Lesen als Medizin: Die wundersame Wirkung der Literatur (German Edition) by Andrea Gerk

Lesen als Medizin: Die wundersame Wirkung der Literatur (German Edition) by Andrea Gerk

Autor:Andrea Gerk [Gerk, Andrea]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Rogner & Bernhard
veröffentlicht: 2015-01-31T05:00:00+00:00


Hier einige meiner letzten Parallelweltausflüge:

Gustave Flaubert:

Madame Bovary

Fünf Tage Schwelgen, Schmachten und am Ende elendes Dahinwelken. Trost bei Ehefrust und zu viel romantischer Energie. Flauberts Sprache: ein Fest. Heilungsfaktor hoch.

Christoph Niemann:

Abstract City. Mein Leben unterm Strich

Zwei Stunden Spaß, ein bunt bebilderter Nachmittag. Belebende Ideen eines außergewöhnlichen Gestalters, der seinen subwaysüchtigen Kindern Badezimmerfliesen in Formen und Farben des New Yorker U-Bahn-Plans verlegt hat. Tolle Tipps bei Kreativitätsstau. Inspirationspegel weit oben.

Zsuzsa Bánk:

Die hellen Tage

Vierzehn Abende herrliche Bettlektüre. So schön kann Lesen sein: Wunderbar verquere Mutterfiguren, ehemalige Zirkuskünstler, die sich ein schiefes Häuschen in der deutschen Provinz bauen und, obwohl sie nicht mehr auf dem Seil tanzen, dennoch durch den Alltag schweben. Viel Gefühl – Schmerz, Verlustangst, Liebe –, komponiert wie ein melancholisches Musikstück, das einen in den Schlaf wiegt.

Käthe Theuermeister:

Hummelchen kommt in die Schule

Sieben köstliche Vorlesestunden. Ein Fund auf dem Dachboden der Oma. Nimmt künftigen Schulkindern die Angst vor zu viel Stillsitzen und gibt gestressten Erwachsenen ein Stück ihrer eigenen Kindheit zurück. Medizin gegen das ewig schlechte Gewissen arbeitender Mütter, denn die Kleine wird erst um 18 Uhr aus dem Kindergarten abgeholt, weil Mutti arbeitet. Und das im Jahr 1963! Aufmunterungsfaktor gigantisch und generationenübergreifend.

Robert Gernhardt:

Bekenntnis

Zehn Sekunden Ruhe nach dem Familienfrühstück. Allein am verwüsteten Tisch sitzend, lese ich:

»Ich leide an Versagensangst, / besonders, wenn ich dichte. / Die Angst, die machte mir bereits / manch schönen Reim zuschanden.«



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