Mann aus der Retorte by Clifford D. Simak

Mann aus der Retorte by Clifford D. Simak

Autor:Clifford D. Simak [Simak, Clifford D.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-08-19T12:02:00.792000+00:00


18

»Wenn Sie recht haben«, sagte Chandler Horton, »müssen wir uns möglichst bald mit Blake in Verbindung setzen.«

»Warum glauben Sie, daß wir es noch mit Blake zu tun haben?« fragte der Chefarzt. »Schließlich ist nicht Blake aus dem Krankenhaus geflohen. Sollte Daniels mit seiner Theorie recht behalten, war es ein fremdartiges Lebewesen.«

»Aber es war auch Blake«, widersprach Horton. »Ein fremdartiges Lebewesen, das sich aber in Blake zurückverwandeln konnte.«

Senator Stone lehnte sich in seinen Sessel zurück und runzelte die Stirn. »Falls jemand auf meine Meinung Wert legt«, warf er ein, »möchte ich betonen, daß ich das alles für Unsinn halte.«

»Ihre Meinung interessiert uns natürlich«, antwortete Horton. »Aber Sie könnten ausnahmsweise etwas Konstruktives beisteuern, Solomon.«

»Warum ausgerechnet ich?« fragte Stone empört. »Das Ganze ist eine abgekartete Sache. Ich weiß noch nicht, welchen Zweck sie erfüllen soll, aber das ist es jedenfalls. Und ich möchte wetten, daß Sie dahinterstecken, Chandler. Ich kenne Ihre Tricks! Sie haben die Sache aufgezogen, um irgend etwas zu beweisen – nur ist vorläufig noch nicht klar, worum es sich handelt. Ich habe gleich gewußt, daß an der Sache etwas faul war, als Sie diesen Witzbold Lukas in den Zeugenstand gerufen haben.«

»Doktor Lukas, wenn ich bitten darf, Senator«, sagte Horton.

»Gut, meinetwegen. Doktor Lukas, damit Sie zufrieden sind. Was weiß er davon?«

»Fragen wir ihn doch gleich selbst«, schlug Horton vor. »Doktor Lukas, was wissen Sie davon?«

Lukas grinste trocken. »Ich kann natürlich nicht beurteilen, was hier im Krankenhaus passiert ist«, stellte er fest. »Aber ich bin davon überzeugt, daß Doktor Daniels mit seiner Theorie recht hat – alles könnte auf seiner Annahme beruhen.«

»Aber das ist nur ein Aberglauben«, widersprach Stone. »Bloßer Aberglauben. Doktor Daniels hat sich eine Erklärung zurechtgelegt. Gut! Ausgezeichnet! Wunderbar! Er besitzt eben eine gute Phantasie. Aber das bedeutet noch lange nicht, daß sich alles so abgespielt haben muß.«

»Ich möchte betonen, daß Blake bei Doktor Daniels in Behandlung war«, sagte der Chefarzt.

»Sie glauben also auch an diesen Unsinn?«

»Nicht unbedingt. Ich weiß überhaupt nicht, was ich noch glauben soll. Aber wenn jemand eine Meinung haben darf, ist es Daniels hier.«

»Betrachten wir die Sache doch ganz nüchtern«, schlug Horton vor. »Ich halte es für überflüssig, auf die Vorwürfe des Senators einzugehen, der alles für eine abgekartete Sache hält, aber wir sind uns wohl darüber einig, daß sich hier etwas Außergewöhnliches ereignet hat. Ich bezweifle, daß Doktor Winston uns leichtfertig und grundlos alarmiert hat. Er will sich jetzt nicht festlegen, aber ich bin davon überzeugt, daß er das Gefühl hatte, die Angelegenheit sei irgendwie besorgniserregend.«

»Das habe ich noch immer«, sagte der Chefarzt.

»Soviel ich gehört habe, ist dieser Wolf – oder was es auch immer war ...«

Solomon Stone schnaubte verächtlich.

Horton warf ihm einen eisigen Blick zu. »Oder was es auch immer war«, wiederholte er, »von der Polizei verfolgt worden, über die Straße gelaufen und im Park verschwunden.«

»Richtig«, bestätigte Daniels. »Dort draußen sind jetzt ganze Horden auf der Jagd nach ihm. Irgendein idiotischer Autofahrer hat ihn sogar zu überfahren versucht.«

»Dieser Unsinn muß endlich aufhören«, verlangte Horton. »Anscheinend hat hier kein Mensch nachgedacht, sondern alle sind gleich .



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