Liebe auf Widerruf by Elizabeth Lowell

Liebe auf Widerruf by Elizabeth Lowell

Autor:Elizabeth Lowell [Lowell, Elizabeth]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2013-11-26T23:00:00+00:00


7

Reba setzte sich auf, ihr Herz hämmerte wild. Um sie herum war nichts außer Nacht, nicht einmal ein schwacher Schimmer des Mondes war zu sehen, der die Umrisse der Berge sichtbar gemacht hätte. Eine Milliarde Sterne funkelten kalt über ihr. Sie schauderte und fragte sich, was sie aufgeweckt hatte.

»Leg dich wieder schlafen, chaton«, sagte eine tiefe Stimme neben ihr. »Es gibt nichts, was dich beunruhigen muss. Es war nur eine Zuckung des Drachenschwanzes.«

»Was?«, fragte sie. Und dann: »O Gott, ein Erdbeben?«

Sie konnte das Lächeln in Chance’ Stimme hören. »Ja. Ein paar weitere Brüche in dem Turmalin, der unter uns begraben liegt.«

Mit einem Gähnen legte sie sich wieder hin. Er streckte die Hand nach ihr aus und zog sie eng an sich. Gestern Abend hatte er gegen ihren Widerspruch die Reißverschlüsse ihrer beiden Schlafsäcke miteinander verbunden. Nun war sie froh über das warme Nest. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter, ihren Arm über seine Brust und fühlte sich sehr sicher. Sie gähnte erneut.

Er lachte weich und wühlte mit seiner Nasenspitze in ihrem Haar.

»Was ist so lustig?«, fragte sie schläfrig.

»Der Rehbock war auch nicht sehr groß.«

Reba schlief ein, bevor ihr eine passende Antwort eingefallen war. Sie bewegte sich unruhig während der kurzen Nachbeben, wachte aber bis zur Dämmerung nicht mehr auf.

Das Erste, was sie bewusst fühlte, als sie langsam aus den Tiefen ihres Schlafes erwachte, war die Wärme von Chance, seine Hände, die über sie hinwegglitten und eine Lust entfachten, die ihren Körper in Wellen dahinschmelzen ließ. Sein Mund liebkoste sie von der Schläfe bis zum Nabel, bedeckte sie mit einer gleitenden Wärme, die ihr den Atem in der Kehle stocken ließ. Halb wach, halb schlafend, war sie für seine Berührung vollkommen anfällig, sie konnte sich nur matt herumdrehen, war hilflos ihrem Tigergott ausgesetzt.

Als er schließlich in sie eindrang, schrie sie seinen Namen; ein süßer Schmerz, den nur er beenden konnte, setzte sie außer Gefecht. Er bewegte sich langsam, und mit jeder Welle von Lust, die sie überrollte, nahm er sie noch machtvoller, bis sie den Höhepunkt erreichte, nachdem sie sich ihm rückhaltlos hingegeben hatte. Erst dann erlag er ihrer Weiblichkeit und Hitze, dem Sirenenruf der tief in ihr verankerten Ekstase.

Danach hielt er Reba lange Zeit einfach nur fest. Sie lag schweigend da, klammerte sich an seine Wärme und wurde sich langsam wieder ihrer eigenen Person bewusst. Ihr war klar, dass sie ohne Vorwarnung, ohne auch nur die geringste Möglichkeit, nein zu sagen, genommen worden war. Er hatte ihr keinerlei Chance gegeben, aber mitten in den Nachwirkungen einer so außerordentlichen Lust konnte sie ihm nicht böse sein.

»Verzeih mir«, wisperte er an ihrer Wange. »Ich musste wissen, ob ich dich vergangene Nacht verloren habe. Ich musste das aus deinem Innersten ablesen, nicht aus was auch immer für spießigen Erwartungen, die Leute, die es nicht besser wissen oder die es nicht interessiert, dir aufgeklebt haben. Nun weiß ich es. Egal, was gesagt oder nicht gesagt wurde, du begehrst mich genauso intensiv, wie ich dich begehre.«

Reba fragte sich, ob Liebe eine der »spießigen Erwartungen« war, die Chance gemeint hatte.



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