Liebe macht pink! (German Edition) by Roxann Hill

Liebe macht pink! (German Edition) by Roxann Hill

Autor:Roxann Hill [Hill, Roxann]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-07T00:00:00+00:00


18

Emma und ich lagen im Jacuzzi und ließen uns beblubbern. Das kitzelte und kribbelte, und man konnte sich unheimlich gut dabei entspannen. Als Dame der höheren Gesellschaft hatte ich selbstverständlich einen Bikini für derartige Anlässe dabei, und Emma hüpfte einfach nackt durch die Gegend. Sie kletterte auf mir herum, versuchte zu tauchen, untersuchte die Düsen, goss mir Champagner nach. Im Gegenzug brachte ich ihr bei, wie man auf dem Rücken liegt und mit geschlossenen Augen sein Glas an den Mund balanciert, um vornehm daraus zu trinken.

Ein paarmal verschüttete sie ihren Johannisbeersaft, aber das machte nichts, wir saßen ohnehin bis zum Hals im Wasser.

Wir hatten die Musikanlage der Suite in Gang gesetzt. Aus den in der Decke eingelassenen Lautsprechern säuselte Eartha Kitt gerade an die Adresse ihres Santa Baby, er solle ihr den Weihnachtsbaum mit Sachen von Tiffany’s schmücken. Schließlich sei sie das ganze Jahr über artig gewesen. Ich seufzte wohlig und prostete mit meinem Champagnerglas in Richtung der Musik. Eartha wusste die richtigen Schwerpunkte im Leben zu setzen.

Es klopfte verhalten an der Tür, und David kam herein. Er trug einen dieser flauschigen Bademäntel, die zur Ausstattung jedes guten Hotelzimmers gehören wie Zitrone zu Austern. Seine Füße steckten in Badeschlappen, die eine Spur zu groß geraten waren. Vor unserem Becken blieb er unschlüssig stehen.

»Was ist los, Papa? Komm ins Wasser, das ist herrlich!«

»Der Page hat mir gerade Badehose und Badeschlappen aus dem Hotelshop gebracht.« Er rührte sich nicht vom Fleck.

»Ist doch gut«, meinte ich.

»Papa, jetzt stell dich nicht an, und komm endlich rein! Das ist wirklich ein ganz tolles Bad. Und wenn mir langweilig ist, krabbele ich einfach ein wenig auf Michelle herum. Vielleicht kannst du das ja auch!«

»Äääh«, erwiderte David unschlüssig.

Ich war bei der zweiten Flasche Champagner angelangt und insgesamt in gelöster Stimmung. »Emma hat recht. Rein mit dir … Ins Wasser, meine ich.«

David atmete hörbar aus, öffnete den Bademantel und ließ ihn einfach von seinen Schultern gleiten.

Ich glaube, ich habe bereits einmal ganz beiläufig erwähnt, dass er für einen ungebildeten, ärmlichen Typen gar nicht so übel aussah. Jetzt konnte ich ihn eingehend betrachten. Und mir gefiel, was ich erblickte. So sehr, dass ich scharf einatmete. Aber vielleicht lag das auch nur am Schampus. Wie gesagt, ich war bei der zweiten Flasche angelangt.

David stieg zu uns ins Becken. Jetzt konnte Emma wie ein Kreisel zwischen uns beiden hin und her springen, uns abwechselnd zu trinken geben, unsere Haare und Gesichter nass machen und dabei so viel Wasser verspritzen, dass ich fürchten musste, bald im Trockenen zu sitzen.

Irgendwann jedoch waren ihre inneren Batterien erschöpft, sie lag mit leicht verzücktem Gesichtsausdruck neben mir und starrte, wie wir beiden Großen, blicklos an die Decke. Nachdem sie sich ein wenig ausgeruht hatte, begann sie, aus der Wanne zu klettern.

»Wo willst du hin?«, fragte David.

»Ich geh rüber und sehe fern.«

»Aber zieh dir etwas an«, meinte ich, »nicht, dass du dich erkältest.«

»Klar, mach ich, Michelle«. Sie griff sich den Bademantel ihres Vaters, schlüpfte hinein und stapfte als kleiner Jedi-Ritter Richtung Wohnzimmer. Nach ein paar Schritten blieb sie stehen und drehte sich um.



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