Klingenmeister der sieben Reiche (German Edition) by Spurk Joseph Maximilian

Autor:Spurk, Joseph Maximilian [Spurk, Joseph Maximilian]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
Herausgeber: Joseph Maximilian Spurk
veröffentlicht: 2014-10-24T22:00:00+00:00

15

Die Sonne verschwand am Horizont von Ludwigsralm und Kynrod stieg in den Sattel.

»Fürchtet Ihr Tulor wirklich so sehr, dass wir nur noch im Dunkeln reiten können?«

Zodac war wieder zu Kräften gekommen und versuchte sein Tier zu überreden stehenzubleiben, während er aufsitzen wollte.

»Du bist ein lausiger Reiter.«

»Habe nie das Gegenteil behauptet, Meister.«

»Und ziemlich dumm, wenn Du Dich Tulor offen stellen willst. Du warst doch sein Kammerdiener, Du solltest es besser wissen.«

»Oh, da muss ich etwas klarstellen, Meister. Ich will mich ihm nicht stellen. Nur bei dem Gedanken stehe ich kurz davor, meine Lumpen wieder einzunässen. Ihr wollt Euch mit ihm messen. Und mich schleift Ihr mit.«

»Warum gehst Du dann nicht einfach Deiner Wege?«

»Weil sich bei Euch mein Darm öffnet und meine Glieder schlottern, wenn Ihr mich nur anschaut. Verflucht, Ihr seid aus dem Dachgiebel der Kaserne gesprungen, in eine Gasse voll wimmelnder Soldaten und kamt einige Minuten später unbeschadet durch die Tür mit einem eingeschüchterten Schmied an Eurer Seite, der zweimal so breit war wie Ihr. Jeder Mensch mit einem Funken Verstand scheißt sich vor Euch in die Hose.«

»Stell Dich nicht so an. Noch lebst Du. Und jetzt steig endlich auf, sonst helf ich nach.«

Zodac grummelte, doch schwang er sich schließlich in den Sattel und gesellte sich an Kynrods Seite.

»Wir passieren also heute Nacht die Grenze, richtig, Meister? Wollt Ihr gleich durchreiten nach Trautburg?«

Kynrod schüttelte den Kopf. »Wir müssen erst noch an der Taverne halten. Ich vermute dort Freunde, denen ich noch eine Erklärung schulde.«

»Freunde wie dieser Oberst Regwolt?«

Kynrod zuckte die Achseln. »Das wird sich zeigen.«

»Vielleicht solltet Ihr anfangen, Vorsicht bei der Auswahl Eurer Freunde walten zu lassen.«

»Vielleicht.«

»Darf ich fragen, womit diese Leute Eure Freundschaft erlangten?«

»Sie gefährdeten Ihr Leben, um meines zu retten.«

»Freunde unter den geistig Versehrten zu suchen, ist nicht die allerbeste Idee, Meister.«

* * *

Kynrod öffnete die Tür zur Taverne und trat ein. Zodac blieb dicht hinter ihm.

Tabakrauch wirbelte durch den Gastraum und riss die Wortfetzen der dicht an dicht sitzenden Gäste mit sich. Einige blickten zur Tür. Dann schloss sie sich und sie wandten sich wieder ihren Sitznachbarn zu.

Kynrod ging durch die Tischreihen auf die Theke zu. Gesten und Münder an den Tischen überschlugen sich. Alle kannten nur ein Thema.

»… Krieg. Ich sag Dir, er kommt auch zu uns …«

»… Gregor, er hat zugeschlagen …«

»… Ulwar ist tot und Südrain versinkt im Chaos …«

»… Svenwald ist in Südrain eingefallen und Gregor unterstützt Ulwar …«

»… Nathan sammelt Truppen, um Ulwar gegen Gregors Überfall beizustehen …«

»… Bratwist will nicht eingreifen …«

»… Bratwist ist mit tausend Mann auf dem Weg nach Twingfort …«

Kynrod schüttelte den Kopf. Krieg und keiner weiß Bescheid. Warum habe ich ihn nicht verhindert?

Bevor Kynrod die Theke erreichte, schnappte eine junge Frau seinen Arm und zog ihn beiseite.

»Bei den Göttern, Ihr seid zurück. Wir haben schon nicht mehr zu hoffen gewagt. Wo ist Lorn?«

Kynrod wandte sich ihr zu. Er runzelte die Stirn. Dann nickte er. Wegonia, die jüngste Wirtstochter. Die Sorgenfalten lassen sie älter wirken. »Sind Lorns Männer hier?«

Wegonia schaute zu ihrem Vater hinter der Theke. Dieser nickte. Ihre Augen schweiften über den Schankraum.

Download

Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.