Lions - Hitze der Nacht by G. A. Aiken

Lions - Hitze der Nacht by G. A. Aiken

Autor:G. A. Aiken
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: Piper
veröffentlicht: 2011-11-09T12:29:57+00:00


Shaws Schwanz

Prolog

»Mr. Shaw, Sie müssen aufstehen. Sofort.«

Brendon Shaw, der auf den Knien und vermutlich im Sterben lag, zuckte bei dieser Stimme zusammen. Rau wie eine kilometerlange Schotterpiste. Dennoch verschaffte sie ihm etwas, worauf er sich konzentrieren konnte. Etwas, das ihn davon abhielt, vollends ohnmächtig zu werden. Er durfte nicht zulassen, dass er diese Frau aufhielt. Er kannte sie … von irgendwoher. Erinnerte sich an ihren Geruch. Kannte selbst diese furchteinflößende Stimme.

Noch wichtiger: Sie war ein Vollmensch. Auch wenn die Bastarde, die ihm das angetan hatten, gerade von einem Klan Hyänen zerrissen wurden, würden diese Hyänen bald zurückkommen, um sie zu holen. Die Frau zu holen. Ihre Rasse war nicht besonders gut in Loyalität oder Freundlichkeit. Sie nahmen immer die Schwachen. Sie war schwach, denn sie war ein Mensch. Er war schwach, weil er gerade auf ihrem Tunnelboden verblutete. Also musste er sie hier herausbringen. Sofort.

Trotzdem konnte er keine Wunder bewirken. Er hatte mindestens drei gebrochene Rippen, ein gebrochenes Schlüsselbein, eine gebrochene Kniescheibe und eine interessante Anzahl von inneren Verletzungen. Wenn er einen sicheren Ort fand, wo sein Körper heilen konnte, würde er wahrscheinlich überleben. Um genau zu sein, würde er in wenigen Tagen komplett wiederhergestellt sein – falls er die Nacht überlebte. Allerdings glaubte er nicht, dass das passieren würde. Entweder würde er bei dem Versuch verbluten, aus diesen Tunneln herauszukommen, oder die Hyänen würden ihm den Rest geben. So oder so: Er würde nicht zulassen, dass diese Frau mit ihm unterging. Also musste diese Frau – wer zum Teufel ist sie? – gehen.

Shaw schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht.«

»Ich kann Sie nicht tragen, Mr. Shaw.«

Ein hartnäckiges kleines Ding, was?

Er versuchte es noch einmal: »Vergessen Sie mich. Gehen Sie.« Er konnte die Hyänen eine kleine Weile aufhalten. Zum Kämpfen reichte es nicht mehr, aber sie würden so damit beschäftigt sein, ihn zu zerfleischen und ihm die Gliedmaßen abzureißen, dass sie genug Zeit haben würde, um hier herauszukommen – wenn sie nur endlich ginge!

Sie stieß einen leisen, entnervten Seufzer aus. »Ich kann Sie nicht hierlassen, Mr. Shaw.«

Ach. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Der Cop. Der Cop mit der Oberweite, der am ganzen Körper nach Mace Llewellyn roch.

Kein Wunder, dass sie ihn nicht hierließ. Sie tat ihre Bürgerpflicht – oder was auch immer. Dennoch, wenn sie ihren hübschen Hintern nicht bald in Bewegung setzte …

Der Wolfsgeruch traf ihn schnell und hart. Na großartig. Jetzt musste er sich um Wölfe und Hyänen kümmern, nachdem er von niederrangigen Löwen halb zu Tode geprügelt worden war. Mann, was für ein beschissener Heiligabend.

Doch die Frau schien den Anblick einer großen Wölfin eher positiv aufzunehmen, sie neigte den hübschen Kopf zur Seite und fragte: »Sissy Mae?« Die Wölfin jaulte als Antwort. »Ich habe mich verlaufen, und er kann nicht mehr.«

Vielleicht die größte Untertreibung des Abends. Er würde jeden Moment anfangen, Blut zu husten, und das war immer ein großer Spaß.

Schreie, Gebrüll und das reizende lachende Hyänenheulen – wie Nägel auf einer Schiefertafel – erinnerten ihn daran, dass ihnen die Zeit davonlief. Maces Frau war so clever gewesen, dem Kopf des Hyänenklans zu sagen, wer ihren Löwenliebhaber getötet hatte.



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