Laymon, Richard by Der Keller

Laymon, Richard by Der Keller

Autor:Der Keller
Die sprache: de
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2012-07-03T08:52:12+00:00


Kapitel drei

Tuck und Dana

Lynn Tucker saß am Küchentisch, stellte ihre Kaffeetasse ab und lächelte Dana an, die gerade hereinkam. »Wow, sieh einer an.«

Dana grinste und hob die Arme. »Jetzt kannst du mich Frau Försterin nennen.«

»Quatsch. Du siehst großartig aus.«

»Danke, Tuck. Du auch.« Sie runzelte die Stirn. »Ich wünschte, die Uniform wäre nicht so unbequem.« Danas beiges Hemd und die Shorts waren frisch gestärkt, die Falten akkurat gebügelt. Tucks Dienstkleidung dagegen schien weich und sehr bequem. »Wollen wir tauschen?«

»Glaubst du, dass dir meine Klamotten passen würden?«

»Wahrscheinlich nicht«, sagte Dana.

Tuck lachte. »Das glaube ich auch nicht. Wie groß bist du überhaupt, zwei Meter? Zwei zwanzig?«

»Etwas über eins achtzig. Dafür aber sehr zierlich.«

Tuck rückte auf ihrem Stuhl zurück. »Dann setz dich mal, du Gazelle. Ich hol dir eine Tasse Kaffee.«

»Gut«, sagte Dana. »Danke.« Sie setzte sich an den Tisch.

»Mach dir keine Sorgen wegen der Uniform«, sagte Tuck. »Sie wird nach ein paarmal waschen viel bequemer sein. Wirf sie einfach jeden Abend in die Maschine, das macht sie weicher. Bald wird dich niemand mehr von uns Veteranen unterscheiden können. Übrigens - wie hast du letzte Nacht geschlafen?«

»Wie ein Stein. Mann, Tuck … ich kann’s immer noch nicht fassen, dass ich hier bin. Hier ist es einfach toll!«

»Freut mich, dass es dir gefallt.«

Sie trug die Kaffeekanne und eine saubere Tasse zum Tisch hinüber.

»Übrigens«, sagte sie, während sie Dana Kaffee einschenkte, »nenn mich nicht Tuck, wenn wir drüben sind, okay? Du weißt schon - nicht vor den anderen.«

»Ich werd’s versuchen. Das wird mir aber nicht leicht fallen. Schließlich nenne ich dich Tuck, seit wir im Sandkasten miteinander gespielt haben.«

»Gib dir Mühe, okay? Schließlich muss ich dort den Boss spielen. Es ist schon schwer genug, weil ich nicht älter als fünfzehn aussehe.«

»Ziemlich reife fünfzehn.«

»Verdammt, ich bin erst zwanzig und muss dort den ganzen Älteren Befehle erteilen. Und da kann ich es wirklich nicht gebrauchen, wenn sie mitkriegen, dass du mich Tuck nennst.«

»Wissen sie nicht, dass du Tucker heißt?«

»Vielleicht. Keine Ahnung. Niemand dort kennt meinen Nachnamen, aber alle wissen, dass Janice meine Stiefmutter ist. Wahrscheinlich denken sie, dass ich auch Crogan heiße.«

»Sie hätte den Namen von deinem Dad annehmen sollen.«

»Würdest du gerne Tucker heißen?«

»Wenn ich einen Mann heiraten würde, der Tucker heißt.«

»Tja, sie hat sich eben dagegen entschieden. Nenn mich einfach vor den anderen nicht Tuck, okay?«

»Wenn du mich nicht Giraffe nennst, nenn ich dich nicht Tuck.«

»Ich hab dich noch nie Giraffe genannt.«

»Doch.«

»Also gut, ich werde nicht Giraffe zu dir sagen. Versprochen. Nur Dana. Oder Miss Lake, wenn du Mist baust.«

»Ich baue doch keinen Mist.«

»Klar, du doch nicht.«

»Wie soll ich dich dann nennen?«, fragte Dana.

»Frau Chefin natürlich.«

Dana prustete los, und Tuck grinste. »Mit Lynn könnte ich leben«, sagte sie, als sich Danas Lachanfall etwas gelegt hatte.

Dana nickte und nahm ihre Tasse. Dampf stieg von der dunklen Oberfläche des Kaffees auf. Sie blies sanft darauf, dann trank sie einen Schluck. »Hmmm. Gut.«

»Willst du was essen?«

»Nein, eigentlich nicht.«

»Okay. Wir haben sowieso keine Zeit mehr. Wir können uns ja was an der Snackbar holen. Oder uns auf dem Weg Donuts kaufen. Bist du immer noch so wild auf Donuts?«

»Aber sicher«, sagte Dana.



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