Maddrax - Folge 348: Zwischen den Welten (German Edition) by Fröhlich Oliver

Maddrax - Folge 348: Zwischen den Welten (German Edition) by Fröhlich Oliver

Autor:Fröhlich, Oliver [Fröhlich, Oliver]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-05-20T23:00:00+00:00


Aruula kauerte hinter dem sonderbaren Teil, das sich auf verwirrende Weise ihren Blicken entzog? Nach wie vor nahm sie den Ionator – oder wie Samugaar das Ding genannt hatte – nur verschwommen wahr.

Sie blinzelte und schaute an dem nebelhaften Ding vorbei. Es waren etwa zwanzig Minuten vergangen, seit die Wachen Samugaar abgeholt hatten. Wahrscheinlich wurde er verhört und schilderte jetzt, was ihm in den letzten Jahren widerfahren war. Das konnte noch einige Zeit dauern.

Aruulas Blick verlor sich in der Tiefe dieses Raumes, der genauso merkwürdig war wie der Ionator. War er wirklich zeitlos oder gar endlos? Sie konnte es nicht erahnen, denn in nur wenigen Schritten Abstand versank alles um sie her in Dunkelheit.

Das Verwirrende dabei war, das sie selbst das Zentrum des Lichtkreises zu sein schien, der den Raum ringsum erhellte – obwohl sie doch keine Lampe oder Fackel bei sich trug. Die Finsternis wich vor ihr zurück und rückte hinter ihr auf. Das war unheimlicher, als sie sich eingestehen wollte.

Was, wenn Samugaar nicht zurückkehrte? Würde sie auch ohne ihn den Ausgang finden?

Die Muskeln ihrer Beine spannten sich an, schrien danach, bewegt zu werden. Sie massierte ihre Oberschenkel, aber die Spannung wollte nicht nachlassen. Erst ein kurzes, aber heftiges Beinzucken verschaffte ihr etwas Erleichterung.

Was war nur los mit ihr?

Sie erwischte sich dabei, dass sie mit den Haaren spielte, sie um den Zeigefinger wickelte, an ihnen zupfte, darauf kaute. Ein ihr völlig fremdes Verhalten.

Wenn sie nur diese innere Unruhe loswürde!

Die Medizin gegen die Auswirkungen des zeitlosen Raumes! Daran musste es liegen. Sie musste ihr zusätzliche Energien verliehen haben, die sie nun nicht abbauen konnte. Stattdessen kauerte sie hinter diesem verschwommenen Ding und wartete.

Der Drang, aufzuspringen und bis zur Erschöpfung zu schreien, wurde immer unwiderstehlicher.

Reiß dich zusammen! Samugaar verlässt sich auf dich.

Ja, das tat er wohl. Trotzdem! Wenn sie noch lange hier kauern musste, konnte sie darauf keine Rücksicht mehr nehmen.

Sie schaute nach oben. Vorhin hatte sie geglaubt, in unmittelbarer Nähe einen Schatten vorbeihuschen zu sehen. Ein Trugbild, ausgelöst durch die Medizin? Worum sollte es sich sonst handeln? Etwa um einen Geist?

Der Gedanke, der spöttisch gemeint war, beruhigte sie keineswegs. Im Gegenteil. Sie wusste, dass es Geister gab. Zusammen mit Maddrax hatte sie schon mit ihnen zu tun gehabt, mit diesen Schatten, die die Energie von Menschen aussaugten und sie in Stein verwandelten.

Sie ballte eine Hand zur Faust, umklammerte eine Haarsträhne und ließ erst wieder los, als der Schmerz in der Kopfhaut unerträglich wurde.

Warum hatte sie ausgerechnet an Maddrax denken müssen? An diesen verfluchten Kerl, der ihr Leben ruiniert, der sie gedemütigt und verletzt hatte, der mit diesem blonden, flachbrüstigen Flittchen losgezogen war, sich mit ihr vergnügte und ihr gab, was eigentlich ihr, Aruula zustand.

Sekundenlang tobte der Hass so stark in ihr, dass sie sogar den Bewegungsdrang vergaß. Doch dann kehrte er mit Urgewalt zurück und entlud sich in einem unkontrollierten Beinschlenkern.

Warum hatte sie sich nicht besser im Griff?

Aruula ließ die Haarsträhne los und führte die Hand zum Schwertgriff. Sollte sie die Wartezeit nutzen und einige Übungen ausführen? Die würden sie sicher ablenken.



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