sein Lockvogel?“ Rauscher winkte ab.

„Auf gar keinen Fall. Viel zu gefährlich. Das kann keiner von uns verantworten. Die schrecken vor nichts zurück. Wenn die merken, dass da was schief läuft, sind die in der Lage, sie ebenfalls zu töten.



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