Mia und der griechische Milliardär by Michelle Reid

Mia und der griechische Milliardär by Michelle Reid

Autor:Michelle Reid [REID, MICHELLE]
Die sprache: deu
Format: epub
Google: PsUSmwEACAAJ
Herausgeber: Cora-Verlag
veröffentlicht: 2015-02-17T16:00:00+00:00


6. KAPITEL

Während Mia sich vor dem raumhohen Spiegel kritisch betrachtete, fühlte sie ein leichtes Kribbeln in ihrem Magen, das sich rasch ausbreitete und zu einem heftigen Ziehen verfestigte.

Dieses Kleid hatte einst Bella gehört. Den halben Morgen hatte Mia damit verbracht, den eisblauen Traum aus schimmernder Seide auf ihre Länge zu kürzen, da ihre Halbschwester sie ein Stückchen überragte. Doch es war nicht der fließende Rock, der ihre Sinne reizte, sondern der Rest des ebenso mondänen wie extravaganten Designermodells.

Die trägerlose Korsage war über und über mit winzigen Perlen bestickt, präsentierte ihre vollen Brüste stolz wie ein kostbares Kunstwerk und zeichnete mit geschickt gesetzten Nähten jeden Zentimeter ihrer ausgesprochen weiblichen Kurven nach, bevor sich der schwingende Rock anschloss, der Mias lange Beine zärtlich umschmeichelte.

„Cielo!“, flüsterte sie ergriffen und fand sich zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich schön.

Ihr Haar hatte sie in einer losen Rolle im Nacken zusammengefasst, und ihre zarte Haut schimmerte unter der dunklen Fülle im sanften Goldton. Die großen Augen spiegelten das eisige Blau ihres Abendkleids wider. Bei jeder Bewegung, ja sogar bei jedem Atemzug schillerte es wie ein nordisch kalter Himmel voller Sterne.

Mias schlanken Hals zierte ein kostbares Kollier aus tränenförmigen Diamanten, das ihr Oscar geschenkt hatte. Dazu trug sie die passenden Ohrringe und als einziges Make-up goldenes Lipgloss, sonst nichts.

Sie hatte zurückhaltend elegant aussehen wollen, doch aus dem Spiegel blickte ihr eine aufregend sinnliche Fremde entgegen, die von innen zu leuchten schien.

Unsicher nagte Mia an ihrer Unterlippe und spürte plötzlich, dass es etwas völlig anderes war zu versuchen, mit ihrem Auftritt einen Mann zu beeindrucken, oder von dem eigenen Erscheinungsbild ernsthaft schockiert zu sein.

Nikos wartete in der Eingangshalle mit dem Handy am Ohr, als sie langsam die Treppe herabschritt. Er schaute auf, und sein Redefluss verstummte. Stattdessen ließ er einen unterdrückten Fluch hören. In seinen dunklen Augen flammte es kurz auf, ehe er abrupt die Lider senkte.

Theos! Ich stecke in der Klemme! war das Einzige, was er denken konnte. Gleichzeitig spürte er, wie sich die inzwischen vertraute Hitze in seinen Lenden ausbreitete. Dieses Wochenende ist ein Businesstermin, weiter nichts, rief er sich ins Gedächtnis und hätte fast aufgelacht. Wem versuchte er etwas vorzumachen? Besonders, da er immer noch den Kuss auf seinen Lippen spürte …

Von all dem sah Mia nur, wie sein Gesicht zur ausdruckslosen Maske gefror. Sie fühlte, wie ihr Herz sank. Er tat es wieder, vernichtete sie mit einem Blick und stummer Kritik. Sie wusste nicht, ob sie wütend sein oder sich die Augen ausweinen sollte.

Inzwischen bemerkte Nikos, dass er sein Handy immer noch umklammert hielt. Er wandte sich ab, entschuldigte sich bei seinem Gesprächspartner und steckte das Handy weg. „Verzeih, aber ich musste noch eine wichtige Angelegenheit regeln, bevor wir aufbrechen“, empfing er Mia am Fuß der Treppe und versuchte, seinen Blick auf ihr blasses Gesicht zu konzentrieren. „Du siehst übrigens fabelhaft aus. Tolles Kleid.“

Sie rang sich ein Lächeln ab.

„Hast du keinen Schal oder Mantel oder etwas in der Art?“

„Nein, aber das brauche ich auch nicht. Es ist doch ein sehr schöner, warmer Abend.“

„Na, dann lass uns aufbrechen“, murmelte Nikos, drehte sich um und ging voran.



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