Mike Morgenstern 3 - Hausbock by Auer Richard

Mike Morgenstern 3 - Hausbock by Auer Richard

Autor:Auer, Richard [Auer, Richard]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi, Oberbayern
ISBN: 9783863580858
Herausgeber: Emons Verlag
veröffentlicht: 2012-04-16T22:00:00+00:00


ACHT

»Da wundert es mich nicht mehr, dass Elvira Ledermann wollte, dass wir ihren Lebensgefährten in Frieden lassen«, jubelte Hecht, als er einige Zeit später mehrere Blatt Papier mit Starcevic-Informationen in Händen hielt. »Schau dir das an: mehrfach vorbestraft wegen Autodiebstahls und Erpressung.«

Morgenstern überflog die Blätter. »Da hat sich Frau Ledermann aber ein echtes Herzchen angelacht. Der Bursche riecht dreißig Meter gegen den Wind nach organisierter Kriminalität. Den will ich hierhaben.«

Morgenstern rief in München bei Elvira Ledermann an und bekam sie direkt an den Apparat. Sie versprach, noch am Nachmittag in Begleitung ihres Lebensgefährten Dragan Starcevic nach Ingolstadt zu kommen. Das lasse sich problemlos einrichten, auch für ihren Freund. Als selbstständiger Kaufmann könne er den Nachmittag gewiss freimachen. Was die Polizei denn konkret von Starcevic wissen wolle? Morgenstern blieb die Antwort schuldig. Dafür hatte er aber noch eine weitere Frage, die ihn schon länger beschäftigte:

»Ich würde gerne wissen, ob Ihr Exmann eine neue Lebensgefährtin hatte.«

»Eine neue Lebensgefährtin hatte er bestimmt nicht, das wüsste ich«, kam es kurz angebunden zurück.

»Hatte er einen guten Freund, jemanden, zu dem er ein besonderes Vertrauensverhältnis hatte?«

»Einen guten Freund …?«, sagte Elvira Ledermann.

Es blieb für eine ganze Weile still in der Leitung, sodass Morgenstern schon dachte, das Gespräch wäre unterbrochen.

»Also, einen gab es da, jetzt, wo Sie mich so fragen«, sagte sie schließlich. »Mit dem hat er sich regelmäßig zum Schachspielen getroffen. In Eichstätt.«

»Und wer ist das?«, fragte Morgenstern.

»Der Stadtbaumeister. Der Leiter der Bauverwaltung im Rathaus. Baisler. Erich Maria Baisler. Die beiden kannten sich schon ewig. Sie sind gleich alt und kommen aus derselben Ecke in Oberfranken. Wie es der Zufall will, hat es sie eines Tages beide in den Landkreis Eichstätt verschlagen.«

»Vielen Dank, Frau Ledermann, dann sehen wir uns also heute Nachmittag. Da können wir alles Weitere besprechen.«

»Haben Sie denn schon etwas herausgefunden?«, fragte sie.

»Noch keine ganz heiße Spur«, gab Morgenstern zu. »Aber wir sind dran.«

Er zögerte kurz, doch dann fragte er kurz entschlossen: »Da gibt es noch ein Detail, das uns aufgefallen ist. Wussten Sie eigentlich, dass Ihr Mann Monat für Monat fünfhundert Euro an Ihre Tochter überwiesen hat und noch mal dieselbe Summe an eine Stiftung für Denkmalschutz?«

Auf der anderen Seite der Leitung herrschte Schweigen. Dann kam ein deutliches: »Nein, das wusste ich nicht. Wir waren uns immer einig, dass Raphaela allein durchs Leben kommen muss. Das war unser klares Prinzip. Und was war das mit dieser Stiftung? Fünfhundert Euro jeden Monat? Ich fasse es nicht.«

»Was gibt es dagegen zu sagen?«, fragte Morgenstern.

»Rupert hat die Familie finanziell immer äußerst knappgehalten. All die Jahre. Wissen Sie, was Aurelius zu seinem achtzehnten Geburtstag von ihm bekommen hat?«, fragte sie. »Einen Karton Frankenwein. Sechs Flaschen. Das war’s.«

Keine fünf Minuten später, nach einem kurzen Anruf beim Stadtbauamt, fuhren Morgenstern und Hecht mit ihrem Dienst-Audi nach Eichstätt.

Sie stellten den Wagen am verkehrsberuhigten Marktplatz, unmittelbar vor dem Eingang des Rathauses, ab. Hecht sah die Fassade des rot gestrichenen Gebäudes empor. Blumenkästen schmückten alle Fenster. Der gotische Bau glänzte zum Marktplatz hin mit einem geschwungenen Giebel, dahinter ragte ein Turm in



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