Liebesskandal um Lucy by Rachel Bailey

Autor:Rachel Bailey
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733720261
Herausgeber: 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
veröffentlicht: 2014-10-28T04:00:00+00:00

7. KAPITEL

Es war fast zehn Uhr, als Lucy sah, wie Hayden vor dem Haus parkte. Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch, und sie begutachtete noch ein letztes Mal ihr cremefarbenes Wickelkleid – ohne Schwierigkeiten abzustreifen. Darunter trug sie lavendelfarbene Dessous. Um eine Affäre zu beginnen, schien ihr dieses Outfit gerade richtig. Allerdings hatte sie sich heute Morgen schon zwei Mal umgezogen und war immer noch nicht ganz sicher, ob sie nicht doch nach oben gehen sollte, um nach etwas zu suchen, was noch verführerischer war.

Ihr Herz klopfte heftig, als sie Hayden die Tür öffnete. „Sie haben sich verspätet, Mr Black“, hauchte sie mit verführerischer Stimme, doch dann bemerkte sie sein wütendes Gesicht. „Was ist los?“, fragte sie erschrocken.

Mit langen Schritten ging er direkt ins Wohnzimmer und stemmte die Hände in die Hüften. „Du planst eine Enthüllungsstory über mich?“

„Woher weißt du das?“, wisperte sie.

„Wir hatten Regeln aufgestellt“, blaffte er. „Offenbar haben wir dabei eine ganz wichtige Regel vergessen. Nämlich die, nicht in den Privatangelegenheiten des anderen herumzuschnüffeln, während wir miteinander schlafen.“

Ihre Knie drohten nachzugeben. „Hayden …“

Doch er drehte sich um, ging zum Fenster und sah nach draußen in den kleinen Garten. „Ich habe von Anfang an keinen Zweifel aufkommen lassen, woran ich arbeite, und ich habe dir klar und deutlich gesagt, dass ich Graham verdächtige. Ich habe dir auch gesagt, dass ich glaube, dass du ihn deckst.“ Als er sich umdrehte, war sein Blick kalt. „Anscheinend habe ich nicht verdient, gleichermaßen anständig behandelt zu werden.“

„Okay, du bist sauer“, begann sie vorsichtig und ging zu ihm hinüber. „Das verstehe ich. Du hast jedes Recht, wütend auf mich zu sein.“

„Wie großzügig von dir“, bemerkte er mit einem sarkastischen Lachen.

„Aber deine Ermittlungen können das Leben eines Menschen ruinieren. Eines unschuldigen Mannes.“ Ihres Stiefvaters, der immer nur liebevoll zu ihr gewesen war. „Graham könnte sein Unternehmen verlieren, seinen guten Ruf, ja, sogar seine Freiheit. Und es gibt Leute bei ANS, die nur zu gern bereit wären, ihn ans Messer zu liefern. Da mussten wir doch einen Plan B entwickeln, meinst du nicht?“

„Dass Boyle und ANS einen Plan hatten, glaube ich gern. Aber dass du ihn ausführen würdest?“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Das ist nicht die feine Art, einen Mann zu behandeln, mit dem du ins Bett gehst, Lucy.“

„Du hast recht, und es tut mir auch sehr leid.“ Sie ließ sich auf ihr Sofa sinken, nahm eines der vielen Kissen und presste es an ihre Brust. Plötzlich war sie erschöpft von all dem Hin und Her. Sie fühlte sich zerrissen zwischen ihrer Pflicht und ihrer Neigung. „Als Graham mich bat, Nachforschungen über dich anzustellen, kannte ich dich kaum. Ich hatte dich ein einziges Mal getroffen. Woher sollte ich wissen, dass ich dir vertrauen kann?“

„Und? Vertraust du mir jetzt?“

„Ja.“ Sie seufzte. „Keine Ahnung, wann das passiert ist, aber ich tue es.“

„Warum hast du mir gestern nicht die Wahrheit gesagt? Oder vergangene Woche, nachdem wir miteinander geschlafen hatten?“

Gute Frage. „Ich glaube, ich hatte gehofft, dass du den Verantwortlichen für den Hackerskandal festnageln würdest, ehe das Material, das ich über dich gesammelt hatte, Verwendung finden konnte.

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