Krautkiller by Michael Gerwien

Autor:Michael Gerwien [Gerwien, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Gmeiner-Verlag
veröffentlicht: 2015-02-11T05:00:00+00:00

17. Kapitel

Da Max die anderen nicht auf den Zimmern angetroffen hatte, war er gegen 19 Uhr alleine in den Speisesaal zum Abendessen gegangen. Oben im Zimmer hatte er gerade noch Walter Meier angerufen. Maria Hochfellner hatte ihm dessen Handynummer vorher telefonisch durchgegeben, nachdem sie sich bei Max für seine Hilfe in der Lobby bedankt hatte. Walter konnte ihm aber auch nichts wirklich Hilfreiches über die Verhältnisse in der Hotelküche oder über Beate sagen, die er am Morgen tot aufgefunden hatte. Er würde ihn aber auf jeden Fall noch persönlich aufsuchen, um ihn zu befragen. Dabei sah man einfach besser, ob jemand die Wahrheit sagte oder nicht.

»Da sitzt er ja, unser Herr Detektiv.« Monika winkte ihm von der Tür aus zu.

Hinter ihr betraten Sandra und Franz den Raum. Auch sie winkten ihm zu. Die beiden Frauen schienen richtig fröhlich zu sein. Franz wirkte dagegen regelrecht niedergeschlagen.

»Servus, Leute«, begrüßte Max die Ankömmlinge, während sie sich zu ihm setzten. »Wie war euer Tag? Wo wart ihr denn?«

»Am Königssee«, erwiderte Franz. Er machte dabei ein sehr ernstes Gesicht.

»Aber ihr wart dort auf keiner Beerdigung, oder?« Was hat dem denn die Petersilie verhagelt?, wunderte sich Max. Verträgt er das viele gesunde Essen am Ende überhaupt nicht mehr?

»Nein. Natürlich nicht.« Monika lachte. »Wir hatten einen wunderschönen Nachmittag mit Donatella.«

»Wer ist Donatella?«

»Frau Höslinger aus Regenburg.«

»Ach nein. Die aus dem Café in Endorf?«

»Genau die.« Sandra grinste breit.

»Drei Frauen und du, Franzi. Gratuliere. Da warst du doch bestimmt der reinste Hahn im Korb.« Max klopfte seinem alten Freund und Exkollegen anerkennend auf die Schulter.

»Leider.« Franz ließ traurig den Kopf hängen.

»Wieso leider?« Max runzelte erstaunt die Stirn.

»Donatella entspricht nicht unbedingt Franzis Vorstellung von einer Traumfrau.« Monika lachte erneut. Noch etwas länger und lauter als vorher.

Sandra lachte mit.

»Sehr witzig, ihr beiden. Das bekommt ihr auf jeden Fall noch zurück.« Franz hatte offensichtlich nicht die geringste Lust, mitzulachen. Er stierte nur grimmig vor sich auf den Tisch. »Den ganzen Nachmittag haben sie mir versaut mit der aufdringlichen Höslinger, Max«, beschwerte er sich in jammerndem Tonfall.

»Wieso denn das?«

»Die redet und redet und redet wie ein Wasserfall. Ich schwöre es dir, Max, das hält kein Schwein aus.« Franz schüttelte vehement den Kopf. »Dabei hatte ich mich so sehr auf den Biergarten gefreut.«

»Aber das Bier hat doch wenigstens geschmeckt. Oder hast du wegen deiner Diät ein Alkoholfreies getrunken?«

»Kein Bleifrei. Aber nur eine Maß, Max. Nicht mehr. Bei der Höslinger ihrem Dauermonolog wird sogar das Bier sauer. Ich schwöre es dir.« Der kleine, dicke glatzköpfige Hauptkommissar starrte ausdruckslos an die gegenüberliegende Wand.

»Nur eine Maß? Das ist wirklich extrem wenig.« Max musste sich das Lachen verbeißen. Er kannte niemanden, der so schön wegen Nichtigkeiten leiden konnte wie Franz. »Aber was anderes. Was haltet ihr denn davon, wenn wir nachher alle zusammen nach Rosenheim ins In and Out fahren?«, fuhr er fort.

»Ins In and Out? Was soll das denn sein? Etwa ein Puff?« Franz beäugte ihn misstrauisch. Es sah ganz so aus, als würde er heute auf gar keinen Fall weitere Unvorhersehbarkeiten ertragen können oder wollen.

Albernes Gelächter am Tisch.

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