Mein Sommer mit Noah by Barnholdt Lauren

Mein Sommer mit Noah by Barnholdt Lauren

Autor:Barnholdt, Lauren
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Herausgeber: cbt
veröffentlicht: 2014-04-23T04:00:00+00:00


Der erste Tag nach den Ferien

Ava lacht. Ein ungehemmtes, lautes Lachen, das von den Wänden im Cooley’s widerhallt. Gerade habe ich ihr erzählt, dass ich diejenige bin, mit der Noah zusammen war, und sie lacht. Klar, die Wortwahl trifft es vielleicht nicht ganz, wir waren nicht einfach nur »zusammen«. Dass wir »miteinander schlafen« wäre womöglich auch nicht ganz zutreffend gewesen, weil das irgendwie impliziert, dass wir es öfter getan haben, was ja nicht der Fall ist. Dennoch hat es sich im Lauf der Ferien angebahnt, und auch wenn ich vielleicht nicht der Grund sein mag, warum er mit ihr Schluss gemacht hat, hat es zumindest etwas damit zu tun. Letzten Endes aber war ich lediglich ein Symptom für die Probleme, die sie miteinander hatten.

»Was hast du gesagt?«, fragt sie schließlich, als ihr klar wird, dass ich keineswegs mitlache.

»Ich habe gesagt«, erkläre ich ihr ganz ruhig, »dass Noah und ich diesen Sommer zusammen waren. Nicht den ganzen Sommer. Es war nur … es ist gestern Abend geschehen.«

Gestern Abend, da hinten, hier, gegen den Tresen gelehnt, auf dem Boden, Noahs Hände in meinem Haar und auf meinem Rücken, und … ich atme tief durch und hoffe, dass Ava nicht hören kann, wie schnell mein Herz schlägt, allein bei dem Gedanken daran.

»Jetzt sag mir bitte«, meint Ava und umklammert ihre Gabel, »dass das ein Scherz ist.«

»Nein, ist es nicht.«

Da kriecht ein Ausdruck über ihr Gesicht, einer, wie ich ihn bei ihr nicht mehr gesehen habe seit der sechsten Klasse, als Ava rausfand, dass Andrea Bensons Mom versucht hat, sich an Avas Dad ranzumachen. Sie ist auf dem Spielplatz zu ihr hin und hat sie angebrüllt und ihre Mutter als Schlampe und als Nutte beschimpft. Sie musste dann für den Rest des Jahres zum Schulpsychologen gehen, so krass ist sie durchgedreht.

»Ich verstehe«, sagt Ava ganz ruhig. »Tja. Ich schätze mal, das erklärt dann, was passiert ist, als ihr beide mich in den Ferien besucht habt.«

»Da lief aber noch nichts«, erkläre ich. Jetzt, da ich es gesagt habe, da alles raus ist, würde ich es am liebsten rückgängig machen. Doch das geht nun nicht mehr. Einen Augenblick lang wollte ich ihr wehtun und schon habe ich alles ruiniert. Mir ist total schlecht, die Pommes, die ich gerade gegessen habe, liegen mir schwer im Magen, ich könnte echt kotzen.

»Da lief noch nichts?« Sie spricht vollkommen ruhig, was mich irgendwie aus dem Konzept bringt. Am liebsten hätte ich, dass sie mich anbrüllt oder schreit. Ich hätte gern, dass sie mich nach dem Warum fragt, dass sie mich als Schlampe und als Verräterin beschimpft, irgendwas, egal, aber sie soll nicht so unglaublich gefasst tun.

»Nein«, sage ich. »Eigentlich läuft rein gar nichts. Es ist nur … Gestern Nacht ist etwas geschehen.«

»Was denn?«, will sie jetzt wissen. Ich antworte nicht, sehe nur runter auf meine Serviette. »Was ist passiert?«, wiederholt sie, und dieses Mal hebt sie ihre Stimme.

»Wir … wir waren hier«, fange ich an. »Hier im Diner. Wir haben noch aufgeräumt, es war schon spät, und … eins führte zum anderen.



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