Krieg der Rosen by Clements Toby
Autor:Clements, Toby [Clements, Toby]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-1486-1
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2015-11-28T00:00:00+00:00
21. KAPITEL
Als Sir John am nächsten Morgen aus seinem vom vielen Ale schweren Schlaf erwacht, erzählen sie ihm, dass Richard, der Duke of York, in England eingetroffen ist.
»Ich muss aufstehen«, sagt er. »Wir müssen nach London. Wir müssen ihn sehen. Richard wird Warwicks Entscheidung, was Cornford Castle angeht, rückgängig machen, dessen bin ich mir sicher.«
Thomas beobachtet, dass Katherine die Augen schlieÃt, als empfinde sie allein schon die Erwähnung der Burg in Cornford als belastend. Als Fournier hört, dass Sir John Beziehungen zum Hochadel hat, tritt ein eigentümliches Leuchten in die Augen des Arztes.
»Aber wie wollt Ihr bei ihm Gehör finden, Sir John?«, fragt er.
»Ãber den Sohn des Dukes, den Earl of March«, sagt Sir John. »Der steht in unserer Schuld. Komm, Kit, hilf mir auf. Richard, mein Junge, geh los mit Walter und Thomas und trommel die Jungs zusammen. Vielleicht gibt es irgendwelche Neuen, die unsere Reihen verstärken könnten. Goodwife Popham, wir brauchen noch mehr von dem roten Stoff für unsere Wämser und Gambesons. Ich möchte nicht, dass meine Leute Lumpen tragen, wenn sie in London ankommen.«
»Wie ist er denn so, der Duke of York?«, fragt Thomas Richard, während sie die Pferde satteln.
»Ich weià es nicht«, antwortet Richard mit einem Seufzer. »Aber man hört so manches. Die Leute sagen, er habe den Verstand verloren, seit er in Irland war.«
»Den Verstand verloren? Warum?«
»Eigentlich ist er der höchste Adlige im Land, nach König Henry. Und er war der Regent, als der König nicht bei Sinnen war. Aber jetzt verlässt die Königin sich nicht mehr auf Richards Rat. Stattdessen begünstigt sie habgierige Adlige wie Buckingham und Somerset. Es läuft schlecht für Richard, aber in Irland, so heiÃt es, soll er sich benommen haben, als wäre er schon der König von England, weil ihm dort niemand zu widersprechen wagte. Anscheinend sieht er sich schon auf König Henrys Thron, als würde es Henry gar nicht mehr geben.«
Thomas wird als Erstes nach Brampton geschickt, um Brampton John zu holen. Dort, an einer Weggabelung, lebt John zusammen mit seiner Mutter und drei Ziegen in einer fensterlosen Hütte mit Strohdach. Brampton John ist froh darüber, dass er wieder in den Diensten von Sir John steht, denn vom Landleben und der Arbeit auf den Feldern hat er inzwischen genug. Gemeinsam stoÃen sie mit dem Ale von Johns Mutter an.
»Warum hast du keine Fenster in deiner Hütte, John?«, fragt Thomas. Er muss husten, weil der Rauch schlecht abzieht.
»Fenster? Wozu sollen die nütze sein?«
»Na ja, dann könntest du hinausgucken.«
»Fenster sind unnütz. Wenn ich bei Tageslicht hier wäre, was sowieso nie der Fall ist, will ich bestimmt nicht die verdammten Ãcker und Felder sehen. Ich bin ja den ganzen Tag dort drauÃen, grabe, säe oder ernte.«
Am nächsten Morgen reiten sie in Richtung Norden, um Little John Willingham zu suchen.
»Ihr könnt euch nicht vorstellen, wen ich erst neulich gesehen habe, Jungs«, sagt Little John, als sie sich zu dritt auf den Weg zurück nach Marton Hall machen, jeder einen Bogen über der Schulter. »Edmund Riven. Den Burschen mit dem Auge, ihr wisst schon.«
Er deutet auf sein rechtes Auge.
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