Montana Creed - 01 - Das Herz aller Dinge by Linda Lael Miller

Montana Creed - 01 - Das Herz aller Dinge by Linda Lael Miller

Autor:Linda Lael Miller [Miller, Linda Lael]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-05-17T13:40:36+00:00


Kapitel 10

Auf der Heimfahrt schlief Alec ein, erschöpft von der Aufregung und übermüdet, und die im Krankenhaus verabreichten Medikamente taten ein Übriges. Logan fuhr so dicht an die hintere Veranda von Brianas Haus heran, wie er konnte. Dann stieg er aus und hob den schlafenden jungen vorsichtig von seinem Platz.

Der Kleine roch nach frischem Gips, kindlichem Schweiß und den fettigen Burgern, die Logan ihm und Josh am Drivein auf dem Weg aus der Stadt gekauft hatte.

Als er sich umdrehte, stand Briana da, in den fahlen Schein des Mondlichts getaucht, und machte Anstalten, Alec an sich zu nehmen.

Logan legte aber einen Finger an den Mund und schüttelte den Kopf. Sogar Josh verließ ganz leise den Truck und ging zur Haustür. Briana und Logan standen immer noch vor der Veranda und sahen sich an, als auf einmal die Außenbeleuchtung eingeschaltet wurde.

»Ich kann ihn jetzt übernehmen«, flüsterte Briana.

»Ich weiß«, antwortete er und ging mit dem jungen im Arm an ihr vorbei und ließ sich von Josh den Weg zu dem kleineren der beiden Schlafzimmer zeigen.

Josh wirkte so mitgenommen, als wäre er selbst auch angefahren worden. »Er kann das untere Bett haben«, sagte er. Logan war von dieser Geste gerührt, da er wusste, was es für Josh bedeutete, auf sein Bett zu verzichten. »Aus dem oberen könnte er rausfallen.«

Logan nickte nur und legte Alec hin, dann zwängte er sich an Briana vorbei, als er das Zimmer verließ.

»Gehen Sie noch nicht«, rief sie ihm nach. Bitte.«

Wieder reagierte er mit einem Nicken und wartete in der Küche auf sie.

Das Haus war ihm vertraut und doch fremd zugleich. Es gehörte Dylan, doch soweit Logan wusste, lebte er nie hier. Zu der Zeit, als sie noch miteinander gesprochen hatten, war er ganz versessen gewesen, hier alles zu renovieren. Damals wollte er weitere Schlaf und Badezimmer anbauen, eine Scheune errichten und Pferde halten.

Jetzt, in der Ruhe nach all der Aufregung, saß Wanda da und sah Logan flehend an. Er versicherte der Hündin, Alec werde sich wieder erholen. Man konnte nie wissen, was und wie viel Tiere von dem verstanden, was um sie herum vor sich ging, doch ganz sicher war es mehr, als die meisten Menschen ihnen zutrauten.

Nachdenklich kam Briana aus dem Kinderzimmer, blieb im schmalen Flur an der Tür stehen und betrachtete Logan.

»Danke«, sagte sie. Ihre Augen waren weit aufgerissen, und er konnte in ihnen eine Vielzahl von Dingen sehen, die sie sagen wollte, aber nicht konnte - oder einfach nicht sagen würde. Vielleicht aus Stolz, vielleicht auch nur aus Vernunft.

»Gern geschehen«, erwiderte er. Seine Worte waren so gewöhnlich, so banal, dass sie nicht einmal an der Oberfläche dessen kratzen konnten, was sich zwischen ihnen abzuspielen schien. Schließlich ging er zu ihr und gab ihr einen sanften Kuss auf ihr Haar. Dabei wollte er eigentlich so viel mehr tun als nur das. »Legen Sie sich schlafen.«

Sie beugte sich leicht zu ihm vor, bis sie ihn fast berührte, dann jedoch zog sie sich wieder zurück. Sie sah ihn an, ihr Mund bewegte sich, aber kein Wort kam ihr über die Lippen.



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