Mord Am Vesuv by John Maddox Roberts

Mord Am Vesuv by John Maddox Roberts

Autor:John Maddox Roberts
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 3442447739
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2001-01-02T00:00:00+00:00


VIII. Kapitel

Das Ding, das bei unserer Rückkehr auf dem Tisch im impluvium lag, sah nicht aus wie eine Waffe. Ein Bote hatte es abgegeben, während wir die Sklavenmädchen aus dem Tempel geholt hatten. Julia hatte das germanische Mädchen und Leto in einem gemeinsamen Zimmer untergebracht, wo man sich um sie kümmerte. Bis ich Gaia befragen konnte, musste ich mich wohl noch eine Weile gedulden, aber ich hoffte, zumindest aus Leto ein paar zusammenhängende Sätze herauszubekommen, sobald sie ihre panische Angst überwunden hatte.

Antonia nahm das spitze Instrument und musterte es. Die Ägypter hatten es gründlich gereinigt, bevor sie es mir geschickt hatten. Der Griff war wie ein kleiner Dolch geformt. Die Klinge war dreieckig, lief nach vorne spitz zu und war insgesamt höchstens eineinhalb Handbreit lang. Das Ganze sah mehr wie ein stilus als wie eine Waffe aus.

»Er wurde mit diesem kleinen Ding umgebracht?«, fragte sie erstaunt.

»Es ist völlig ausreichend«, erklärte ich ihr, »es ist nur eine Frage der richtigen Platzierung. Wie dir jeder erfahrene Schwertkämpfer bestätigen kann, ist ein fingerbreiter Stich an der richtigen Stelle des Halses genauso tödlich, wie wenn man einen Mann in zwei Teile zerlegt. Mit dieser kleinen Stichwaffe verhält es sich genauso.«

Sie wendete den Minidolch und betrachtete ihn fasziniert von allen Seiten. »So ein Ding könnte ich auch gut gebrauchen. Wenn ich das Haus verlasse, schnalle ich mir meistens einen Dolch an die Innenseite meines Oberschenkels, aber nach einer Weile scheuert er mich immer wund.«

»Tatsächlich?«, mischte Circe sich ein und deutete mit dem Finger auf die tiefe Spalte zwischen ihren üppigen Brüsten. »Ich verstecke ihn meistens hier.« Womit ich wieder einmal etwas Neues über die römischen Frauen gelernt hatte, und wie immer war es nichts Beruhigendes.

»Er wiegt so gut wie nichts«, stellte Antonia fest. Sie warf den Minidolch in die Luft, sodass er sich ein paarmal überschlug, und fing ihn geschickt am Griff wieder auf. »Man könnte ihn im Haar verstecken. Dann wäre er sogar griffbereit, wenn man nichts anhat.«

»Genug von diesem Unfug, meine Damen«, sagte Julia, die gerade den Raum betrat.

»Kleine Dolche wie dieser werden tatsächlich manchmal im Haar versteckt«, erklärte ich, »und zwar von Prostituierten, die sich so vor grausamen oder gewalttätigen Kunden schützen. Allerdings legen sie es nicht darauf an, ihre möglichen Opfer gleich umzubringen. Sie wissen genau, an welchen, äh, intimen Stellen man bei einem Mann zustechen muss, um ihn außer Gefecht zu setzen.«

»Da sieht man's«, stellte Julia fest. »Ihr beiden habt einen schlechten Einfluss auf meinen Mann. Aber wenn es wirklich ein Prostituiertentrick ist - Gaeto hatte bestimmt mehr als eine in seinen Sklavenbaracken.«

»Der Mörder ist von außen gekommen«, klärte ich sie auf. »Wir haben eindeutige Spuren gefunden.«

»Wenn du meinst, dass man einem alten Kavallerieveteran trauen kann«, bezweifelte sie diese Information. »Er wäre schließlich nicht der Erste, der sich mit der Entdeckung irgendwelcher angeblicher Hinweise wichtig zu machen versucht.«

»Ich vertraue ihm. Erzähl mir lieber, ob du von den Mädchen etwas erfahren hast.«

»Leto ist am Boden zerstört, obwohl niemand Hand an sie gelegt hat. Gaia ist da schon etwas robuster, aber diese Charmian muss wirklich aus Eisen sein, dass sie es in ihrem Zustand geschafft hat zu fliehen.



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