Meister der Vergangenheit by Kurt Mahr

Meister der Vergangenheit by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1981-05-19T01:00:00+00:00


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Valvul hatte das Gefühl, er sei zu spät gekommen. Es lag irgend etwas in der Luft, was ihm zu verstehen gab, es habe ein entscheidendes Ereignis bereits stattgefunden - ein Ereignis, das er hätte verhindern sollen. Er befand sich in einem Korridor, der zur Oberfläche der Stadt Lykving hinaufführte. Durch diesen Gang mußten die Fremden gekommen sein. Warum war er ihnen nicht begegnet?

Er stutzte, als er die reglose Gestalt eines Mascinoten am Boden liegen sah. Für ihn war es im ersten Augenblick klar, daß es sich nicht um einen Toten handeln könne; denn Tote verschwanden hinter der endgültigen Falte und wurden nicht mehr gesehen. Er näherte sich der starrer Gestalt und beugte sich über sie, so gut es seine Gliedmaßen zuließen.

„Olkring!" stieß er verblüfft hervor.

Olkrings Augenstiele bewegten sich in seine Richtung. Valvul spürte instinktiv, daß Olkring etwas fehlte, daß er krank war. Als er erkannte, was es war, erstarrte er vor Schreck. Olkring hatte sein Spannungsfeld verloren.

„Wie ist es dazu gekommen?" fragte er fassungslos.

Das Sprechen bereitete Olkring Mühe. Er war nicht körperlich verletzt, aber die Erkenntnis seines Schicksals machte seinem Verstand zu schaffen. Noch nie, so weit die Überlieferungen zurückreichten, war einem Mascinoten solches widerfahren.

„Wir... griffen die Fremden an", ächzte er.

Valvul schrak zurück. Das Pronomen „wir" wurde unter Mascinoten üblicherweise nicht benutzt. Olkring sah ihn erschrecken. „Meine Truppen und ich", erklärte er. „Es war ein Fehler."

„Wenn du dich bei mir erkundigt hättest, hätte ich es dir sagen können", antwortete Valvul. „Ich war dabei, als Suklov die Narretei beging, die Fremden anzugreifen. Sie sind uns überlegen ..."

„Es spielt jetzt keine Rolle mehr", unterbrach ihn Olkring mit matter Stimme. „Wir wissen jetzt, wer sie sind und daß es im Eigentlichen Bereich keine Ruhe mehr geben wird, bis wir sie vernichtet oder vertrieben haben."

„Olkring, was sagst du da!" rief Valvul entsetzt aus. „Wenn du die Fremden nicht angegriffen hättest ..."

Olkring stemmte sich mit Mühe in die Höhe. „Hör mir zu, Valvu!" stieß er hervor. „Es ist noch nicht zu spät für eine Zusammenarbeit zwischen uns beiden. Gemeinsam können wir etwas gegen die Fremden ausrichten, du mit deinem Wissen und ich mit dem meinen."

Er sprach in höchster Aufregung. Valvul wich unwillkürlich zurück. „Oh, erinnere dich nur an deine eigenen Worte!" rief Olkring ihm zu. „Du siehst, was sie mit mir gemacht haben!

Hüte dich vor dem, das unbeweglich macht. Denn Unbeweglichkeit bringt den Tod!"

Valvul sah ihn niedergeschlagen an. „Das hast du falsch verstanden, Olkring", sagte er. „Von einer Unbeweglichkeit wie der deinen war nicht die Rede. Du bist überhaupt nicht unbeweglich. Du hast lediglich die Fähigkeit der Raumverspannung verloren. Auf deinen Greifbeinen kannst du dich noch genauso gut bewegen wie zuvor. Die Unbeweglichkeit, von der ich sprach, bezog sich..."

Inzwischen hatte Olkring sich vollends aufgerichtet. „Also gut, du willst nicht auf mich hören", zischte es aus seiner Sprechöffnung. „Du begreifst nicht, worum es hier geht. Nur allein sind die Mascinoten ein Volk. Bring sie mit anderen Wesen in Kontakt, und sie verlieren ihre Stärke, ihre Identität, ihren Verstand! Ich bin geschwächt, Valvul, aber nicht, so sehr, daß ich nicht die Ziele noch verfolgen könnte, die ich für die einzig wichtigen halte.



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