Mallery, Susan by Pech und Prinzen Pleiten

Autor:Pech und Prinzen Pleiten [Pleiten, Pech und Prinzen]
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00

9. KAPITEL

S ie zitterte. Aber wenigstens konnte sie noch sprechen. Molly atmete tief ein. Da, sie hatte es gesagt. Sie hatte es wirklich gesagt! Bisher war Dylan noch nicht weggerannt, aber wahrscheinlich stand er unter Schock. Sobald er sich etwas erholte hatte, konnte es durchaus sein, dass er auf Nimmerwiedersehen verschwand. Also würde sie die restliche Zeit nutzen, um noch ein wenig zu reden.

„Ich habe meine monatliche Brustuntersuchung gemacht“, erklärte sie. „Es war so merkwürdig. Ich meine, ich mache das wirklich jeden Monat – viele Frauen tun das. Als ich damals mit den Untersuchungen anfing, hatte ich Angst davor, etwas zu finden. Was natürlich doof ist. Denn wenn man sich untersucht, akzeptiert man ja in gewisser Weise, dass da etwas sein könnte. Trotzdem: Nach ein paar Monaten wird das Routine. Und dann fängt man an, zu vergessen.“

Sie schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Jetzt bin ich irgendwie vom Thema abgekommen.“

„Das ist doch völlig okay“, entgegnete Dylan ruhig. „Du erzählst diese Geschichte genau so, wie es dir passt.“

Als sie vorhin das Schlafzimmer betreten hatte, hatte sie die kleine Lampe auf dem Nachttisch angeschaltet. Das Licht fiel auf ihr Bett und den Boden, doch Dylan saß im Schatten. In der Dunkelheit war sein Gesichtsausdruck schwer zu erkennen. Vielleicht besser so, dachte Molly. Sie wollte lieber gar nicht wissen, was er jetzt dachte. Inzwischen hatte sie ein paar Bücher über das Thema gelesen und herausgefunden, dass viele Männer Schwierigkeit hatten, mit einem solchen Befund umzugehen. Sie konnten den Anblick ihrer kranken Frauen kaum ertragen. Würde Dylan auch so reagieren?

„Ich fuhr mit den Fingern über meine Brust, als ich spürte, dass da etwas war“, fuhr sie schnell fort. Sie musste sich zwingen, ganz normal zu atmen. Schon der Gedanke an diesen Morgen reichte, um die Panik sofort zurückzubringen. Sie erinnerte sich an den Horror, als sie den Knoten ertastet hatte. Beinahe hätte sie sich vor lauter Angst übergeben müssen. Selbst jetzt fiel es ihr noch schwer, sich nicht zu einem winzig Ball zusammenzurollen und einfach loszuheulen.

„Ich rief meine Ärztin an und bekam noch am selben Tag einen Termin. Sie untersuchte mich. Erst dachte sie, es wäre eine Zyste.“ Molly sah auf und sah Dylan abwartend an.

„Ich habe keine Ahnung, was das ist“, sagte er nach kurzem Zögern.

„Zysten wachsen in der Brust, sind aber grundsätzlich harmlos. Im Grunde sind es kleine Beutel, die sich mit Flüssigkeit füllen. Das tut weh, aber es ist kein großes Problem. Normalerweise kann ein Arzt sie mit einer Nadel punktieren – also die Flüssigkeit entfernen. Aber mein Knoten war keine Zyste. Es gab keine Flüssigkeit. Und das hieß, dass ich eine Mammographie machen musste.“

Am liebsten hätte sie das alles verdrängt. Sie wollte nie wieder an diese schreckliche Angst denken. Und das Gefühl, als das Mammographiegerät den Druck immer weiter erhöhte. Irgendwann hatte sie angefangen zu weinen. Nicht, weil es so wehtat. Aber sie hatte sich so verwundbar und so schrecklich allein gefühlt.

„Aber auch danach war meine Ärztin noch nicht sicher. Also riet sie mir, den Knoten entfernen zu lassen. Er würde dann sofort untersucht werden, um herauszufinden, was es ist.

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