Lore. Eine Berliner Dirne und Schwester der Josefine Mutzenbacher by Anonymus

Lore. Eine Berliner Dirne und Schwester der Josefine Mutzenbacher by Anonymus

Autor:Anonymus [Anonymus]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: eBooks, Erotik, Sex, ab 18 Jahren, ficken, erotischer Klassiker, Dirne, Prostituierte, Bruder, jung, Jungfrau, Gewalt, Porno, Schwester, Mutzenbacher
ISBN: 978-3-95885-245-7
Herausgeber: venusbooks GmbH
veröffentlicht: 2016-04-20T22:00:00+00:00


Kapitel 5

Eines schönen Nachmittags läutete es an der vorderen Ateliertüre. Rudi war gerade dabei, nach langer Zeit wieder einmal etwas – selbstverständlich irgendeinen Akt von Lore – zu malen, während diese in der Küche ihre Hausfrauenkunst an der Bereitung eines Kakaos erprobte. Erstaunt, wer es überhaupt wagte, in sein Liebesnest einzudringen, ging Rudi zur Türe; um zu öffnen.

Ein alter, distinguierter Herr stand davor und wie ein Blitz durchfuhr es den jungen Mann: der kommt, um die Lore zu nehmen. Am, Ende der Vater –

Er war daher nicht sehr freundlich, lud aber den Besucher immerhin ein, näherzutreten.

»Mein Name ist Regierungsrat Scheibler,« begann dieser, als er in einem Fauteuil Platz genommen und ein boshaftes Lächeln huschte über seine matten, eingefallenen Züge. »Aus ihren erstaunten Augen ersehe ich, daß Ihnen mein Name ganz fremd ist, also hat ihn Lore Ihnen nicht genannt.«

Ein beklemmendes Gefühl der Angst kroch Rudi die Brust herauf. Dieser Alte war nicht Lores Vater, was war er dann? Und wer gab ihm das Recht, so von ihr zu sprechen?

»Sehen Sie, Herr Reichert,« fuhr der unheimliche Gast fort, »Sie werden sich wundern, in welchen Beziehungen ich alter Mann zu dem jungen Mädchen stehe. Nein – nein, ich bin weder der Vater, noch sonst irgendein Onkel, ich – doch ich will Ihnen lieber der Reihe nach erzählen. Ich habe Lore auf der Straße gefunden, auf der Friedrichstraße, wenn ich mich recht erinnere, wo sie mit Zündhölzchen bettelte. Zerrissen und verkommen sah sie aus, so ein rechtes Kind des Elends. Ich nahm sie ihren Eltern fort, nahm sie zu mir ins Haus, ließ sie erziehen – ich bin ein sehr alter Mann, aber ich brauche die Jugend, die Schönheit – –. Sie verstehen – «

Rudi nickte nur. Sprechen konnte er nicht. Ihm war zu Mute, als hätte der Alte ihn, den jungen, den Starken, zu Boden geworfen und kniete nun auf ihm, um ihm die Kehle zuzudrücken.

Auch der Andere schwieg, von seiner Bewegung übermannt.

»Herr, wenn Sie wüßten, was sie mir war. Ich kann mir denken, daß sie Sie in ihrer Kunst gehoben hat ich, ich habe ja das Bild bei Schulte gesehen durch das Sie berühmt geworden sind! Ich kann mir denken, wie Ihnen zu Mute war, wenn Sie dieses Geschöpf Gottes in den Armen hielten, mir aber war sie alles, alles – das Leben, die Freude – –, die –« er brach jäh ab.

»Sie hat es mir recht schlecht gelohnt. Ich fand sie eines Tages in den Armen eines Dieners – und ich wies sie hinaus –. Wies selber meinem Lebensglück die Türe. In meinem ersten Schmerz und Zorn war ich zu ungerecht, ich vergaß, daß ich als alter Mann diesem jungen Temperament nur wenig Befriedigung geben konnte. Was wollen Sie – das Leben ist einmal so – Sie war meine Geliebte; ach was, sie war mehr, mehr – Am nächsten Tag schon tat es mir leid! Ich brach fast zusammen vor Schmerz. Und dann habe ich sie gesucht! Und gesucht! Umsonst, und ich gab sie schon verloren, bis ich von Ihrem Bilde hörte und mich eine Ahnung zu Schulte trieb.



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