Macht: Nefilim KI 11 (German Edition) by Cahal Armstrong

Macht: Nefilim KI 11 (German Edition) by Cahal Armstrong

Autor:Cahal Armstrong [Armstrong, Cahal]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cahal Armstrong
veröffentlicht: 2013-10-16T22:00:00+00:00


10 - Der Schatten der Vergangenheit

Ich blieb danach außerstande, sinnvolle Entscheidungen zu treffen, keifte herum, wurde ausfallend und nach einem kurzen, aber heftigen Streit kurierte mich Lachance kurzerhand mit einem Uppercut auf sehr unprätentiöse Weise.

Peinlich.

Die Behandlung des Doktors mit den herkulischen Armen sandte mich für eine Stunde oder zwei in eine sehr willkommene Ohnmacht.

Später versorgte Lachance erneut die Platzwunde an meinem Kinn und sah, dass Erebos Naniten-Impfung ihre Wirkung getan hatte - es war nicht einmal eine Narbe übrig.

»Schlagen Sie alle ihre Patienten, Herr Doktor?«

»Nur, wenn es die beste Behandlungsmethode darstellt«, grummelte er.

Ich bewegte meinen Kiefer, doch der anfängliche Schmerz war bereits einer Taubheit gewichen, die ihrerseits mit jeder Bewegung nachließ.

»Ich muss mal ein Wörtchen über Ethik verlieren, glaube ich.«

»Geht es wieder?«, fragte Lachance unsicher und sah mir fest in die Augen.

Ich schluckte, horchte einen Moment in mich hinein und nickte schließlich. »Es war alles ein bisschen viel, glaube ich.«

»Das weiß hier jeder. Wenn du wieder fit bist, stelle ich die Behandlung ein«, sagte er. »Vorläufig.«

Ich dankte ihm und befummelte noch einmal meinen Kiefer. »Was habt ihr inzwischen angestellt?«

»Nicht viel. Wir haben einen Ansatz gemacht, die ... Toten einzusammeln, aber wir wissen nicht, wohin mit ihnen und haben es vorläufig unterlassen. Faiiga hat einen Vorrat Decken oder etwas in der Art gefunden und wir haben sie notdürftig damit abgedeckt. Musashi hat inzwischen den Rest des Ortes erkundet und konnte keine unmittelbaren Gefahren feststellen. Es gibt wohl noch zwei weitere Torpfade.«

»Das müssen diejenigen sein, von denen 12-82 gesprochen hat. Kein Zeichen von Aristea?«

Lachance kniff die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.

Ich raffte mich auf, streckte mich und bewegte den Kopf hin und her, bis ich mich wieder klar fühlte. Dann ging ich ein paar Schritte und Lachance beobachtete mich.

»Du solltest trinken und essen.«

Ich nickte, nahm einen Energieriegel aus meinem Rucksack, riss ihn aus der Packung, stopfte ihn in meinen Mund und trank einen Schluck aus meiner Wasserflasche. »Ich esse und trinke - zufrieden?«

Er zog eine Grimasse, sagte aber nichts mehr.

Eine Viertelstunde später kam Zek vorbei. Sie musterte mich und kaute nervös auf ihrer Unterlippe, bevor sie Lachance beiseitezog und im Flüsterton mit ihm sprach. Er nickte widerstrebend.

»Spuck's schon aus, Zek!«, sagte ich schließlich.

»Du musst dir das leider ansehen«, sagte sie und zeigte zögerlich zu dem Feld der Toten. »Damit du weißt, wovon wir sprechen.«

Ich warf Lachance einen Blick zu, aber der sah nur zu Boden. Also hatten sie doch etwas gefunden, etwas, von dem sie sich nicht sicher waren, ob sie es mir erzählen sollten.

Ich packte meinen Rucksack, gab Lachance die Anweisung seine Sachen zu packen und folgte Zek. Sie brachte mich zu den hundert toten Töchtern, die ich nie gekannt hatte. Tücher bedeckten ihre Körper, doch der Geruch des Todes hing wie dichter Nebel über dem Ort.

Der Schamane, Faiiga, Rypsodin und Sieraa sahen mir entgegen.

»Was kommt jetzt?«, murmelte ich.

Moram bückte sich und hielt das blutige Tuch hoch, das eine Leiche zu seinen Füßen bedeckt gehalten hatte. Ich erstarrte, sagte lange Zeit nichts und ließ mich schließlich in die Hocke sinken.



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