Liebesnacht mit dem Playboy-Boss by Miranda Lee

Autor:Miranda Lee
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733700096
Herausgeber: 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
veröffentlicht: 2014-10-14T04:00:00+00:00

6. KAPITEL

„Er ist wirklich wunderbar, Laura“, war das Erste, was ihre Großmutter sagte. „Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich mich für dich freue.“

Jane Stone ruhte auf ihrem Bett im ehemaligen Dienstbotenquartier, und Laura saß in einem bequemen Lehnstuhl in ihrer Nähe. Insgeheim leistete sie ihrer Tante ein wenig Abbitte, denn Cynthia hatte das kleine Reich für ihre Großmutter wirklich sehr nett hergerichtet mit allem, was diese sich nur wünschen konnte. Alles war frisch renoviert, und es gab sogar einen neuen Flachbildfernseher, der auf einer Kommode am Fußende des Bettes stand.

„Er ist ein ganz besonderer Mensch“, bekräftigte Laura nun, immer noch enttäuscht, weil Ryan ihre leidenschaftlichen Gefühle für ihn offensichtlich nicht ausnutzen wollte. Es war verrückt, wie sehr sie ihn begehrte.

„Ich hoffe, du findest es nicht taktlos, wenn ich dich das frage“, fuhr ihre Großmutter fort. „Aber hast du schon mit ihm geschlafen?“

Laura schluckte und entschied sich dann, die Wahrheit zu sagen. „Nein, noch nicht.“

„Kluges Mädchen. Man muss sich rar machen, um einen erfahrenen, weltgewandten Mann wie deinen Ryan zu gewinnen. Obwohl ich bezweifle, dass er so hart ist, wie er aussieht.“

„Wie meinst du das?“

„Hinter seiner Machofassade verbirgt sich bestimmt ein sehr empfindsamer Mensch. Schon aus dem wenigen, das er erzählt hat, kann man schließen, dass er in seiner Kindheit nicht auf Rosen gebettet war. Es muss hart für ihn gewesen sein, ohne Vater aufzuwachsen und dann auch noch so früh seine Mutter zu verlieren. Für derart traumatisierte Kinder ist es manchmal schwer, Vertrauen zu fassen oder auf Glück zu hoffen. In dieser Hinsicht habt ihr beide etwas gemeinsam.“

„Ich bin doch nicht traumatisiert, Gran“, widersprach Laura.

„Meinst du nicht, Liebes? Und ich denke, es muss einen Grund geben, warum eine so attraktive und kluge junge Frau in deinem Alter noch nicht verheiratet ist.“

„Aber Gran, das sind altmodische Vorstellungen. Mädchen müssen heutzutage nicht heiraten, um glücklich zu sein.“

„Unfug! Jedes Mädchen möchte eine feste Beziehung. Und Kinder. Du willst doch Kinder haben, oder nicht, Laura?“

„Ja, natürlich, zur rechten Zeit. Bitte, Gran, mach heute Abend während des Dinners bloß keine Anspielungen in Richtung Heirat oder Kinder! Männer wie Ryan ergreifen dann sofort die Flucht. Er wird schon heiraten, wenn er so weit ist.“

„Aber er ist schon fast vierzig! Worauf hat er denn all die Jahre gewartet?“

„Auf die Richtige, nehme ich an“, antwortete Laura, doch es klang nicht überzeugend.

„Er wird keine Bessere finden als dich.“

Das Kompliment wärmte Laura das Herz. Ihre Gran hatte sie immer geliebt, egal, wie sie sich benommen hatte. Und Laura wusste, dass sie als Teenager schwierig gewesen war, was natürlich auch mit ihrer Trauer nach dem tragischen Tod ihrer Eltern zusammenhing. Ganz zu schweigen davon, dass sie von da an in einem Haus gelebt hatte, in dem sie nicht wirklich erwünscht war. Ohne die Liebe ihrer

Gran wäre sie noch unglücklicher gewesen. Und doch spürte Laura, dass die Zeit des Abschieds näher rückte. Besorgt blickte sie in das blasse Gesicht ihrer Großmutter.

Jane Stone seufzte müde. „Ich würde dich so gern verheiratet sehen, bevor ich meinem Schöpfer gegenübertrete.“

„Das wirst du, Gran.“ Laura blinzelte gegen die Tränen an.

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