Kleiner Wolf und die Blauröcke by Stig Ericson
Autor:Stig Ericson [Ericson, Stig]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Saga
veröffentlicht: 2015-07-10T00:00:00+00:00
„Noch ist nichts entschieden ...“
Sie waren nun mitten im Mittwintermonat, und noch waren die Blauröcke nicht gekommen.
Aber sie hatten Späher ausgeschickt. Und die Jäger verließen nicht alle gleichzeitig das Lager. Was einst im Lager von Schneller Läufer passiert war, durfte sich hier nicht wiederholen.
* * *
Trotz der Kälte standen sie mit anderen Lagern in Verbindung. Fremde Reiter kamen – und ritten weiter. Viele von ihnen waren hervorragende Jäger mit bemalten Gesichtern und großem Federschmuck in ihren Satteltaschen.
Im Zelt von Schwarzer Adler und den Ältesten loderten die Ratsfeuer während langer Abende und dunkler Nächte. Pfeifen wanderten von Mund zu Mund. Diese Sitzungen wurden von heiligen Zeremonien begleitet – aber auch von tiefem Schweigen. Wenn jemand fragte, worüber sie gesprochen hatten, kam immer dieselbe Antwort: „Noch ist nichts entschieden ...“ Aber sie wußten, daß die zwei jungen Jäger die gestohlenen Pferde nicht zur Agentur zurückgebracht hatten. Sie waren auch nicht ins Lager zurückgekommen.
Und sie wußten, daß es bei den Sitzungen des Rats um die Zukunft des Volkes ging. Der Vorrat an Beeren und getrocknetem Fleisch war zu Ende, und sie mußten Kleintiere, Wurzeln und gefrorene Beeren essen. Die jungen Jäger waren lange geduldig gewesen. Nun aber wollten sie nicht länger warten. Sie meinten, daß Jäger aus vielen Lagern sich zusammentun sollten, um eine letzte, große, entscheidende Schlacht gegen die Blauröcke zu kämpfen. Alles war besser, als nur zu warten, während sie langsam verhungerten.
Aber die Älteren meinten, daß es sich nicht lohne zu kämpfen. Die Weißen hatten große Macht. Ihr Gott war stark, und sie waren so unzählig viele wie die kleinsten Steine am Ufer.
Auch wenn es ihnen gelingen würde, eine Schlacht – oder vielleicht zwei – zu gewinnen, würden noch mehr Blauröcke kommen. Noch mehr. Und noch mehr ... „Was sollen wir denn tun?“ fragten die Jüngeren.
Die Älteren schauten sich mit traurigen Augen an. „Wir müssen das tun, was das Volk in vielen, vielen anderen Lagern vor uns getan hat“, sagten sie. „Unsere Jagdgründe aufgeben und unsere Zelte an dem Ort aufstellen, den die Weißen das Reservat nennen.“
„Unsere Jagdgründe aufgeben!“ riefen die Jüngeren aus. „Nie! Dann ist es besser, zu kämpfen und zu sterben!“
„Es sind keine Jagdgründe mehr“, sagten die Älteren. „Da gibt es nichts mehr zu jagen.“
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