Krieg der Rosen: Hochverrat by Clements Toby

Krieg der Rosen: Hochverrat by Clements Toby

Autor:Clements, Toby [Clements, Toby]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historischer Roman
Herausgeber: Bastei Lübbe
veröffentlicht: 2017-11-23T23:00:00+00:00


13. Kapitel

Thomas ist am Schießstand, als er die Aufforderung erhält, zu kommen. Unten am Fluss vor der Stadt Nottingham sitzt er auf einem Holzblock, der über die Jahre hinweg von tausend Gesäßen gut abgeschliffen worden ist. Er schaut zu, wie die Männer in braunroten und blauen Wappenröcken einen Schaft nach dem anderen von ihren Bögen abschicken, wie die Pfeile in die Höhe steigen und in die zweihundert Schritte entfernten feuchten Erdhügel mit dumpfen Lauten einschlagen. Die Luft ist voll von den Geräuschen der tadellos funktionierenden Bogensehnen und von wilden Flüchen. Er ist mit den Männern von William Hastings hergekommen, unter denen sich Rufus’ Patenonkel John Brunt befindet; und sie sind schon mit dem Schießen an der Reihe gewesen und haben alles bis auf ihre Beinlinge und Wämser abgelegt. Doch ihre Gesichter sind immer noch rot von der Kraftanstrengung, während sie Brot und Ale zu sich nehmen und zuschauen, wie die Männer von König Edward ihr Bestes geben.

»Gar nicht so übel«, meint Brunt.

Der herankommende Bote ist ein junger Bursche, nicht mal fünfzehn Jahre alt, mit rundlichen weinroten Wangen und einem kaum verständlichen Akzent. Er sagt Thomas, dass Lord Hastings ihn zu sich rufen lässt und er, Thomas, sich schnellstmöglich auf den Weg zum Bergfried machen soll. Thomas nimmt seinen Rock und Bogen an sich.

»Viel Glück, Thomas«, sagt Brunt, »und möge Gott stets mit dir sein.«

Brunt und die anderen wissen, dass Thomas William Hastings ersucht hat, ihn zu Katherine zurückkehren zu lassen. Doch in den letzten Tagen hat Hastings mit König Edward und anderen geheime Unterredungen in der Burg geführt. Daher hat er nur wenig Zeit gehabt, außer um ihm mitzuteilen, dass König Edward zur gegenwärtigen Stunde nicht in der Stimmung ist, auch nur irgendeinen seiner Männer gehen zu lassen. Darüber ist niemand überrascht, weil inzwischen wohlbekannt ist, dass der Earl of Warwick und König Edwards Bruder George, der Duke of Clarence, aus Calais zurückgekommen sind und, wie befürchtet, die Masse des Volkes in Kent dazu gebracht haben, gegen König Edward zu rebellieren.

Nun also gibt es, soweit Thomas es zu erkennen vermag, nicht weniger als fünf Armeen draußen im Land, die sich wer weiß wo sammeln. Eine wird angeführt vom Earl of Pembroke, dem Mann mit dem Bart und der kostspieligen Zusage ganz vieler Soldaten,, und dieses Heer besteht angeblich aus dreitausend Waffenknechten, die bestens für den Kampf ausgebildet und König Edward gegenüber loyal sind. Ein weiteres Heer, das aus einer gleich großen Anzahl von Bogenschützen gebildet wird, marschiert unter dem Banner von Humphrey Stafford, dem eleganten kleinen Earl of Devon, und steht ebenfalls loyal zu König Edward. Eine dritte Armee, eine unbekannte Anzahl von Männern unter Robin of Redesdale, kommt aus dem Norden mit der ausdrücklichen Absicht, König Edward abzusetzen, während eine vierte unter dem Earl of Warwick, König Edwards altem Verbündeten, sich aus südöstlicher Richtung nähert. Dieses vierte Heer ist wahrscheinlich groß genug, um die wenigen Soldaten zu besiegen, die König Edward in Nottingham bei sich hat und die eine Streitmacht aus vielleicht fünfzehnhundert Soldaten bilden werden.

Da man dies alles weiß, ist die Stimmungslage in der Stadt sehr angespannt, während die Tage verstrichen sind.



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