Marie Cordonnier Die stürmische Lady by Marie Cordonnier

Marie Cordonnier Die stürmische Lady by Marie Cordonnier

Autor:Marie Cordonnier [Cordonnier, Marie]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: BestSelectBook_Digital Publishers
veröffentlicht: 2015-12-06T16:00:00+00:00


13. Kapitel

Das Wort eines Emberly

„Mylady hat Anweisung gegeben, den Tee im Sonnenzimmer zu servieren“, informierte Royston Lord Bevil. „Mylady empfängt Besuch und…“

„Schon gut, Royston“, knurrte der Hausherr und zog seine Reithandschuhe langsam aus. „Sagen Sie ihrer Ladyschaft, dass ich komme, sobald ich mich frisch gemacht und umgezogen habe. Ich werde…“

„Mylord! Da seid Ihr ja. Kommt, ich habe eine Überraschung für Euch.“

Alyssa hatte mit einem Ohr auf seine Stimme gelauert und kam nun eiligen Schrittes aus dem Sonnenzimmer, wie der Salon genannt wurde, weil seine Türen auf den Garten hinausgingen. Ihre Augen funkelten mit dem Smaragdgrün ihres Kleides um die Wette, die Wangen glühten. Lord Bevil bedachte sie mit einem Eisblick, aber sie schenkte seiner Laune keine Aufmerksamkeit. Im Gegenteil, sie ergriff seinen Arm und zog ihn so energisch mit sich, dass er protestierte.

„Ich war ausreiten. Wie Ihr sicher merkt, rieche ich wie ein ganzer Pferdestall.“

„Das macht nichts“, tat sie seine Worte ab. „John-Jonathan nimmt es nicht so genau mit der Etikette.“

„John-Jonathan?“ Er konnte nicht verhindern, dass er den Namen wie einen Fluch wiederholte.

„Mein Bruder. Ihr habt ihn noch nicht kennengelernt. Zum Zeitpunkt unserer Hochzeit war er noch auf Grand Tour über den Kontinent, aber jetzt ist er zurück. Stellt Euch meine Überraschung vor, als er heute Nachmittag unverhofft vor unserer Tür stand.“

Das Jünglingsgesicht, das seine Ähnlichkeit mit der Schwester nicht verleugnen konnte, bewies Sir Bevil, dass er sich um ein Haar zum Narren gemacht hätte. Er konnte nur die ausgestreckte Hand des Belfort-Erben ergreifen und dessen Gruß erwidern. Sein Zorn verpuffte und ohne diese Energie kam er sich seltsam ausgeliefert und der Lächerlichkeit preis gegeben vor. Da entdeckte er ein graues Tigerkatzenkind, das auf Belforts Schulter saß und ängstlich fauchte.

„Was in Dreiteufelsnamen habt Ihr da, Junge?“

„So genau kann ich das auch nicht sagen, Mylord“, lachte John-Jonathan und wies eine zerkratzte Hand vor. „Das Teufelchen will sich nicht näher ansehen lassen und sein Begleittrupp ist gar ganz unter dem Diwan verschwunden. Alle miteinander sind sie ein undankbarer Haufen. Immerhin hat Alys ihnen das Leben gerettet. Dafür könnten sie eigentlich eine Spur von Entgegenkommen zeigen.“

„Katzen? Wollt Ihr sagen, Ihr habt Katzen ins Haus gebracht? Straßenkatzen?“

Der Tonfall dieser Frage entlockte Delphine, die auf dem Diwan saß und die Füße angewidert unter ihren Rock gezogen hatte, ein erschrockenes Aufkeuchen. John-Jonathan, der bislang nichts von den Geheimnissen des Hauses wusste, schob einem zweiten Kätzchen, das eben die Beine dieses Möbelstücks mit Krallen bearbeitete, die Schuld daran zu.

„Keine Angst. Sie wollen nur spielen, Ihr dürft es mir ruhig glauben, Miss Clandon-Rye. Sie tun Euch nichts. Wenn sich die Stubentiger erst eingewöhnt haben, werdet Ihr sie nicht mehr missen mögen.“

Er war so bemüht, Delphines vermeintliche Furcht zu zerstreuen, dass Alyssa die Gelegenheit nutzte, um Bevil in leiserem Ton ihr Handeln zu erklären. „Ein paar Gassenbuben wollten die Tiere bei der großen Brücke im See ertränken. Ihr seht bestimmt ein, dass ich dies nicht zulassen konnte. Außerdem haben ein paar Mäusefänger noch keinem Haushalt geschadet.“

„Ihr wart im Park? Allein?“

„Nein, mit Delphine und meiner Zofe. Alles wie es sich gehört, Mylord.



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