Marcus Sakey - Die Abnormen Band 2 - Eine bessere Welt by Marcus Sakey

Marcus Sakey - Die Abnormen Band 2 - Eine bessere Welt by Marcus Sakey

Autor:Marcus Sakey [Marcus Sakey]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9781503946231
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2015-06-08T22:00:00+00:00


KAPITEL 20

Der Wachmann war noch recht jung und legte die entsprechende Fick-dich-Haltung an den Tag. Ziemlich eindrucksvoll, da er mit einer Maschinenpistole im Nacken auf dem Boden kniete.

»Ihr seid beide tot.« Er hatte einen dicken West-Virginia-Akzent. »Das hier ist eine AEB-Einrichtung. Wir kriegen raus, wer ihr seid und wo ihr wohnt. Besser, ihr ergebt euch gleich.«

»Glaub mir, Baby«, entgegnete Shannon, »die AEB weiß längst, wer wir sind.«

Sie nickte Kathy Baskoff zu, die den Wachmann auf einen Stuhl hochzerrte und ihm ihre Waffe noch fester in den Nacken drückte. Seine Großspurigkeit schwand dahin. Schließlich hatte er gesehen, wie Kathy seinen Partner, ohne zu zögern, erschossen hatte.

Und du hast keine Ahnung, wie sehr sie danach lechzt, mit dir genauso zu verfahren.

Shannon holte eine Rolle silbernes Isolierband aus ihrer Ausrüstungstasche. Sie wickelte es ein Dutzend Mal um die Handgelenke des Manns, dann noch ein Dutzend Mal um seinen Oberkörper und die Rückenlehne des Stuhls.

»Es kann losgehen«, sagte sie, stieg über die Leiche des anderen Wachmanns und trat hinaus in die Kälte der Nacht kurz vor Morgengrauen.

Motorengeräusch erklang und vier schwere Fahrzeuge kamen den Hügel hinaufgefahren. Das Licht ihrer Scheinwerfer huschte über einen Granitblock, in den der Name DAVIS-AKADEMIE graviert war, als handelte es sich um eine Elite-Universität.

»Ich bin auch hier gewesen«, sagte Kathy. »Von elf Jahren an, bis ich achtzehn war.«

»Ich weiß«, sagte Shannon. »Deshalb habe ich dich ja auch ausgewählt.« In der Dunkelheit hatte das schmallippige Lächeln ihrer Mitstreiterin etwas Raubtierhaftes.

Ein Jeep und drei schwere Laster kamen mit tuckernden Motoren angerollt. Shannon wartete, bis sie sich in einer Reihe aufgestellt hatten. »Hört mal alle zu.« Am liebsten hätte sie gebrüllt wie William Wallace, als er die Schotten zur Schlacht aufrief, doch sie wusste, dass sie über das Mikrofon ihres Ohrstöpsels gut zu verstehen war. »Ihr wisst, warum wir hier sind. Egal, wie sie den Laden hier bezeichnen oder was sie sich und anderen vormachen, damit sie nachts schlafen können, alle Akademien sind Gefängnisse. Manche von euch haben selbst ihre Zeit darin abgesessen, so wie Kathy hier. Andere nicht, doch das spielt jetzt keine Rolle. Was zählt, ist, dass heute die erste Akademie fallen wird. Das Maß ist einfach voll.«

Aus den Lastern hörte sie Jubelrufe.

»Jeder Erwachsene hier hat sich mitschuldig gemacht. Ob Wachmann oder Hausmeister, sie alle haben tatenlos zugesehen, wie Kinder gequält und einer Gehirnwäsche unterzogen wurden. Wenn sie sich ergeben, gut. Wenn nicht …«, sie zuckte mit den Achseln, »noch besser.«

Aus dem Jubeln wurde Gelächter.

»Aber denkt daran, unser Hauptziel ist, die Kinder hier rauszuholen. Also schaut euch die Leute genau an und drückt nur ab, wenn ihr keine Bedenken habt.« Sie ging zur Beifahrerseite des Jeeps und stieg ein. »Also los.«

»Wohin?«

»Zur Verwaltung. Da gibt’s jemanden, mit dem ich reden will.«



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