Luegen haben huebsche Beine by Nell Dixon

Luegen haben huebsche Beine by Nell Dixon

Autor:Nell Dixon [Dixon, Nell]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783838748146
Herausgeber: BASTEI LÜBBE
veröffentlicht: 2013-08-15T22:00:00+00:00


11

Ohne nachzudenken sagte ich, was mir gerade in den Sinn kam. »Freddie hat ihn getötet – hast du das gemeint, als du sagtest, er sei gefährlich?« Konnte das bedeuten, dass Freddie auch meine Mutter ermordet hatte?

»Wir sind uns nicht ganz im Klaren darüber, wozu Freddie alles fähig ist. Ach, so ganz nebenbei: Ich kann dir das Foto zurückgeben. Ich habe es abziehen lassen. Ich hoffe, das ist in Ordnung.«

Mike wich meiner Frage aus und legte das Foto von Mum und Freddie neben die leere Pizzaschachtel auf den Tisch.

»Schön. Danke.« Ich konnte den Blick nicht von Mum wenden, die mir von dem unschuldigen Schnappschuss entgegenlächelte. In meinem Kopf überschlugen sich immer noch die Gedanken, denn ich versuchte, das ungeheuerliche Ausmaß dessen zu erfassen, was Mikes Behauptung bedeuten konnte, wenn er von dem sprach, wozu Freddie seines Erachtens möglicherweise fähig war. Mike musste sich täuschen. Freddie war ein Betrüger, ein Erpresser – Mord war eine ganz andere Geschichte.

Stimmte das? Tief in meinem Inneren wusste ich, dass Mike die Wahrheit sagte. Selbstverständlich war Freddie fähig, einen Mord zu begehen. Wie hatten wir uns nur auf ihn einlassen können? Wie hatte meine Mutter sich nur mit ihm einlassen können? Gott, in was für einer Sache steckten wir jetzt drin?

»Abbey, gibt es da sonst noch irgendetwas, das mit dem Verschwinden deiner Mutter zu tun haben könnte, das ich wissen sollte?«

Die Einladung zu der Nachtclub-Eröffnung lag neben dem Computerbildschirm auf den Notizen, die Kip sich zu seinen Recherchen im Internet gemacht hatte. Alles zusammen gab ich Mike. »Wir glauben, dass sie an dem Abend, an dem sie verschwunden ist, zu dieser Veranstaltung wollte.«

Die Falte zwischen seinen Augenbrauen wurde tiefer, als er die Karte betrachtete und dann auf Kips Notizen blickte. »Ich kann mich nicht daran erinnern, davon etwas in den Ermittlungsakten gelesen zu haben. Interessante Informationen über die Geschäftsführer des Nachtclubs.«

Ich berichtete von dem Schatzkistchen und Tante Beatrice.

»Sieht ganz so aus, als habe dein Bruder prima Arbeit geleistet, als er den Hinweisen nachgegangen ist. Ich bin beeindruckt.« Kip hatte sämtliche Presseberichte und Pressefotos gefunden, die es über die Nachtclub-Eröffnung gab, der Mum hätte beiwohnen sollen. Zu den Gästen hatte eine beträchtliche Anzahl von damals Prominenten gehört, und er war den einzelnen Hinweisen so akribisch nachgegangen, wie es ihm möglich gewesen war.

»Glaubst du, dass das, was wir da herausgefunden haben, weiterhelfen könnte?«

Mike riss Kips Aufzeichnungen vom Block und steckte sie zu seinem Notizbüchlein in die Gesäßtasche. »Ich hoffe es. Es ist in jedem Fall ein guter Anfang, und ich werde tun, was ich kann, um noch mehr für euch in Erfahrung zu bringen.«

Ich hatte einen dicken Kloß im Hals und musste erst einige Male schlucken, bis er wieder verschwand. »All die Jahre wollten wir wissen, was passiert ist.«

Er strich mir mit dem Daumen über die Wange und wischte damit das Rinnsal weg, das verriet, wie ich mich fühlte. »Ich werde tun, was ich kann, aber ich kann nicht versprechen, dass ich eine definitive Antwort finden werde. Es ist siebzehn Jahre her.«

»Ich weiß.« Und dennoch war ich zuversichtlich,



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