Mea Suna - Seelenfeuer: Band 2 (German Edition) by Any Cherubim

Mea Suna - Seelenfeuer: Band 2 (German Edition) by Any Cherubim

Autor:Any Cherubim [Cherubim, Any]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2014-07-03T22:00:00+00:00


Kapitel 16

Jemand rüttelte mich unsanft. Doch ich wollte noch nicht aus dem Traum erwachen. Zu schön waren die Momente, die ich mit Luca auf einer Wiese unter einer großen Linde verbrachte.

»Jade, wach auf.« Wieder rüttelte mich jemand und seufzend schlug ich die Augen auf. Schlagartig wurde ich wach und sah erschrocken auf. Sofort wanderte mein Blick auf das leere Laken neben mir.

»Wo ist er?«, rief ich, ohne dem Bewusstsein, dass ich nichts anhatte und völlig nackt war.

»Jade!«, rief Marie entsetzt und hielt die Decke vor meinen Oberkörper. Erst jetzt erkannte ich sie und Schwester Angela. Sie schienen nicht gerade begeistert, mich in Lucas Bett vorgefunden zu haben, aber die Tatsache, dass ich nackt war, ließ ihr Verständnis auf den Nullpunkt sinken.

»Was tust du hier? Wieso schläfst du nicht in deinem Zimmer?«, bombardierte mich Schwester Angela streng mit ihren Fragen, auf die ich jetzt zu antworten nicht die geringste Lust verspürte.

»Wo ist er?«, wiederholte ich mich stattdessen und sah in Schwester Angelas Gesicht. Ihre kalten blauen Augen erwiderten meinen Blick. »Er ist gegangen, so wie es vereinbart war.«

Er war fort. Mein Herz blieb fast stehen und ich verzog schmerzlich meinen Mund, um nicht laut loszuweinen. Ich musste tapfer sein, ich hatte es ihm versprochen. Ich starrte auf den Boden vor mir und begann, meinen Oberkörper hin und her zu wiegen.

»Ich werde es melden müssen. Du weißt, dass es euch Mädchen verboten ist, sich hier aufzuhalten, noch dazu ...«

»Bitte, Schwester Angela. Sie war doch schon mit ihm zusammen, bevor sie hier herkamen. Ich kümmere mich um sie. Sie muss erst verdauen, dass er gegangen ist«, sagte Marie und legte einen Arm um mich. »Sie wird ihn nicht wiedersehen. Die Padres brauchen es nicht zu wissen. Bitte, verraten sie Jade nicht«, bettelte sie.

Ich spürte Schwester Angelas tadelnden Blick, jedoch ignorierte ich ihn völlig. Meine Gedanken waren bei Luca und es war mir völlig egal, ob die Padres oder sonst jemand davon erfahren würden. Sollten sie es doch wissen. Ich hatte nichts zu verbergen. Ich liebte ihn und würde es jederzeit wieder tun. Ich bereute nichts.

Schwester Angela überlegte, sah mich weiter eisig an. »Na gut, aber in ein paar Minuten muss sie hier verschwunden sein, Marie. Ich muss das Zimmer säubern und dieses Laken … entfernen«, sagte sie in einem abfälligen Ton.

Der kleine Blutfleck neben mir verriet, was in der letzten Nacht geschehen war und ließ Schwester Angela abwertend den Mund verziehen. Sie wollte gerade eine weitere abfällige Bemerkung von sich geben, dann beließ sie es aber bei einem tadelnden Blick, drehte sich um und ließ uns allein.

Kaum war sie verschwunden, suchte Marie meine Kleidung zusammen, die noch auf dem Boden lag wie gestern Abend.

»Komm, schnell, zieh dich an. Nicht, dass dich jemand so sieht«, sagte sie und warf mir meine Unterwäsche zu.

»Er ist fort, Marie und ich werden ihn nie wieder sehen. Morgion wird ihn töten«, jammerte ich.

»So darfst du nicht denken, Jade. Er ist stark, er weiß, was er tut«, versuchte sie, mich zu trösten. »Komm, zieh dich bitte an«, drängte sie mich ungeduldig.



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