Larsson Bjorn by Der Keltische Ring

Larsson Bjorn by Der Keltische Ring

Autor:Der Keltische Ring [Ring, Der Keltische]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-05-03T20:04:16+00:00


17

Im Pub von Corpach saßen Torben und Junior beim Bier. Torben warf mir einen erleichterten und fragenden Blick zu, aber es dauerte noch einige Zeit, bis ich berichten konnte, was geschehen war, und ich

hatte auch nicht die geringste Lust, die Sussi zu nehmen und wieder hinauszusegeln, an MacDuff und Mary vorbei, nur um mit Torben allein zu sein.

Sollte MacDuff die Rustica entdeckt haben, würden wir Besuch bekommen, das wußte ich sicher. Hatte er sie aber nicht entdeckt oder glaubte, wir wären weitergesegelt, hatten wir zumindest eine Chance, uns davonmachen zu können. Wahrscheinlich hatte MacDuff sich beim Schleusenwärter erkundigt, warum wir nicht mehr im Kanal lagen. Und wenn er in der Annahme, wir wären weitergesegelt, unmittelbar aufbrach, dann würde die F 154 sehr wahrscheinlich östlich an der Insel vorbeifahren, denn das war der direkte Kurs, und von der Rustica würde er in der Dunkelheit nichts sehen. Aber was sollten wir tun, wenn er am nächsten Morgen noch hier war?

Torben fragte betont beiläufig, warum ich nicht auf ihn gewartet hatte.

»Du warst so lange weg«, antwortete ich im selben Ton. »Wo bist du eigentlich gewesen?«

Es war Torben anzumerken, daß er schon verstanden hatte, daß etwas passiert sein mußte. »In Fort William«, sagte er. »Wir hatten keinen Wein mehr. Und dann wollte ich noch was besorgen.«

»Ach, was denn?«

»Zwei Flugscheine nach Hause.«

Junior reagierte als erster.

»Ihr wollt nach Hause?«

Ich war genauso überrumpelt. War das ein Scherz?

»Du willst nach Hause?« fragte ich.

»Noch nicht. Aber vielleicht ist es ganz gut, wenn man die Tickets hat. Sie sind harte Währung, nicht schlechter als Reiseschecks.«

»Hättest du nicht auch die Reiseschecks behalten können?« wandte Junior ein.

»Ich hatte keine Reiseschecks, nur Bargeld.«

»Aber warum Flugtickets?« fragte ich.

Torbens Blick war unmißverständlich. Ich sollte mit der Fragerei aufhören.

»Das macht einen guten Eindruck«, antwortete er. »Es gibt immer welche, die neugierig werden, wenn man in ein Reisebüro geht. Manchmal frag ich mich, ob sich nicht manche Menschen wünschen, daß wir abreisen.«

Junior sah Torben verständnislos an, aber mir war klar geworden, daß auch Torben einen Wink bekommen hatte, daß es das beste für uns sei, zu verschwinden. Aber von wem?

»Was machen wir jetzt?« fragte Torben.

»Wann geht denn die Maschine?« fragte ich witzelnd.

»Wir wollten doch segeln«, sagte Junior. »Ich dachte, wir hätten ausgemacht, daß ich von euch ein bißchen Hilfe bekomme, damit ich lerne, auf eigenen Beinen zu stehen.«

Er sah uns an.

»Wir machen das auch.« Ich sagte es aufrichtig und widerwillig zugleich. »Wir segeln morgen früh«, fügte ich hinzu. »Wenn du nichts dagegen hast!«

»Je früher, desto besser«, sagte Junior.

Ich sah Torben an. Hatte er Einwände? Aber er machte einen etwas abwesenden Eindruck. Ich hatte eine Idee.

»Was meinst du, Junior, können wir heute nacht bei dir schlafen, auf der Fortuna? Dann können wir dir in der Schleuse helfen. Und müssen heute nacht nicht mehr zur Rustica raus.«

Torbens Blick gab mir zu verstehen, daß er begriffen hatte. Ohne triftigen Grund würde ich die Rustica nicht unbeaufsichtigt vor Anker liegen lassen.

»Aber klar«, sagte Junior. »Gute Idee.«

Corpach lag leer und verlassen da, als wir nach einigen weiteren Pints Lager zu Juniors Schiff gingen.



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