Mission Mars - 07 - Die Brut (1 of 3) by Timothy Stahl & Manfred Weinland

Mission Mars - 07 - Die Brut (1 of 3) by Timothy Stahl & Manfred Weinland

Autor:Timothy Stahl & Manfred Weinland [Stahl, Timothy & Weinland, Manfred]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


4.

Ende und Anfang

»Du gehst weg? Hast du denn nichts zu tun?«

Kord drehte sich nach der Stimme um und lächelte seiner Mutter zu. Pa Saintdemar war eine – immer noch – stattliche Frau, wohl genau das, was man zu allen Zeiten schon eine natürliche Schönheit genannt hatte. Kord sah viel von seiner Mutter in Cari, seiner Tochter, ganz so, als liege Pa Saintdemars Gesicht unter dem des Mädchens schon verborgen, wie verpuppt.

Jedenfalls hätte die Kleine es schlechter treffen können als mit diesem Erbteil ihrer Großmutter, dachte Kord einigermaßen amüsiert – und weniger amüsiert fügte er hinzu: … wenn sie zum Beispiel die beharrliche Neugier und das gluckenhafte Wesen meiner Mutter abbekommen hätte.

Beides war zwar im Grunde nichts Schlechtes; Kord gefiel nur nicht, dass seine Mutter diese Eigenschaften fast ausschließlich für ihn reserviert hielt. Was sie freilich nur gut meinte, das war unbestritten. Aber Kord bedurfte dieser Überfürsorge nicht, hatte ihrer auch nach Marlees Tod nicht bedurft, der ihm zum Prüfstein des Lebens geworden und an dem er nicht zerbrochen, sondern im Gegenteil gewachsen war.

Was indes nichts war, worauf er stolz gewesen wäre. Er sah das nüchtern, rückblickend wenigstens, und als Notwendigkeit. Er hatte nach Marlees Tod an einer Kreuzung zweier Wege gestanden, von denen einer bergab und der andere bergan führte. Leichter wäre es sicher gewesen, bergab zu gehen und alles mit sich zu nehmen – doch um seiner Kinder willen hatte er sich für den anderen Weg entschieden, heraus aus dem Tal der Trauer.

Sie hatten es geschafft: Die Kinder sahen fast nur noch die Höhen des Lebens und in die Zukunft; nur Kord selbst schaute sich bisweilen noch um und fragte sich im Stillen, was gewesen wäre, wenn und falls …

Aber er sprach es nie aus, ließ es sich nicht einmal anmerken, auch seiner Mutter gegenüber nicht. Vielleicht weil er sie glauben lassen wollte, dass sie ihm ein gutes Beispiel gewesen war. Schließlich war ihr vor langen Jahren ein ähnliches Schicksal widerfahren wie ihm, denn auch sein Vater war gestorben, als er, Kord, noch ein Kind gewesen war. Und auch seine Mutter hatte das Leben nicht aufgegeben, sondern selbst in die Hand genommen.

Sie war keinen zweiten Bund fürs Leben eingegangen. Vielleicht betrachtete sie das heute als einen Fehler – einen, den ihr Sohn nicht begehen sollte. Dafür schien sie stetig Sorge tragen zu wollen.

Zwar hatte sie nie ein Wort in diese Richtung verlauten lassen, hatte das Kind nie beim Namen genannt; aber man konnte manche Dinge sagen, ohne sie auszusprechen. Und darin war Pa Saintdemar eine wahre Meisterin.

Aber wie konnte sie denn glauben, dass er je eine zweite Frau finden konnte, mit der er sein Leben teilen wollte? Es war nicht nur, dass er Marlee geliebt hatte, wie er nie eine andere Frau würde lieben können – nein, er liebte sie immer noch, daran hatte ihr Tod nichts geändert.

Er umging die Frage seiner Mutter – wohl wissend allerdings, dass sie ihn so leicht nicht vom Haken lassen würde. Während er die Tür zu seinem Arbeitsquartier schloss, sagte er nur: »Ich bin rechtzeitig zurück, um die Kinder abzuholen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.