Liebe um Mitternacht by Amanda Quick

Liebe um Mitternacht by Amanda Quick

Autor:Amanda Quick [Quick, Amanda]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783800092147
Herausgeber: Ueberreuter
veröffentlicht: 2013-08-04T00:00:00+00:00


20

Kurz nach neun Uhr am nächsten Morgen legte Caroline ihren Stift beiseite und las noch einmal das Kapitel, das sie gerade zu Ende geschrieben hatte.

Lydia begann zu vermuten, dass Edmund Drake gar nicht so war, wie es den Anschein hatte. Sein hartes, unnachgiebiges Äußeres, das er der Welt zeigte, verbarg nicht nur seine Geheimnisse, sondern vielleicht auch seinen angeborenen Edelmut. Er war nicht der Mann, der seine wahre Natur sehr schnell zeigte, doch hatte sie im Laufe der letzten, beunruhigenden Ereignisse genug über seinen Charakter erfahren, um ihre ursprünglichen Vermutungen in Frage zu stellen.

Drake war sicher ein Mann, der starker Leidenschaften fähig war, schloss sie, doch diese Leidenschaften kontrollierte er durch seinen eisernen Willen und ein Ehrgefühl, das dem oberflächlichen Kode, an den sich so viele der reichen, hochgeborenen Gentlemen hielten, nicht entsprach.

Drake stellte seine eigenen Regeln auf, und er lebte auch danach.

Zufrieden griff Caroline zu einem weiteren Blatt Papier. Die Geschichte entwickelte sich recht gut. Die erstaunliche Wendung im Charakter von Edmund Drake würde die Leser ganz sicher überraschen. Jetzt brauchte sie nur noch einen erstaunlichen Vorfall, mit dem sie das Kapitel beenden konnte, und sie war fertig mit der Arbeit dieser Woche.

Sie nahm ihren Stift und klopfte damit leicht auf die Oberfläche des Schreibtisches. Vielleicht sollte sie noch eine Kutsche ins Spiel bringen, mit der die Pferde durchgegangen waren? Nein, das würde zu sehr einem Vorfall ähneln, den sie schon zuvor beschrieben hatte. Mit so etwas musste man sparsam umgehen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Was sie jetzt brauchte, war erregende Leidenschaft, entschied sie. So etwas wie das, was sie in der vorigen Nacht in Adams Armen erlebt hatte, wäre jetzt perfekt.

Die Erinnerungen stürmten wieder auf sie ein. Noch einmal durchlebte sie alles, und eine wohlige Wärme erfasste sie.

Ja, eine leidenschaftliche Umarmung wäre jetzt genau richtig, um dieses Kapitel zu beenden. Sie begann zu schreiben.

Im Halbdunkel der Kutschlampen sah Lydia, wie Edmund Drakes Augen leuchteten wie zwei Smaragde im Feuer. Er zog sie in seine Arme und drückte sie an seine muskulöse Brust.

»Meine süße, wunderschöne Lydia«, flüsterte er. »Wenn ich in deiner Nähe bin, entgleitet mir die Kontrolle.«

»Mrs. Fordyce?«

Caroline zuckte überrascht zusammen. Der Stift fiel ihr aus der Hand und verwischte das Wort Kontrolle. Sie sah auf und entdeckte Mrs. Plummer, die an der Tür stand.

»Ja, was ist?«, fragte sie und versuchte, sich ihre Ungeduld nicht anmerken zu lassen.

»Es tut mir Leid, Sie beim Schreiben zu stören, aber dies hier ist gerade für Sie abgegeben worden.« Mrs. Plummer trat in das Zimmer, in der Hand hielt sie einen Umschlag. »Ein Junge hat das vor einem Augenblick an der Hintertür zur Küche abgegeben.«

»Eine Nachricht?« Caroline war vorsichtig. »Sie kommt doch nicht etwas von Spraggett, oder? Er weiß sehr gut, dass das Kapitel erst Ende der Woche fertig sein soll. Ich schwöre, wenn er nicht aufhört, mir auf die Nerven zu gehen, werde ich die Geduld verlieren und mich nach einem anderen Herausgeber umsehen.«

»Nein, ich glaube nicht, dass die Nachricht von Mr. Spraggett kommt. Er schickt doch seine Nachrichten immer durch diesen rothaarigen Jungen, Tom.



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