Kuessen kann man nicht verlernen by Loretta Hill
Autor:Loretta Hill [Hill, Loretta]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783548285238
Google: etVRmwEACAAJ
Herausgeber: Ullstein Taschenbuchvlg.
veröffentlicht: 2014-03-09T23:00:00+00:00
Kapitel 11
»Lena!« Robyn sprang von ihrem Stuhl auf und warf die Arme um ihre Freundin. »O mein Gott«, fügte sie hinzu, als sie sich aus der Umarmung löste, »du bist ja so was von braun.«
Lena grinste. »Danke.«
Sie fühlte sich großartig. Sie hatte keinen Staub in den Haaren, die Spitzen waren geschnitten und fielen momentan auf in braunes Leder gekleidete Schultern – eine brandneue Anschaffung aus ihrer Lieblingsboutique auf der Hay Street. Sie trug sogar Make-up. Blauen Lidschatten, der auf ihren blauen Rock abgestimmt war; kniehohe Stiefel, passend zu ihrer Jacke.
Oh, Modewelt, was habe ich dich vermisst!
Nachdem Lena vor zwei Tagen in Perth gelandet war, hatte sie nicht lange gebraucht, um sich wieder an die Stadt zu gewöhnen. Sie war essen gegangen, hatte all ihre Lieblingssendungen im Fernsehen gesehen und einfach nur gestaunt, wie viele Frauen sie hier kannte, mit denen sie sich treffen konnte.
»Wie sieht es denn aus bei dir?« Robyn ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen. »Du hast die letzten Wochen ja gar nicht mehr angerufen.«
»Tut mir leid. Ich hatte so viel zu tun, dass ich kaum Zeit zum Luftholen hatte.« Lena stellte ihre Louis-Vuitton-Handtasche unter den Tisch, als sie sich Robyn gegenüber setzte.
»Wirklich?« Robyn sah sie mit großen Augen an. »Heißt das, es läuft jetzt besser?«
Lena legte den Kopf etwas schief. »So ungefähr.« Sie wollte es gerade weiter ausführen, als eine Kellnerin mit Block und gezücktem Stift in der Hand zu ihnen an den Tisch kam.
»Was kann ich euch bringen?«
»Zwei Cappuccino«, bestellte Robyn. Dann sah sie zu Lena hinüber. »Kuchen?«
Lena lächelte. »Warum nicht?«
Sie entschied sich für Schokoladenkuchen und ließ dann den Blick durchs Café schweifen, während Robyn hin- und hergerissen war zwischen Möhre und Beerentraum. Niemand war auch nur ansatzweise interessiert an ihnen. Nicht einmal der Mann, der allein am Fenster saß und Zeitung las, oder die Kricketfans, die auf dem Weg zu einer Veranstaltung im Stadion vorbeiliefen. Lena und Robyn waren einfach zwei junge Frauen, die einen Kaffee tranken. Lena fühlte sich herrlich befreit und einsam zugleich.
»Also, wo warst du stehengeblieben?«, fragte Robyn, als die Kellnerin verschwunden war.
Lena wusste nicht, wo sie anfangen sollte. So viel war passiert, seitdem Robyn ihr geraten hatte, zu rebellieren. Vor allem ihre letzte Woche auf der Baustelle war hektisch gewesen. Aber zumindest wurden die Träger nun neu gestrichen. Lena war wieder offiziell Single und hetero, und der Schlitten lag nur noch sieben Prozent im Rückstand. Das war ein Anfang – wenn auch noch kein Zieleinlauf. Sie machte sich allerdings noch Sorgen wegen Sharon: Sie hatten ihre Unstimmigkeiten noch nicht ausgebügelt.
»Alles in Ordnung bei dir, Lena? Du wirkst etwas abwesend.«
Lena blinzelte und schüttelte leicht den Kopf.
O Mann. Einmal Pilbara, immer Pilbara. Sie konzentrierte sich wieder auf Robyn. »Ja, mir geht’s wirklich gut.«
»Was ist mit deinen Problemen bei der Arbeit?« Robyn verschränkte die Arme. »Behandeln sie dich besser und geben dir etwas mehr Verantwortung?«
Lena seufzte. »Schon, aber es ist ein ständiger Kampf. Ich habe wirklich spannende Aufgaben, die mich auch fordern, aber alle sehen mir auf die Finger. Vielleicht hätte ich doch bei den Dateneingaben bleiben sollen.
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