Kussecht muss er sein. Roman by Annegrit Arens

Kussecht muss er sein. Roman by Annegrit Arens

Autor:Annegrit Arens [Arens, Annegrit]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: eBooks, erste Liebe, Romantik, Liebe, Schicksal, Peking, Karriere
ISBN: 978-3-95824-485-6
Herausgeber: dotbooks
veröffentlicht: 2016-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 24

Die Begrüßungsworte ihrer Mutter hätten Alexa eigentlich misstrauisch stimmen sollen: »Anscheinend bist du ja doch gescheiter, als wir befürchtet haben.« Dieses ›wir‹ war der Stolperstein, denn Liz würde ja kaum von sich selbst im Plural sprechen. Ebenso merkwürdig war, dass sich ihre Mutter anscheinend überhaupt nicht für Details interessierte, stattdessen aber lebhaft protestierte, als Alexa ein Bad nehmen wollte.

»Dazu reicht die Zeit nicht mehr«, erklärte sie. »Wenn du dich unbedingt noch rein waschen musst, dann geh unter die Dusche. Aber beeil dich.«

»Erwartest du etwa noch Besuch?«, fragte Alexa ahnungsvoll. So rasch hatte sie nicht mit einem Nachfolger für Amadeus gerechnet.

»Du erwartest Besuch«, verkündete Liz und unterzog Alexa einer kritischen Musterung. »Wenn ich du wäre, würde ich auf jeden Fall etwas anderes anziehen, du riechst mit Verlaub nach Hund, und besonders sexy sind ausgeleierte Jeans und Gummistiefel auch nicht.«

»Auf einem Hundehof sind solche Sachen nun mal praktisch«, verteidigte sich Alexa und fügte hinzu, dass sie nicht die geringste Lust auf Besuch jedweder Art verspürte. Sie wollte ihre Ruhe haben und sonst nichts, höchstens noch ein Telefon. Es war ja immerhin möglich, dass die Entführung eines gewissen Schatzes heutzutage telefonisch avisiert wurde, auch Wegelagerer gingen mit der Zeit.

»Die Lust wird dir schon noch kommen, das verspreche ich dir.« Ganz offensichtlich war Liz von dem, was sie sagte, überzeugt.

In Alexas Kopf ging es prompt rund. »Versprichst du mir, dass ich ganz persönlich ein Interesse an diesem Besuch habe? Dass dieser Besuch mir, nun sagen wir mal, wert und teuer ist?«

»Das würde ich dir sogar schriftlich geben, wenn die Zeit reichte. Und nun mach dich endlich frisch und zieh dich um.«

»Du hast nicht zufällig Frieden mit Oma Sybille geschlossen und sie eingeladen?«

»Wofür hältst du mich?« Liz zog eine Miene, als ob man ihr einen Gifttrunk kredenzt hätte.

»Okay, okay.« Wenn Oma Sybille ausschied und der erwartete Besuch ihr, Alexa, wert und teuer war, ja dann kam doch genau genommen nur noch ein gewisser Wegelagerer infrage. Sie hatte seinen Charme offenbar schon wieder unterschätzt, dabei hatte seine eigene Ex doch gerade erst demonstriert, wie viel ihr ungeachtet ihres akademischen Grads und ihrer internationalen Karriere noch an Dirk lag. Anderenfalls würde sie ja wohl kaum ihre wertvollen Möbel zu ihm transportieren lassen. Nicht zu vergessen all die Frauchen, die ihre Vierbeiner nur vorschoben, um in Dirks Nähe zu kommen. Und nun hatte er also, wie es schien, auch noch ihre Mutter für sich gewonnen. Alexas Herz klopfte plötzlich heftig. Sie blickte an sich hinunter: Wie eine Eroberung sah sie nun wirklich nicht aus, ihre gesamte Habe befand sich in Erftstadt, oder besser gesagt alles, was noch so gut in Schuss war, dass sie es mit nach Peking hatte nehmen wollen. »Ich habe nichts anzuziehen«, gestand sie kleinlaut.

»Das ist der erste vernünftige Satz, den ich von dir höre.« Liz nahm Alexas Hand und zog sie energisch zum Bad. »Zieh dich schon mal aus, ich bin gleich wieder zurück.«

Alexa stand noch unter der Dusche, als ihre Mutter auch schon wieder zurückkam. Heißer Dampf behinderte Alexas Sicht, ihre vorauseilenden Gedanken taten ein Übriges, sie bekam nicht mal mit, dass ihre alten Sachen verschwanden.



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