Kunstraub. Ein Oldenburg-Krimi (German Edition) by Schmidt Peter

Kunstraub. Ein Oldenburg-Krimi (German Edition) by Schmidt Peter

Autor:Schmidt, Peter [Schmidt, Peter]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Isensee Verlag
veröffentlicht: 2012-02-29T23:00:00+00:00


Zwei Einzelzimmer in einem Hotel nahe der Innenstadt sind schnell gefunden.

Das sehr intime Hotel „De Rosier“ ist ruhig und sehr fein eingerichtet. Es befindet sich in der „Begijnenstraat“ unweit des uralten Zentralgefängnisses von Antwerpen.

Vera ist begeistert und skeptisch zugleich: „Was meinst du, Lars, können wir uns das erlauben?“

Lars hat weniger Bedenken. „Na klar, schließlich sind wir nicht jeden Tag in Antwerpen und außerdem gibt es ja noch Auslandspauschalen.“

Vera lässt sich gern überreden. „Ja, du hast Recht, warum eigentlich nicht!“

Vera steht vor dem Garderobenspiegel ihres Hotelzimmers und versucht verzweifelt, ihre dunkelbraune Lockenpracht zu bändigen. Sie hat geduscht, danach ihre Haut mit einer dezent riechenden Hautcreme massiert und ihre Lippen mit einem perlmuttfarbenen Lippenstift nachgezogen. Ein eng geschnittener beigefarbenen Hosenanzug, eine indigoblaue Bluse und hochhackige beige Schuhe geben ihrer sportlichen Figur eine besondere Note. Sie ist mit sich zufrieden!

Es wird Zeit, in zwei Minuten hat sie sich mit Lars in der Hotellobby verabredet.

Zunächst wollen sie zusammen einen Stadtbummel machen und anschließend Essen gehen. Sie hat sich vorgenommen, mit Lars einen schönen Abend zu verbringen und, wenn möglich, ihn von seinen privaten Problemen abzulenken.

Um möglichst viele Sehenswürdigkeiten anschauen zu können, hat sie sich an einem Kiosk einen Stadtführer gekauft. Das touristische Angebot der Stadt Antwerpen ist überwältigend. Wenn man genügend Zeit hat, kann man sich tagelang in Galerien und Museen aufhalten, um einzigartige Bilder und Skulpturen weltberühmter Maler und Bildhauer anzusehen. Doch auch die Innenstadt bietet unendlich viel Interessantes.

Als erstes besuchen sie die Liebfrauenkathedrale, das Herz der Stadt. Ihr Turm ragt majestätisch über den Fluss „Schelde“ hinaus und sein berühmtes Glockenspiel ist weit über die Stadtgrenze hinweg vernehmbar.

Vera hat sich bei Lars eingehakt und tänzelt gut gelaunt an seiner Seite. Nachdem sie die Kathedrale gesehen haben, fordert sie Lars auf, mit ihr in das Café „das elfte Gebot“ zu gehen. Es handelt sich hierbei um eine Gaststätte, die sich in einer kleinen Gasse nahe der Kathedrale befindet. Vera ist begeistert. So etwas hat sie noch nicht gesehen. Alle Räumlichkeiten, angefangen vom Vorflur, sind übersät mit Heiligenfiguren und anderen sakralen Gegenständen. Es hängen Kruzifixe gleich in vielfacher Ausfertigung an den Wänden, und auf Holzpodesten stehen Taufbecken, riesige Kerzenständer und Heiligenfiguren in allen Ausführungen, Größen und Farben. Dazwischen befinden sich immer wieder Sitzgruppen, in denen sich Menschen aller Altersklassen niedergelassen haben und diskutieren, herzhaft lachen oder nachdenklich ihr Trappistenbier schlürfen. Hier gibt es keine Klassengesellschaft, hier sind alle gleich, wohlbehütet von unzähligen goldenen Engeln, die von den Decken schweben.

Vera ist erschlagen von derart vielen neuen Eindrücken. Aufgeregt zupft sie Lars am Ärmel. „Hast du so etwas Tolles schon `mal gesehen? Ich glaube, hier kann man sich mehrere Abende aufhalten und hat trotzdem nicht alles gesehen. Ich kann es nicht fassen!“ Aufgeregt zieht sie ihn weiter. „Komm, lass uns auch eines der vielen Klosterbiere probieren. So etwas wird uns bestimmt nicht wieder geboten. Wie war doch gleich unsere Abmachung: „Ich die Getränke, du das Essen, oder umgekehrt? Weißt du es noch? Oder denkst du nur an das Danach? An das Gemeinsame!“ Sie ist völlig aufgedreht und mustert ihn jetzt herausfordernd von der Seite.



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