Kuesse in Springtime Falls 03 - Ein Mann mit gewissen Vorzuegen by Johanna Marthens

Autor:Johanna Marthens [Marthens, Johanna]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Braut, Kuss, Liebesroman, Ehe, Liebe, Hochzeit, Bräutigam, Heirat
veröffentlicht: 2015-03-29T22:00:00+00:00

NICK ÖFFNETE ÜBERRASCHT die Tür, als sie klopfte.

»Ich habe noch so viele Fragen an dich«, sagte sie und stürmte schon wieder an ihm vorbei ins Zimmer. »Wie lange wirst du bleiben? Wirst du dich um Alexa kümmern wollen? Willst du ihr Dad sein oder wieder verschwinden? Woher wusstest du von der Hochzeit? Wieso bist du nicht schon früher gekommen? Du hast gesagt, dass du nur vier Jahre gesessen hast, aber es sind sieben Jahre vergangen. Was sind deine Pläne für die Zukunft? Und bist du eigentlich wieder liiert?« Sie holte tief Luft nach diesem Fragenkatalog und sah ihn musternd an.

Er lächelte. Genau dieses wunderschöne, weiche, sanfte Lächeln, das sie an ihm immer geliebt hatte. »Das sind viele Fragen für eine so späte Stunde«, sagte er und schloss die Tür. »Und vor allem für eine junge Frau, die eine Fahne wie ein Rittmeister hat.«

Violet kicherte und nickte. »Ich habe ein paar Cocktails getrunken. Sie waren lecker. Und stark.«

»Das entschuldigt natürlich alles«, schmunzelte er. »Ich kann dir nur Wasser anbieten.« Er deutete auf eine geöffnete Flasche auf dem Tisch.

»O ja, das wäre gut.« Sie stand auf und nahm die Flasche, um sie an den Mund zu setzen und gleich auszutrinken.

»Ich dachte zwar eher an ein Glas«, murmelte er, doch dann nickte er und ließ sie trinken, bis ihr Durst gelöscht war.

»Entschuldige, ich habe Durst«, sagte sie und wischte sich den Mund mit der Hand ab. Dabei fiel Nicks Blick auf ihre blutigen Arme.

»Was hast du getan? Wie ist das passiert?«

»Ich bin einen etwas ungewöhnlichen Weg gegangen, um zu dir zu kommen. Nichts Besonderes.« Sie winkte ab und entzog Nick ihre Hand, der sie genommen hatte. Doch da entdeckte sie wiederum seine Fingerknöchel. Sie waren verletzt und bluteten.

»Was hast du gemacht?«, fragte sie erstaunt und nahm nun seine Hand in die ihre.

»Nichts«, erwiderte er und wollte ihr die Hand entziehen, doch sie hielt sie fest. Entsetzt sah sie ihn an.

»Hast du dich etwa mit jemandem geprügelt?«

»Nein, du kannst beruhigt sein«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Ich hätte es gern, aber ich habe es nicht getan.«

»Mit wem?«

»Mit niemandem.«

»War es etwa Jon?«

»Es war ein Pfosten in der Kneipe, in der er gefeiert hat, mehr nicht.«

Violet sah ihn betroffen an. »Weshalb warst du dort? Warum wolltest du ihn schlagen? Er hat dir nichts getan.«

»Ich wollte nur, dass er mir verspricht, dich gut zu behandeln. Das war alles. Nachdem er es gesagt hat, bin ich gegangen. Gegangen worden«, fügte er mit einem sarkastischen Lächeln hinzu.

Violet sah in Nicks graue Augen, die immer noch diese Tiefe und Schönheit besaßen, die sie immer so bewundert hatte. »Warum hast du dann den Pfosten geschlagen?«, fragte sie leise. Sie musste sich vom Anblick dieser Augen losreißen. Sie hatte das Gefühl, als könnte er sie mit ihnen völlig in seinen Bann ziehen.

Nick lächelte schief. »Nur so.« Er wollte ihr nicht sagen, dass Jonathan viel zu lange gebraucht hatte, bis er es versprochen hatte. Er wollte nicht, dass Violet enttäuscht wäre.

Gedankenverloren strich sie über Nicks Hand. Es fühlte sich so vertraut an, mit ihm zu sitzen und seine Hand zu halten.

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