Mithgar Bd. 2 - Zwergenzorn by Dennis L. McKiernan

Mithgar Bd. 2 - Zwergenzorn by Dennis L. McKiernan

Autor:Dennis L. McKiernan
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2013-02-08T23:00:00+00:00


Während Reihe um Reihe zwergischer Krieger aus dem seichten Wasser und weiter zum anderen Ende des Uferwalds marschierte, um für den Rest des Tages ein Lager aufzuschlagen, starrten die beiden Wurrlinge Fürst Kian perplex an. Sie hatten sich nie gefragt, warum er »Fürst« genannt wurde, obwohl sie wussten, dass es ein Adelstitel war. Jetzt stellte sich heraus, dass er überhaupt kein »Fürst« war, sondern vielmehr ein Prinz! Nein, nicht nur ein Prinz, sondern ein zukünftiger König! Perry begriff endlich, warum Passwart Baru Kian mit solcher Ehrerbietung behandelt hatte, denn das Königreich Nord-Riamon reichte vom Grimmwall im Westen bis zum Land Garia jenseits des Eisenwasserflusses im Osten und von Aven im Rimmen-Gebirge im Norden bis zum Lerchenwald und Großwald im Süden. Die Baeron lebten praktisch in der Mitte dieser Region in Darda Erynian. Obwohl sie einem Häuptling Gefolgschaft schworen, leistete dieser wiederum dem König von Nord-Riamon einen Treueeid. Also hatten Baru und seine Söhne es mit ihrem Lehensherrn und zukünftigen König zu tun gehabt, als sie mit Kian geredet hatten. Sich vorzustellen, dass die Wurrlinge die ganze Zeit mit dem nächsten König von Riamon gereist waren, gelagert, gegessen, getrunken und gekämpft und ihn sogar gescholten hatten!

In jenem langen Moment, als die Wurrlinge staunten, schien Kian eine gewisse Majestät auszustrahlen: stolz und hochaufgerichtet, resolut und gebieterisch. Während Perry nur gaffte, machte Zwirn unbeholfen – denn Wurrlinge kennen sich mit höfischen Manieren nicht aus – Anstalten, vor Fürst Kian niederzuknien, aber der Prinz trat rasch vor und zog ihn wieder hoch. »Nein, Zwirn, kniet nicht vor mir«, wies ihn der Mensch an, »denn die Waerlinga haben schon seit über viertausend Jahren vor keinem Souverän gekniet – seit dem Großen Krieg nicht mehr.« Fürst Kian lächelte, legte jedem Bokker eine Hand auf die Schulter und sagte: »Das ändert nichts zwischen uns. Nur weil ich eines Tages auf einem Thron sitzen werde, soll es keine Schranken zwischen uns geben. Es ist noch alles so, wie es vorher war, und jeder von uns wächst und ändert sich, wie Umstände und Vernunft es gebieten. Lasst nicht zu, dass mich die Königswürde meiner Freunde beraubt.«

Perry sah Kian lange an, dann nahm er seine Hand und sagte: »Die Königswürde soll Euch Eurer Freunde berauben? Das kann nicht geschehen, denn in der Freundschaft liegt große Kraft, und es ist mehr nötig als ein Wechsel des Ranges, um sie beiseite zu schieben oder gar zu sprengen. Und wärt Ihr auch der Hochkönig in Pellar persönlich, wir wären dennoch Freunde.«

»Außerdem«, mischte Zwirn sich ein, der sich langsam von seinem Schock erholte, »braucht auch ein König – oder auch ein zukünftiger König – ein paar Leute um sich, die ihn mit etwas beschäftigen können, wie Lieder singen oder mit Holzschwertern aufeinander einschlagen. Andernfalls würde er nur Befehle unterzeichnen, Edikte erlassen und die Armee inspizieren. Natürlich könnten wir hin und wieder auch in einen reißenden Fluss springen und uns von Euch retten lassen.« Sie lachten alle über Zwirns Vortrag, und mit einem Lächeln auf den Lippen beobachteten sie die Flussüberquerung der Zwerge weiter.

Reihe um



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.