Mark Tate - 001 - Auf Schloss Pannymoore ist der Teufel los by W. A. Hary

Mark Tate - 001 - Auf Schloss Pannymoore ist der Teufel los by W. A. Hary

Autor:W. A. Hary [Hary, W. A.]
Die sprache: deu
Format: epub


*

Die Treppe war erreicht. Ich wagte es, den Kopf zu wenden.

Der Riese folgte mir nicht mehr.

Frank hatte einen antiken Stuhl in beiden Händen und ging auf das Ungeheuer los. Weit holte Frank aus und schmetterte den Stuhl gegen das Monster. Doch konnte er dem Unwesen damit nichts anhaben. Der Stuhl zischte durch es hindurch und landete krachend in einer Glasvitrine, Scherben regneten zu Boden.

Frank gab es dennoch nicht auf. Er griff mit den bloßen Fäusten an, außer sich vor Zorn.

Der Riese erwartete ihn ruhig. Die Geister brachen in schallendes Gelächter aus, als Frank plötzlich inmitten des Riesen stand. Inmitten! Als sei der Schreckliche nur aus Luft!

Nein, gegen diese Ungeheuer gab es keine Gegenwehr. Es half nur noch die Flucht.

Ich dachte unwillkürlich an das Buch, das ich Frank gegenüber zitiert hatte.

Ignoranz war die beste Waffe gegen die jenseitigen Kräfte! Ich müßte mich also jetzt einfach auf den Boden legen und alles vergessen, was um mich herum geschah. Dann würden sie mir nichts mehr anhaben können.

Aber gab es dafür eine Garantie?

Dieser zweifelnde Gedanke würde ein solches Vorhaben unmöglich machen. Die Geister würden mich in Stücke reißen, der Riese mich mit seiner schrecklichen Waffe zerhacken.

Ich war stehengeblieben, als ich Franks Angriff gesehen hatte. Jetzt zwang mich wieder die Todesangst, weiterzurennen.

In fliegender Hast hetzte ich die Treppe empor und erreichte die Empore.

Ein paar der Geister schwebten herauf, holten mich ein, umschwirrten mich.

Schreiend lief ich weiter, um mein nacktes Leben, nur noch vom Instinkt getrieben.

Nur undeutlich konnte ich mich erinnern, wie die Örtlichkeiten im Schloß verteilt waren.

Mit einem Augenzwinkern hatte mir Frank erzählt, daß es einen Geheimgang gäbe. Er hatte mir sogar den Mechanismus erklärt.

Daran dachte ich in meiner Not.

Frank hatte behauptet, den Geheimgang durch puren Zufall gefunden zu haben. Dabei war er aber plötzlich sehr ernst und nachdenklich geworden. Deshalb glaubte ich ihm nicht. Ich nahm vielmehr an, daß dieses eines der Geheimnisse war. Womöglich hatte ihm seine verstorbene Frau davon geschrieben. Sie mußte die Örtlichkeiten besser kennen als die Lebenden.

Ich rannte den Gang entlang. Die Geister blieben hinter mir zurück, doch hörte ich den keuchenden Atem und die stampfenden Schritte des Riesen.

Eine Gangbiegung. Darum herum. Weiter.

Stockfinster war es hier. Im Vorbeilaufen betätigte ich den Lichtschalter. Ohne Erfolg. Ich tastete mich durch das Dunkel vorwärts. Hinter mir grünliches Leuchten. Die Geister; sie nahten heran!

»Ich bin es!« wisperte es plötzlich an meinem Ohr. Ich erschrak so sehr, daß ich ins Stolpern kam. Aber zwei kräftige Hände verhinderten meinen Fall.

»Ich bin es: Lady Ann! Allein wirst du den Geheimgang nicht finden, Don Cooper.«

Ich konnte keine Antwort geben. Die Unsichtbare drängte mich mit sanfter Gewalt weiter. Etwas knarrte in der Dunkelheit vor mir. Modergeruch schlug mir entgegen. Ich bekam einen sanften Stoß in den Rücken und taumelte vorwärts. Hinter mir wieder Knarren. Ich warf mich herum. Meine Hände tasteten. Eine Wand. Die Öffnung hatte sich wieder geschlossen.

Die stampfenden Schritte des Riesen kamen näher, unaufhaltsam. Es würde für ihn keine Schwierigkeit bedeuten, zu mir zu gelangen, denn für ihn gab es keine festen Wände, die ein Hindernis bilden konnten.



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