Lover 5 by Minde
Autor:Minde
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
Kapitel 15 – Pazifik / Sündhafte Ablenkung
Irgendwann musste Rhona eingeschlafen sein, denn als sie aus ihrem wirren Traum erwachte, in dem ihr die Ärzte Hope weggenommen hatten, zeigte das Display des Shuttles nur noch eine Stunde Reisezeit an. Sie konnte es kaum noch erwarten, Hope wieder im Arm zu halten. Sie hoffte, dass er noch auf der Insel war, Murano nicht gewarnt wurde und es ihrem Kind gut ging. Doch was würden die Senatoren machen, wenn sie zurückkehrten, ohne ihren Auftrag erfüllt zu haben? Sie mussten zuerst ihre Kinder in Sicherheit bringen, tief in den Wald, denn dort gab es einen provisorischen Unterschlupf, und danach mit Hilfe der Warrior die Insel zurückerobern.
Steel schnarchte leise, weil sein Kopf schief auf der Schulter lag.
Ihr großer Krieger. Er machte einen friedlichen und zugleich unerschütterlichen Eindruck, wie er den ganzen Sessel ausfüllte. Selbst im Schlaf war er eine imposante Erscheinung.
Sieh ihn nicht ständig an, ermahnte sie sich, sonst verliebst du dich noch in ihn.
Aber hatte sie das nicht längst? Insgeheim sehnte sie sich schon ewig nach starken Armen, die sich beim Einschlafen von hinten um sie schlangen, während sie Hope stillte und vor sich hindöste. Sie wären eine hübsche Familie, eine perfekte Familie. Doch würde Steel überhaupt das Kind eines Fremden akzeptieren? Sie wusste nicht einmal, wer Hopes Vater war, hatte nur eine Vermutung.
Rhona, was spinnst du dir zusammen? Zwischen dir und Steel wird nie etwas sein. Wenn er erfährt, was du planst, wird er dich ohnehin hassen.
Ihr Magen verkrampfte sich. Sie wünschte, es hätte eine andere Lösung gegeben, eine, die ihm gefallen würde.
Ablenken … Was wohl ihre Schwestern machten?
Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, stand sie auf, tapste barfuß zur Tür und lugte durch das Sichtfenster. Was sie im Passagierraum sah, ließ ihr Blut gefrieren. Verdammte Nymphomaninnen! Konnten sie nicht warten, bis sie auf der Insel waren?
Sie öffnete die automatische Schiebetür und huschte hinaus, in der Hoffnung, dass Steel nichts mitbekam. Sofort schlug ihr der Duft von Sex entgegen, und sie musste über ineinander verschlungene, nackte Leiber steigen.
Hier fand eine Orgie statt! Auf den Stühlen und in den Gängen standen oder lagen ihre Schwestern und machten sich über die Warrior her oder die Männer über sie. Die Krieger hatten ihre Masken abgelegt und wirkten aufgeputscht, als hätte man ihnen Sexdrogen verabreicht.
»Was soll das, Shaya?«, fragte sie die Schwester, die Rhona immer für die vernünftigste gehalten hatte.
Shaya fuhr sich über ihr kurzes weißes Haar, während sie ungeniert einen braunhaarigen Warrior ritt. Er war nackt bis auf die Socken. »Wir können nicht früh genug anfangen, sie auf unsere Seite zu ziehen«, antwortete sie in ihrer geheimen Sprache. »Du hast ja deinen Krieger auch bezirzt, er tut alles für dich.«
»Wir wollten sie doch loswerden!« So, wie die Krieger damals in der Forschungseinrichtung reagiert hatten, wäre es ein Leichtes, sie gegeneinander aufzuhetzen.
»Ich will meinen behalten«, sagte Shaya.
Sie verstand ihre Schwester. Rhona wollte Steel auch nicht mehr hergeben, und schon gar nicht wollte sie, dass er starb. Wie hatte sie sich das eigentlich vorgestellt? Bis zum Ende hatte sie ihren Plan nicht durchdacht.
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