Martinez, Jessica - Virtuosity by um jeden Preis Liebe

Martinez, Jessica - Virtuosity by um jeden Preis Liebe

Autor:um jeden Preis Liebe
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-04-28T21:01:55+00:00


Kapitel 12

»Ich habe Heidi gesagt, dass du dir die nächsten zwei Wochen freinimmst«, meinte Diana am nächsten Morgen, als ich mit meinem Französischbuch in der Hand an den Küchentisch kam.

»Was? Wieso denn?«

Ich bekam keine Antwort auf meine Fragen, es sei denn, eine hochgezogene Augenbraue und ein Nippen an der Kaffeetasse zählten. Nach dem Prinzip machte Diana das immer: Wenn du eine dumme Frage stellst, kannst du sie dir selbst beantworten.

Ich warf das Buch auf die Arbeitsplatte. Ich musste Heidi unbedingt sehen, damit ich sie dazu überreden konnte, für Mittwochabend mein Alibi zu sein.

Ehe sich Diana wieder dem Reiseteil ihrer Zeitung zuwandte, deutete sie kurz auf die Blaubeer-Pfannkuchen, die auf der Anrichte bereitstanden. »Clark hatte heute Morgen häusliche Anwandlungen.«

Ich ließ die Pfannkuchen stehen und schenkte mir stattdessen ein Glas Orangensaft ein. »Aber ich schaffe das Pensum vielleicht nicht, wenn ...«, begann ich, doch dann hörte ich mitten im Satz auf.

»Carmen, soll das ein Witz sein?«

Es war wirklich ein lahmer Einwand. »Weiß nicht, vielleicht.«

»Muss ich dich erst daran erinnern, dass du für diesen Herbst ein volles Stipendium an der Juilliard hast?«, entgegnete sie. »Das du hoffentlich zurückstellen wirst. Und außerdem hast du bereits alle für den Abschluss vorgeschriebenen Kurse bestanden. Es freut mich für dich, dass du Spaß an Physik und Französisch hast, aber du musst dich jetzt voll und ganz auf den Wettbewerb konzentrieren.«

»Was soll das heißen, zurückstellen?«

Sie sah mich über den Rand ihrer Brille hinweg an. »Du weißt doch selbst, dass du das ganze Jahr über auf Tournee sein wirst, falls du den Guarneri-Wettbewerb gewinnst. Das ist mehr wert als das Preisgeld.«

»Ja schon«, antwortete ich und schaffte es nicht, meine Wut zu verbergen. »Aber ich bin davon ausgegangen, dass ich beides gleichzeitig machen kann.«

Diana seufzte. »Das Pensum an der Juilliard kannst du doch nicht mit deinem Unterricht zu Hause vergleichen! Dort wird es keine Heidi geben und keine freien Tage. Du wirst Unterrichtsstunden besuchen müssen.«

»Das weiß ich selbst, ich bin ja nicht blöd.«

Seit Samstag verliefen alle Gespräche zwischen uns nach dem gleichen Muster: von normal bis stinksauer in null Komma nichts. Zu viele Dinge, über die wir nicht reden konnten - Inderal, Jeremy, ihre furchterregende Entschuldigung -, standen jetzt zwischen uns.

»Du kannst dich mit Heidi treffen, sobald der Guarneri-Wettbewerb vorbei ist.«

»Aber Heidi hat mich eingeladen. Ich soll am Mittwoch bei ihr übernachten«, log ich.

Diana lehnte sich auf dem Stuhl zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte mich an. Heidis Apartment im angesagten Wicker Park war nur unwesentlich größer als ein begehbarer Kleiderschrank. Obendrein hatte sie auch noch eine Mitbewohnerin.

Trotzdem war es nicht vollkommen abwegig, dass ich dort übernachten würde. Als Clark und Diana nämlich letzten Sommer an ihrem zehnten Hochzeitstag nach Montreal gefahren waren, hatte ich ein Wochenende auf Heidis Fußboden verbracht, eingeklemmt zwischen ihrem Bett und der Badezimmertür. »Jenna ist gerade nicht da«, fügte ich hinzu. Das war durchaus möglich, denn Jenna, Heidis Mitbewohnerin, war viel geschäftlich unterwegs.

Diana wollte etwas erwidern, doch sie zögerte. Man sah ihr an, dass sie es mir am liebsten verboten hätte. Sie



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