Laidens Tochter - Ein Highlander-Roman (German Edition) by Suzan Tisdale

Laidens Tochter - Ein Highlander-Roman (German Edition) by Suzan Tisdale

Autor:Suzan Tisdale [Tisdale, Suzan]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2015-03-16T23:00:00+00:00


Aishlinn zog sich schnell an und lief in die Küche, um etwas zu essen, bevor sie zu Isobels Privaträumen rannte. Aufgeregt darüber, dass sie das Weben erlernen sollte, klopfte sie leicht an die Tür, bevor Isobel sie öffnete. Ihr Mund blieb weit offen stehen, als sie den Raum betrat, denn er war fast ganz von oben bis unten mit Büchern angefüllt!

Aishlinn hatte in ihrem Leben erst ein Buch gesehen. Es war die Bibel, aus der der Priester bei Beerdigungen las. In der Ebene waren ihnen solche Dinge wie Bücher nicht erlaubt gewesen. Es wurde als Blasphemie gegenüber Gott, der Kirche und dem König angesehen, wenn man kleinen Mädchen das Lesen beibrachte, und nur ein paar der Jungen wurden so weit erzogen, dass sie etwas mehr als nur ihren eigenen Namen buchstabieren konnten. Das Lesen und das Besitzen von Büchern war ein Recht, das nur die privilegierten und mächtigen Engländer hatten.

Isobel beobachtete Aishlinn für einen langen Moment genau, während sie sah, wie sich die Augen der jungen Frau vor Ehrfurcht weiteten.

Aishlinn stand wie erstarrt da, während sie alles in sich aufnahm. Eine riesige Feuerstelle, fast so groß wie der Kamin im Versammlungssaal, nahm den Großteil der Wand ein. Ein Schild mit zwei gekreuzten Breitschwertern hing über dem dunklen Rauchfang. Ein großer Tisch mit Bänken stand in der Raummitte. Weiche und luxuriöse Teppiche waren über den Boden verteilt.

Und die Bücher! Hunderte Bücher standen auf schweren Holzregalen, die in jedem Winkel standen, und weitere Dutzende lagen auf dem Tisch. Aishlinn kümmerte sich nicht um die Webstühle, die vor den großen Fenstern standen, denn die Bücher hatten ihre Aufmerksamkeit und ihr Herz gefesselt.

»Aishlinn, was denkst du?«, fragte Isobel neugierig.

»Ihr habt Bücher«, sagte sie atemlos.

»Aye, das haben wir«, sagte Isobel und erkannte, dass das Mädchen nicht lesen konnte. Isobel kannte die Meinung der Engländer über gebildete Mädchen zu gut. »Du kannst nicht lesen, oder, Mädchen?« Sie wusste die Antwort bereits.

»Nay!«, sagte Aishlinn, entsetzt bei dem Gedanken daran. »Es wird als Gotteslästerung angesehen, wenn ein Mädchen liest!«

Angewidert von solchen Leuten, die sich weigerten, ihre Kinder zu erziehen, ärgerte sich Isobel. »Menschen mit Macht mögen es, ihr Volk unwissend zu lassen. Sie tun es nur deshalb, damit sie mehr Macht über sie haben. Der Himmel behüte, dass jemand einen intelligenten, unabhängigen Gedanken hätte! Vor allem eine Frau!«

Sie war entschlossen, nicht zuzulassen, dass diese junge Frau noch länger verloren wäre. Bücher würden ihr Welten eröffnen, von deren Existenz Aishlinn nicht mal eine Ahnung hatte. »Wir sollten diesen Zustand umgehend korrigieren!«, sagte sie Aishlinn. »Du wirst lesen und schreiben lernen und rechnen. Das ist recht wichtig für eine anständige Dame, so etwas zu können, Mädchen!«

Aishlinn stand bei dem Gedanken fassungslos da. »Aber das wird als Beleidigung der Kirche und des Königs angesehen«, flüsterte sie, als ob ihre Stimme sonst direkt zum Ohr des Königs getragen würde.

Isobel lachte herzlich und schüttelte den Kopf. »Mädchen. Du bist nicht länger in den Händen der Engländer. Hier unterrichten wir unsere Kinder im Lesen. Es wird als Beleidigung aufgefasst, wenn man es nicht tut!«

Langsam



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