Lichtgezeiten: Contact-Zyklus Band 4 - Roman (German Edition) by Benford Gregory

Lichtgezeiten: Contact-Zyklus Band 4 - Roman (German Edition) by Benford Gregory

Autor:Benford, Gregory [Benford, Gregory]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-02-24T23:00:00+00:00


4. Kapitel

Die Menschenmenge unten im Tal war ausgedehnt und eindrucksvoll. Zwei Frauen geleiteten Killeen durch die eng zusammengedrängten Sippenversammlungen. Sie waren beide Captains, aber Killeen stellte ihnen keine Fragen.

Er hatte sich in dieses mächtige Lager führen lassen, weil die Männer und Frauen, die ihn gefunden hatten, darauf bestanden. Aber jede Faser in ihm schrie Vorsicht! Diese Leute waren grimmig und schweigend, und das Gespräch mit Seiner Hoheit hatte Killeen erheblich beunruhigt. Er erinnerte sich an den drolligen Rat seines Vaters: »Der Haken bei den Aliens ist, dass sie alien sind.« Das könnte auch auf diese entfernte Spur von Menschheit zutreffen.

Die Dämmerung warf schwefelgelbe Schatten über das zerstörte Land und ließ in flüchtigen Augenblicken bernsteinfarbenen Lichts Einzelheiten hervortreten.

Ein keuchender alter Mann kam vorbei. Er zog einen Karren, der tiefe Rinnen in den Boden grub. Junge Paare hielten Händchen um rauchende Lagerfeuer, wo sie mit ihren kleinen Kindern hockten. Neben einer flackernden gelben Laterne machte eine rundliche Matrone ein empörtes Gesicht, während sie mit einem Händler um einen Plastiksack mit Getreide feilschte. Kinder tobten zwischen primitiven Hütten, zielten und schossen aufeinander mit Stöcken und stießen mit rauen, aufgeregten Stimmen Kampfesrufe der Sippen aus. Männer saßen ernst da. Sie prüften und ölten Waffen, deren blanke Teile sorgfältig auf alten Lumpen angeordnet waren, während sie die zerkratzten Kolben zwischen ihren stämmigen Knien festhielten. Eine junge Frau lehnte sich an einen erbeuteten Mechano-Transporter und spielte müßig eine recht wohltönende Weise auf einer kleinen Harfe. Sie hatte ihre Stiefel und Beinschienen anbehalten. Pneumatische Schutzkragen saßen blank und fest an ihren Fußgelenken. Sie war offenbar in Alarmbereitschaft. Aber die Musik schwebte auf der wechselnden Brise und versprach eine Leichtigkeit, die nirgends zu sehen war.

Hie und da gab es wacklige Hütten und Verschläge aus Stangen und Segeltuch. Schmierige Feuer darin warfen rötliches Licht auf die dünnen Wände und vergrößerten jede Bewegung im Innern zu dramatischen Schattenspielen. Viele Leute drängten sich um die lodernden Flammen. In ihren Gesichtern las Killeen nicht die von ihm erwartete Erschöpfung, sondern eine feste, schweigende, anspruchslose Stärke. Sie arbeiteten an ihren technischen Geräten und nutzten den letzten Rest des Lichtes.

Gruppen von Leuten entluden Mechano-Transporter. Er sah eine ganze Flotte von Lastwagen der Mechanos. Killeen war beeindruckt durch das hohe Niveau, wie geschickt sie diese ausschlachteten. Das übertraf alles, was er auf Snowglade gesehen hatte. Überall gab es Geräte der Mechanos und eine Menge Ersatzteile.

Killeen erkundigte sich nach Sippennamen, und seine Begleiterinnen nannten sie ihm beim Passieren von Feldlagern: Dreier, Asse, Doppelnullen, Neuner, Siebener, Fünfer, Buben und Zweier. Wenn sie in die Nähe einer Gruppe kamen, wurden sie von einer Wache angerufen und antworteten mit Parolen.

Es gab einen Plan für die Lager, die er zuerst für eine willkürliche Ansammlung gehalten hatte. Jede Sippe hatte sich in einem Gebiet von Gestalt einer Tortenschnitte ausgebreitet, wobei die weitreichenden Waffen nach außen gerichtet waren, um einen Teil des Umfangs zu beherrschen. Killeen kam an einem breiten Keil der Neunersippe vorbei, der sich unter einer Stellung langläufiger, gen Himmel gerichteter Stäbe zusammengeschart hatte.

»Himmelsbolzen«, antwortete eine seiner Begleiterinnen auf seine Frage.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.