Mit Haut und Haar by Kathy Reichs

Mit Haut und Haar by Kathy Reichs

Autor:Kathy Reichs [Reichs, Kathy]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-03-22T13:16:12+00:00


29

Die Ader auf Slidells Schläfe platzte nicht. Aber er fing auch Darryl Tyree nicht. Soweit ich mich erinnere, passierte Folgendes.

Slidell und Rinaldi rannten schwerfällig und mit nach hinten flatternden Krawatten den Block hoch. Sekunden später waren die beiden Officers an ihnen vorbei.

Während die vier die Straße überquerten, wechselten Woolsey und ich einen kurzen Blick und sprangen dann in den Chevrolet der netten Detective-Dame.

Woolsey raste den Block hoch und mit quietschenden Reifen um die Ecke. Ich hielt mich am Türgriff fest und stemmte mich gegen das Armaturenbrett. Noch eine scharfe Kurve, und wir schlingerten eine Gasse entlang. Kies spritzte von den Reifen hoch und schepperte gegen Müllcontainer und rostende Autokarosserien, die wild durcheinander zu beiden Seiten standen.

»Da!« Ungefähr zehn Meter weiter vorne entdeckte ich Rinaldi, Slidell und einen der Streifenpolizisten.

Woolsey beschleunigte und stieg dann auf die Bremse. Während ich vor und zurück geschleudert wurde, überflog ich schnell die Situation.

Rinaldi und ein Officer standen breitbeinig da und hielten die Waffen auf ein Gewirr aus Armen und Beinen auf dem Boden gerichtet. Slidell stand vornübergebeugt da, die Hände auf den Knien, und atmete schwer. Sein Gesicht war jetzt violett, Rinaldis dagegen hatte die Farbe von Leichenhausfleisch.

»Polizei!«, keuchte Rinaldi, der die Waffe mit beiden Händen hielt.

Die beiden Männer auf dem Boden fuchtelten wie Spinnen auf einer Stecknadel, der Polizist oben, sein Opfer unten. Beide ächzten, die Rücken waren dunkel vor Schweiß. Zwischen den Cornrow-Zöpfen unter der rechten Schulter des Beamten sah ich Kies und Fetzen von Zellophan und Plastik.

»Keine Bewegung!«, schrie der stehende Uniformierte. Der Kampf wurde heftiger.

»Keine Bewegung, du Arschloch!« Der Officer wurde

deutlicher.

Erstickter Protest. Gliedmaßen wanden sich auf dem Asphalt.

»Sofort! Oder ich blas dir deine Junkie-Eier weg!«

Der ringende Officer bekam ein Handgelenk zu fassen und drehte den Arm des am Boden liegenden Mannes nach hinten. Noch mehr Protest, dann ließ die Gegenwehr nach. Der Ringer griff hinter sich, um die Handschellen aus dem Gürtel zu ziehen.

Die Cornrows zuckten, der Körper bäumte sich auf, und die Bewegung traf den Beamten unerwartet. Der Mann rollte sich seitlich ab, löste sich von dem Polizisten, sprang auf die Füße und rannte noch halb gebückt vorwärts.

Ohne zu zögern, prügelte Woolsey den Rückwärtsgang ein, schoss nach hinten, dann wieder vorwärts und stellte den Chevrolet quer zur Gasse.

Schnell wie ein Wimpernschlag war der Officer wieder auf den Beinen und rannte schräg über die Gasse. Er und sein Partner waren gleichzeitig bei dem Mann und rammten ihn gegen den Chevy.

»Keine Bewegung, du verdammter Freak!«

Wieder drehte der Ringer dem Mann einen Arm auf den Rücken. Ich hörte einen Knall, als der Kopf des Mannes auf

das Autodach schlug.

Woolsey und ich stiegen aus und betrachteten den über das Auto gebeugten Mann. Seine Handgelenke steckten in Handschellen, und der stehende Officer drückte ihm seine Waffe an die Schläfe.

Schwer atmend trat der Ringer die Beine des Mannes auseinander und durchsuchte ihn. Zum Vorschein kamen eine Glock neun Millimeter Halbautomatik und zwei Plastiktütchen, die eine gefüllt mit weißem Pulver, die andere mit kleinen, weißen Tabletten.

Der Ringer warf die Glock und die Drogen seinem Partner zu und drehte den Verhafteten um.



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