Liebe, Luxus & Laternen (German Edition) by Jutta Wiese
Autor:Jutta Wiese [Wiese, Jutta]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2015-01-15T23:00:00+00:00
Freitag
Arm in Arm erreichen wir die Suite. Der herbe Duft seines After-Shaves umhüllt meine Nase.
»Sehen wir uns noch?«, fragt er unvermittelt aber ruhig, als die Salontür von innen geschlossen ist.
Sein schimmernder Blick trifft mich mitten ins Herz. Trotzdem siegt der Verstand, besser gesagt: die Angst.
»Ich glaube kaum. Sei nicht enttäuscht, ja?«
Dabei ist mir innerlich sonnenklar, was ich will. Nämlich ihn. Jetzt sofort, auf der Stelle. Doch Lieschen M. denkt an die Pailetten-Patrizias dieser Welt. Vollbusig! Perfekt in Form! Sicher im Stil und wahrscheinlich Granaten im Bett! Geübt darin, ihre ausgewählten Opfer restlos zu befriedigen. Auf jede erdenkliche Art und Weise ...
Ich dagegen, habe seit Wochen keinen Beischlaf mehr vollzogen.
»Wieso sollte ich enttäuscht sein?«, antwortet Berger und reiÃt mich aus der Depression. »Tu genau, was Du für richtig hälst.«
»Tja dann«, entgegne ich verlegen, »danke für den wunderschönen Tag und gute Nacht.«
»Gute Nacht, Monster.«
Zum Abschied berühren seine Lippen sanft meine Stirn. Hastig wende ich mich ab. Von Kopf bis Fuà in Gänsehaut gehüllt, flüchte ich ins sichere Schlafzimmer.
Eine halbe Stunde später liege ich porentief rein unter federleichten Daunen. Bekleidet mit einem nagelneuen Nachthemd. Ob Berger jemals eine erwachsene Frau in klein geblümter Baumwolle gesehen hat?
Angestrengt horche ich ins Dunkel hinein, doch auÃer dem harten Pochen des eigenen Herzens und etwas gedämpftem Verkehrslärm ist kein Laut zu vernehmen.
An seligen Schlaf ist angesichts meines Blutdrucks trotzdem nicht zu denken.
Wird er irgendwann herüber kommen?
Ungebeten, aber durchaus erwünscht.
Unruhig wälze ich mich umher.
Sehnsucht, gepaart mit Verlangen, lässt mich nicht zur Ruhe kommen.
Nutz die Chance!, meldet sich eine innere Stimme.
Vorsicht! Gefahr!, pariert sogleich eine Andere.
Aber eigentlich will ich doch bei ihm sein.
Die Daunendecke rutscht geräuschlos beiseite.
Auf Zehenspitzen schleiche ich zur Tür und blinzle in den Salon. Der Raum ist leer, wird lediglich von einer kleinen Tischleuchte in schummriges Licht getaucht. Mein Blick fällt auf die geschlossenen Türflügel zu Bergers Schlafzimmer. Schläft er schon? Wenn er das tut, lässt dieser Umstand auf kein gesteigertes Interesse an Dir schlieÃen.
Ich muss es wissen.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
»Mir nach, ihr Kameraden«, wispere ich und husche los.
Angestrengtes Horchen am Türblatt. Nichts ist zu hören. Kein Schnarchen, keine Wälzgeräusche, kein Fernsehton. Schlichte, pure Grabesstille.
Vorsichtig drehe ich den Knauf.
Doch kaum ist die Tür spaltbreit geöffnet, ertönt eine hellwache Stimme: »Na so was! Das Zimmermädchen. Um diese Zeit?«
Er schaltet die Nachttischlampe an.
»Hm, sieht wohl so aus«, bemerke ich verschämt und strecke zaghaft den Oberkörper vor.
Dem Himmel sein Dank, liegt Bergers Oberkörper nicht nackt im Bett. Er ist von einem Shirt verdeckt.
»Tragen alle Zimmermädchen geblümte Nachthemden? Oder ist das ein Pyjama? Ich seh Dich nur zur Hälfte.«
Wie peinlich!
»Es ist ein Nachthemd«, antworte ich verlegen.
»Fein. Möchtest Du nicht endlich reinkommen?«
»Schon ... aber mach erst das Licht wieder aus.«
Ein leises Klicken ertönt.
»So recht? Und jetzt? Was wünschen gnädige Frau mitten in der Nacht?«
Noch stehe ich nahe der Tür.
»Würdest Du mit mir kuscheln? Mich in den Arm nehmen meine ich ...«
Meine Stimme versagt. Kurzes Räuspern seinerseits.
»Na, klar. Komm schon her. Soll ich das Licht wieder an ...?«
»Auf keinen Fall! Untersteh Dich.«
Mit vorgestreckten Annen schlurfe ich los. Erreiche ohne Scherben und blaue Flecken das Ziel.
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