Mord am Pulverbach by Gisela Garnschröder

Mord am Pulverbach by Gisela Garnschröder

Autor:Gisela Garnschröder [Garnschröder, Gisela]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AAVAA Verlag
veröffentlicht: 2015-11-09T16:00:00+00:00


Der Montag begann mit strahlender Sonne. Vera war kaum im Büro, als Dörte Masch sie aufsuchte und sich erkundigte:

„Hast du in der Scheune etwas gefunden?“

Vera sah sie verdutzt an, begriff und fluchte:

„Verdammt! Das hab ich ganz vergessen.“

Ihr Gesicht wechselte von sehr blass auf rot. Dörte sah sie prüfend an.

„Lass mich raten. Er ist groß, warm und unglaublich zärtlich.“

Jetzt nahm Veras Gesicht die Farbe einer reifen Tomate an, und sie wehrte ab.

„Was du immer denkst. War ‘n schönes Wochenende. Das ist alles.“

„Das kannst du deiner Großmutter erzählen, und die glaubt dir auch nicht“, antwortete Dörte lachend, ging zur Tür und rief beim Hinausgehen:

„Ich komm schon noch dahinter. Vergiss die Scheune nicht.“

Sie war noch nicht ganz weg, da erschien Josef Tann in der Tür:

„Welche Scheune?“

Vera warf ihm einen funkelnden Blick zu, starte ihren Computer, tat Wasser und Kaffeepulver in die Maschine und fauchte:

„Himmel, kann man hier nicht einmal in Ruhe einen Kaffee aufsetzen?“

Josef Tann warf sich in den Stuhl vor ihrem Schreibtisch und wartete grinsend bis Vera sich ihm gegenüber gesetzt hatte und erkundigte sich:

„Wie war dein Wochenende?“

Vera lächelte jetzt entspannt, reckte sich und meinte:

„Bis auf diesen bescheuerten Anruf ganz gut.“

„Anruf? Der gleiche wie bei mir?“

Sie nickte und sah demonstrativ zur Kaffeemaschine hin, deren leichtes Gluckern verkündete, dass der Kaffee fast fertig war.

„Hat er was gesagt?“

Jetzt wurde Vera lebendig, nickte hastig, sprang auf und goss Kaffee ein.

„Ich brauche erst einen Kaffee“, sagte sie, nahm eine tiefen Zug von dem dunklen Gebräu und fuhr fort: „Er hat sich erkundigt, ob meine Nacht schön war.“

Josef Tann sah sie an, bemerkte ihr leichtes Erröten und erkundigte sich:

„Du warst nicht allein? Und er hat es gewusst?“

Sie nickte und plötzlich verlor ihr Gesicht alle Farbe und sie flüsterte:

„Es war schrecklich. Es war nicht geplant, verstehst du. Aber er hat gewusst, dass ich nicht allein war. Er beobachtet uns, Jupp.“

Josef Tann stand langsam auf, ging zum Fenster, blickte auf die Herzebrocker Straße hinunter und sagte ohne sich umzudrehen:

„Bei uns hat er sich nicht mehr gemeldet. Dann hat er jetzt dich im Visier.“

„Ich hab nicht gedacht, dass es mich so umwirft. Jetzt kann ich auch verstehen, dass du wegen deinem Sohn so ausgerastet bist.“

Er drehte sich jetzt wieder zu ihr um.

„Warst du mit deinem Feuerwehrmann zusammen?“

Sie nickte.

„Wie hat er reagiert?“

Sie schniefte leise und antwortete lächelnd:

„Er ist gleich auf und davon, um den Typen zu suchen, der uns beobachtet hat. Hatte natürlich keinen Zeck. Der Sonntag war trotzdem schön.“

Er sah ihre Augen bei den letzten Worten aufleuchten und schloss daraus, dass die Beziehung andauerte.

„Dann ist doch alles okay. Was war denn mit der Scheune, von der Dörte gesprochen hat?“

Vera berichtete es ihm und gleich nach der Sitzung der Mordkommission machten sie sich auf den Weg dorthin. Fast eine halbe Stunde liefen sie um die Scheune herum und versuchten an verschiedenen Stellen durch Risse in dem großen Holztor einen Blick ins Innere zu werfen. Dann entschlossen sie sich dem Besitzer der Scheune eine Besuch abzustatten. Der Bauernhof lag etwa einen halben Kilometer entfernt. Der Geruch von Schweinen stieg ihnen in die Nase, als sie aus dem Auto stiegen und ein Schäferhund stürmte laut bellend auf sie zu.



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