Mörderjagd mit Inselblick by Christiane Franke & Cornelia Kuhnert

Mörderjagd mit Inselblick by Christiane Franke & Cornelia Kuhnert

Autor:Christiane Franke & Cornelia Kuhnert [Franke, Christiane & Kuhnert, Cornelia]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783644400863
Herausgeber: Rowohlt E-Book


«Da bin ich wieder!» Rosa grient die beiden Männer an, die gemütlich auf der Bank im Schatten sitzen.

Beide heben kurz den Kopf und nicken ihr zu.

«Sagt mal, könnt ihr mir weiterhelfen?» Sie stellt Glas und Karaffe auf dem Tisch ab und zieht ihr Handy aus der Tasche. «Das klingelt immer kurz, aber so schnell kann ich gar nicht rangehen, wie es wieder aufhört. Auf der Anrufliste ist keine Nummer zu sehen. Ob das etwa schon kaputt ist? Das ist doch nagelneu!»

Henner wirft einen kurzen Blick darauf, ohne es anzufassen. «Nee. Mit so ’nem iPhone kenn ich mich nicht aus.»

Rudi schüttelt ebenfalls den Kopf. «Ich auch nicht, ich hab ein Samsung-Handy.»

In diesem Moment ertönt die Melodie erneut. Rosa starrt aufs Display, doch das bleibt dunkel. Seltsam! Sie spitzt die Ohren und stellt erstaunt fest: Die Geräusche kommen gar nicht von ihrem Handy. Ihr Blick wandert an der Hauswand hoch. «Dideli, Dideli, Dideldum, Dideli …», düdelt es fröhlich aus dem geöffneten Fenster ihres Arbeitszimmers.

«Was ist das denn?», fragt Rudi. «Hast du noch ein zweites Handy?»

«Nein», sagt Rosa zögerlich, und ein Gedankenblitz schießt ihr durch den Kopf. Sie wird blass. «Stellt euch einmal vor, die drei wurden tatsächlich ermordet, und der Killer ist in meine Wohnung eingedrungen. Der hat dort irgendetwas versteckt und spielt mit uns, damit wir wissen, dass er uns im Auge hat. Wie in dem Thriller von …»

«Och Rosa, nun mach mal halblang. Du liest entschieden zu viele Krimis», unterbricht Rudi sie.

Wieder ertönt die Melodie, gefolgt von «Halt die Klappe!». Augenblicklich löst sich Rosas Anspannung.

«Pepe, du alter Schlawiner!», ruft sie. Auch Henner und Rudi lachen.

«Da solltest du dir wohl besser einen Klingelton suchen, der nicht so leicht nachzumachen ist», sagt Rudi und grinst breit. Nur Henner schüttelt den Kopf. «Vögel in Käfigen. Da muss man ja mit rechnen, dass die sich dumme Sachen ausdenken.»

Alter Nörgelpott. Rosa ärgert sich. Seit Henner auf Norderney war, ist er wie ausgewechselt. Ob das mit Dörte zusammenhängt? Die war vorhin regelrecht beleidigt, als sie gehört hat, dass Rosa Henner auf Norderney getroffen hat. Was bildet die sich eigentlich ein! Es wird Zeit, dass Rosa die Zügel wieder in die Hand nimmt. Und sie weiß auch schon, wie.

«Denkt ihr dran, dass wir pünktlich um drei am Hafen sein wollen? Wir müssen doch deine Mutter beim Krabbenpul-Wettbewerb anfeuern. Ungeklärte Todesfälle hin oder her.»

«Ist ja noch ’ne halbe Stunde hin», sagt Henner.

Rudi nimmt einen Schluck aus der Flasche. «Schnepel macht einen ordentlichen Wind um die Sache», sagt er. «Der geht bereits von einem Serienkiller aus.»

«Schnepel … Der spielt sich doch immer gern auf.» Henner prostet Rudi zu.

Das kann Rosa nicht so stehenlassen. Henner ist auf Norderney anscheinend jeglicher Spürsinn abhandengekommen. «Schnepel ist zwar ein aufgeblasener Wichtigtuer, aber ich finde es richtig, dass er die Sache nicht auf die leichte Schulter nimmt. Drei Tote kann man nicht einfach wegwischen. Das muss man genau untersuchen. Schließlich ist Alexander an einer Überdosis Kokain gestorben. Stellt euch vor, das geht wirklich nicht mit rechten Dingen zu …» Rosa lässt den Satz in der Luft hängen.



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