Komm wieder zurueck by Deborah Reed
Autor:Deborah Reed [Reed, Deborah]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2013-01-28T23:00:00+00:00
Wenn man durch den Wald ging, lag das Haus der Pinckneys weniger als anderthalb Kilometer von Annie und Calders Garten entfernt. Das Erste, was sie und Calder erspähten, war der rostige Wetterhahn auf der Scheune, der sich quietschend im Kreis drehte. Die Luft fächelte ihnen den sauren Geruch von Schweinen zu. Denselben Geruch, den auch Josh und Gabe verströmten. Niemand war drauÃen, als Annie und Calder am anderen Ende des Lattenzauns herumspionierten.
Das groÃe Scheunentor stand nach beiden Seiten offen. Annie war noch etwas schwach von dem Bienenstich vor zwei Tagen. Sie legte die Hände auf die Knie und spähte hinein.
»Was die wohl mit dem Ding machen, das da vom Balken baumelt?«, fragte Calder.
»Mit der Seilrolle?«
»Genau.«
»Keine Ahnung. Bestimmt was Gemeines oder Dummes«, sagte sie.
Calder zwinkerte mehrmals. »Willst du drinnen nachsehen?«
»In der Scheune?«
»Ja.«
»Wozu?«
»Vielleicht können wir rausfinden, was sie mit der Seilrolle machen.«
»Was hast du denn vor?«, fragte sie.
»Was?«
»Das frage ich dich.«
»Wie meinst du das?«
»Calder Walsh. Was glaubst du wohl, mit wem du sprichst? Du hast noch nie im Leben eine Dummheit gemacht.«
»So isses.«
»âºSo issesâ¹? Das darf Mom aber nicht hören!«
»So isses.«
Annie sah ihn verstohlen von der Seite an. »Warum wolltest du denn unbedingt hier herumschnüffeln? Das war deine Idee.«
»Tu bloà nicht so, als ob ich dich mitgeschleift hätte«, sagte Calder.
Unter dem Gewicht ihres Körpers sanken ihre Hacken in den Sand. Sie dachte an ihre Mutter, die zu Hause die Hände rang und mit geröteten Augen das Telefon anstarrte, während sie seufzend und verwirrt in der Küche herumpusselte und darauf wartete, dass der Arzt sie wegen des Vaters aus dem Krankenhaus anrief. Annie wusste kaum, was sie zu Hause mit sich anfangen sollte. Sie konnte in keinem Zimmer frei atmen. Es war Sommer, wenn sie normalerweise tun konnten, was sie wollten, nachdem sie mit der Pfirsichernte fertig waren, und einem Teil von ihr widerstrebte es, so eingeschränkt zu sein.
Die Schweine im Stall rechts von der Scheune suhlten sich quiekend im Schlamm. »Guck mal zum Haus rüber«, flüsterte Annie.
Josh Pinckney wurde vom Küchenfenster umrahmt, nicht weiter als fünfzehn Meter von ihrem Standpunkt entfernt. Er beugte sich über die Spüle, wusch das Geschirr in der Sonne ab. Die groÃe Schürze seiner Mutter hing ihm lose um den Hals.
»Für den Anblick hat sich der Ausflug allemal gelohnt«, sagte Annie. Sie duckten sich hinter das Scheunentor und konnten sich das Lachen nicht verbeiÃen.
»Glaubst du, er trägt auch ihre Pantoffeln? Die sie immer in der Stadt anhat?«, fragte Calder.
Die Erwähnung der Pantoffeln von Joshs Mutter brachte einen Erinnerungsfetzen zurück. Im Pfirsichhain hatte sich Joshs Gesicht über ihres gebeugt, und jetzt dachte sie zum ersten Mal daran, wie es sich anfühlte, als seine Finger ihre Hand hochhoben. Sie erinnerte sich an seinen Geruch. Sie erinnerte sich an seinen Schuh neben ihrem Gesicht.
»Was hat er gemacht, als du im Hain zu mir gekommen bist?«
»Wer?«
Sie deutete mit dem Kinn auf das Küchenfenster.
»Warum glaubst du denn, dass er auch da war?«
»War er denn nicht da?«
»Das habe ich nicht gesagt. Ich dachte nur, dass du bewusstlos warst.«
»War ich auch. Aber bevor ich ohnmächtig wurde, habe ich ihn gesehen.
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