Mara und der Feuerbringer by T Krappweis

Mara und der Feuerbringer by T Krappweis

Autor:T Krappweis [Krappweis, T]
Die sprache: deu
Format: mobi
ISBN: 9783505128059
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 3

Mara hatte nicht geahnt, wie viel Schmerzen man beim Gemüseschneiden, Kartoffelpüree-Rühren und sogar beim Fischstäbchen-in-der-Pfanne-Wenden haben konnte. Jede Richtung, in die sie ihren geschundenen Arm bewegte, war die falsche. Jede Bewegung, die sie mit dem Kopf machte, ohne gleichzeitig den Oberkörper mitzubewegen, war eine Tortur und jeder Schritt fühlte sich an, als würde ihr Oberschenkel explodieren.

Umso erstaunlicher, wie gut es sich letztlich doch anfühlte, endlich was Warmes im Bauch zu haben. Allerdings hing das vor allem damit zusammen, dass Mara nicht viel mehr bewegen musste als die Hand mit der Gabel und den Unterkiefer.

Beim Essen erzählte sie ihrer Mutter das, was sie mit Professor Weissinger abgesprochen hatte: Er hatte sie angeblich in der Uni herumgeführt und ihr von der Ausgrabungsstätte in Kalkriese bei Osnabrück erzählt, die sie zu einem noch zu bestimmenden Termin besuchen dürfe! Das war die Idee des Professors gewesen. Somit hätten sie schließlich das perfekte Alibi, um eventuell ein paar Tage verschwinden zu können. Nur für alle Fälle! Wer wusste schon, ob Maras Mission dies nicht vielleicht erforderte.

Und dann wurde Mara richtig sauer. Denn alles, was Mama dazu sagte, war: »Also wenn du möchtest, können wir den netten Herrn Professor ja mal zum Kaffee einladen oder zum Abendessen, was meinst du?«

»Mama!«, rief Mara aufgebracht. »Ich hab dir gerade davon erzählt, dass ich eine Reise gewonnen habe, und das Einzige, was dir dazu einfällt, ist, ob du Professor Weissinger lieber zum Kaffee oder zum Essen einlädst?!«

»Aber das mit der Reise weiß ich doch schon! Was regst du dich denn schon wieder so auf?«, antwortete Mama völlig gelassen, um dann fortzufahren: »Schau mal, das ist das Seminarprogramm von unserem Rückführungsseminar. Ich dachte, du willst es vielleicht vorher mal lesen.«

Und mit diesen Worten drückte Frau Lorbeer Mara doch glatt ein paar zusammengerollte Zettel in die Hand und lächelte alles andere weg mit ihrem typischen Lächeln, das so sehr nach heiler Welt aussah, dass Mara am liebsten laut geschrien hätte. Doch sie ließ sich von diesem plumpen Versuch eines Themawechsels nicht ablenken und antwortete überraschend scharf: »Weißt du was, Mama? Ich hätte eben nur gerne so was gehört wie ›Oh, schön, das hast du aber gut gemacht, ich freu mich für dich‹ oder so. Und nicht irgendwelche Ideen, wie du am besten … anbandeln kannst!«

Mara wusste, dass dieser Nachsatz ziemlich unfair gewesen war. Aber sie war verletzt und wollte im Moment einfach nur zurückverletzen. Das war ihr auf jeden Fall gelungen, denn Mama wurde laut: »Ach, natürlich! Es soll also wieder mal nur um dich gehen, wie? Du gönnst mir doch nur nicht, dass ich vielleicht auch mal wieder ein Privatleben habe!«

»Bitte?!« Jetzt sprang Mara auf und sofort waren ihre Schmerzen wie weggeblasen. In einem einzigen Wortschwall brach es aus ihr heraus: »Das stimmt ja wohl überhaupt nicht! Worum, außer um dein Privatleben, geht es denn bitte sonst noch? Bei uns zählt nie irgendwas anderes außer deinem Privatleben mit deinen blöden Wiccas und deinen blöden … Blödi-Kursen!«

Mara spürte, dass sie nun eine Grenze überschritt. Aber sie konnte einfach nicht aufhören:



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