Mein mutiges Herz by KAT MARTIN

Mein mutiges Herz by KAT MARTIN

Autor:KAT MARTIN [MARTIN, KAT]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-86295-153-6
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2012-08-30T11:01:05+00:00


16. KAPITEL

Lindsey saß neben Tante Dee in der Renhurst Karosse, um Stephen Camden in Merrick Park zu besuchen.

„Ich finde es reizend von Stephen, uns zum Lunch zu bitten“, sagte Tante Dee.

„Ja, ganz reizend“, pflichtete Lindsey ihr zerstreut bei. Vielleicht ergab sich eine Gelegenheit, das Gespräch mit dem Viscount wie zufällig auf die Mordfälle zu lenken. Allerdings hatte sie keine Ahnung, wie sie das Thema anschneiden sollte, aber früher oder später würde sich bestimmt eine Gelegenheit bieten.

Die Karosse fuhr an dem stattlichen Herrenhaus vor, und ein Diener eilte herbei, um den Damen beim Aussteigen behilflich zu sein.

„Lady Ashford … Miss Graham.“ Der junge Mann verneigte sich höflich. „Seine Lordschaft freut sich über Ihren Besuch, wurde allerdings an den Stallungen aufgehalten. Er empfängt Sie in wenigen Minuten im Salon. Wenn Sie mir bitte folgen wollen …“

„Wieso sehen wir nicht selbst nach ihm?“, schlug Lindsey vor, die sich schon immer für Merricks edle Vollblüter interessiert hatte.

Tante Dee warf einen Blick in Richtung der Stalljungen. Es war ein sonniger Tag, und ein kleiner Spaziergang würde auch ihr guttun. „Ja gerne.“ Gemeinsam schlugen sie den Kiesweg zu den Ställen und Koppeln ein.

„Sie finden Seine Lordschaft an der hinteren Koppel“, erklärte ein Stallbursche und zeigte ihnen den Weg.

„Dort drüben.“ Lindsey wies mit dem Arm zu einem hochgewachsenen blonden Mann, in dem sie Lord Merrick erkannte, gut aussehend und elegant, mit tadellosen Umgangsformen, die ihn für seine jungen Jahre eher gesetzt wirken ließen. Neben ihm stand ein Mann von etwa gleicher Körpergröße, breiter in Brust und Schultern, mit gespreizten Beinen und finsterem rotem Gesicht.

Es war der Dritte, der in der Koppel mit einem herrlichen Rappen zugange war, der Lindsey jäh innehalten ließ.

„Du meine Güte“, sagte Tante Dee, deren Blick den Mann im selben Augenblick erfasste. „Ist das nicht dein Freund, dieser Thor?“

Eigentlich sollte Lindsey nicht überrascht sein, ihn hier zu sehen. „Ja, das ist er“, antwortete sie.

„Was, in aller Welt, hat er hier zu suchen?“

Es blieb ihr keine andere Wahl, als die Wahrheit zu gestehen, was sie vielleicht schon früher hätte tun müssen. Lindsey vergewisserte sich mit einem Blick über die Schulter, dass niemand in Hörweite war. „Er ist wegen anonymer Briefe hier, die ich letzte Woche erhielt“, flüsterte sie Tante Dee zu. „In der ersten Nachricht wurde einer von Rudys Freunden beschuldigt, der Mörder zu sein. Im zweiten Brief wurde Stephen Camden namentlich genannt.“

„Aber das ist ja völlig absurd. Du misst solchem Unsinn hoffentlich keine Bedeutung bei.“

„Nein, natürlich nicht, deshalb habe ich sie auch dir und Rudy gegenüber nicht erwähnt. Aber Thor ist geradezu lächerlich fürsorglich und befürchtet, ich gebe nicht eher Ruhe, bis ich nicht absolut davon überzeugt bin, dass Stephen nichts mit der Sache zu tun hat. Er denkt, meine Fragen könnten mich in Gefahr bringen. Das ist vermutlich der Grund, warum er hier ist.“

Die Damen beobachteten Mann und Pferd in der Koppel. „Was für ein herrlicher Anblick“, stellte Tante Dee schwärmerisch fest. „Noch nie zuvor habe ich zwei prachtvollere Exemplare der Gattung Mann und Pferd gesehen.“

Auch Lindsey war fasziniert vom Anblick des hünenhaften Mannes und des kraftvollen Pferdes, die einander in der Koppel fixierten.



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