Lost in France (German Edition) by Rolf Bellartz

Lost in France (German Edition) by Rolf Bellartz

Autor:Rolf Bellartz [Bellartz, Rolf]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-05-25T16:00:00+00:00


***

„Jetzt wird noch eine Runde geknobelt – und eine Flasche Wein reißen wir auch noch auf!“ Kathys Stimme klang belegt, die Worte wollten ihr nicht so mehr so recht flüssig über die Lippen kommen. Sie schob die speckigen Skatkarten zur Seite.

„Oh Mann, Leute!“ Alex stellte eine leere Bierflasche auf den Tisch und versuchte ein Aufstoßen zu unterdrücken, was ihm aber nur unzureichend gelang. „Es geht schon auf fünf zu. Ich meine, wir sollten dann jetzt doch ins Bett gehen.“

„Ach – sei keine Spaßbremse!“ Auch Nadine sprach schleppend. „Im Bett sterben die Leute. Ich würde jetzt allenfalls ins Bett gehen, um Liebe zu machen.“

Alex Augen, die bis gerade noch schlitzartig verzogen gewesen waren, weiteten sich.

„Die Dinger werden auch immer kleiner, da ist ja wirklich kaum noch was drin.“ Kathy blickte mit glasigem Blick auf das Etikett der Rotweinflasche. „Vielleicht reiß’ ich direkt noch eine auf.“

„Gieß erst mal ein! Meine Kehle ist nämlich wie ausgetrocknet. Alles andere findet sich dann schon.“ Egon rappelte mit dem Knobelbecher. „Und vielleicht stimmt dieser Spruch von wegen Glück im Spiel, Pech in der Liebe ja gar nicht immer. – Gerade habe ich beim Mau-Mau gewonnen, und irgendwie habe ich so ein Gefühl, als wenn heute Nacht in der anderen Richtung auch noch was laufen könnte.“ Er hielt den Kopf gesenkt und guckte über den Rand seiner herunter gerutschten kleinen Brille hinweg zu Nadine hin.

„Hier, da hast du noch eine Flasche Bier. Die trinkst du wenigstens noch mit!“ Kathy stellte die Flasche vor Alex hin.

„Na gut. Aber dann trinke ich auch noch einen Cognac dazu. Ab und an muss man dem Magen etwas Wärmendes anbieten.“ Er griff nach der gedrungenen Flasche, die auf dem Bord hinter ihm stand, drehte den Schraubverschluss ab und setzte die Pulle an den Mund.

„Ah, ah – da merkt man, dass man noch lebt.“ Das nachfolgende Aufstoßen war laut und röhrend.

„Du, Egon, hast du eigentlich Haare auf der Brust?“ Nadine hatte ihre Hand auf Egons gelegt, blickte ihn blinzelnd an und leckte sich über die Lippen.

„Ja – warum?“

„Ich steh’ auf Männer mit Haaren auf der Brust - das macht mich richtig an.“

„Ja, nun“, Egon wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn, „es ist zwar nicht so, dass ich da jetzt so etwas wie ein Fell hätte – aber so ein Büschel zwischen den Brustwarzen ist da schon.“

Nadine streckte ihren Zeigefinger aus und fuhr Egon mit kreisenden Bewegungen über die Stelle, die er gerade zuvor erwähnt hatte.

„He, he, he!”, röhrte Alex. „Halt mal deine Finger bei dir, alte Schlampe.“ Er setzte die Cognacflasche erneut an den Hals.

„Du tickst wohl nicht mehr ganz richtig.“ Nadine zog ihre Hand zurück und funkelte Alex an. „Was fällt dir eigentlich ein, mich alte Schlampe zu nennen?“

„Führst dich gerade verdammt wie eine solche auf.“

„Ach, leck mich doch!“

„He Leute, bleibt mal auf dem Teppich!“ Kathy hielt ihr Weinglas in der linken, die brennende Zigarette in der rechten Hand und wippte mit dem Oberkörper. „Lasst uns lieber noch was knobeln, anstatt uns gegenseitig fertig zu machen. – Egon, du schreibst



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