Klassentreffen (German Edition) by Schöning Julia

Klassentreffen (German Edition) by Schöning Julia

Autor:Schöning, Julia [Schöning, Julia]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Gay & Lesbian
Herausgeber: édition el!es
veröffentlicht: 2012-06-10T22:00:00+00:00


~*~*~*~

Wie vom Blitz getroffen blieb Franzi stehen. Sie hatte sich nur ein wenig die Zeit in Braunschweig vertreiben wollen, während sie darauf wartete, dass ihr Auto in der Werkstatt fertig wurde. Und jetzt das. Darauf war sie nicht vorbereitet.

Franzi senkte den Blick. Vielleicht würde sie sie nicht erkennen, und Franzi könnte noch rechtzeitig verschwinden.

Aber es war schon zu spät. »Franzi?«, fragte Manuela. Sie blieb direkt vor Franzi stehen.

Franzi versuchte, ein freundliches Lächeln aufzusetzen. »Manuela. Das ist aber eine Überraschung.«

»Das finde ich auch. Muss eine Ewigkeit her sein.« Manuelas Stimme klang unnatürlich hoch.

Franzi nickte. Das war es. Und das war auch gut so.

»Darf ich dir Simon vorstellen?«, fuhr Manuela fort.

Erst jetzt bemerkte Franzi den Mann an Manuelas Seite. »Hallo. Franziska«, stellte sie sich vor und reichte Simon reserviert die Hand.

Sie merkte, wie er Manuela einen fragenden Blick zuwarf.

»Ich habe dir doch mal von Corinna erzählt«, erklärte Manuela daraufhin.

Franzi wollte lieber gar nicht genau wissen, was Manuela diesem Typ über die gemeinsame Zeit mit Cori erzählt hatte. Ob sie gebeichtet hatte, dass sie mal eine Affäre mit einer Frau gehabt hatte?

Simon zog die Stirn kraus. »Ich weiß nicht mehr genau.«

Damit hatte Franzi ihre Antwort. Manuela hatte ihm bestimmt nicht die Wahrheit gesagt. So etwas hätte kein Mann vergessen – niemals.

»Franzi ist jedenfalls Corinnas beste Freundin«, plapperte Manuela weiter, als stünde Franzi nicht direkt neben ihnen. »Seid ihr doch noch, oder?« Lächelnd wandte sie sich Franzi zu.

Franzi schob ihre Hände in die Jackentaschen. Sie hatte keine große Lust, mit Manuela zu plaudern. »Ja, sind wir noch.«

»Wie geht es ihr?«

Für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Franzi glaubte, ein kurzes Flackern in Manuelas Augen zu bemerken. »Ganz gut«, sagte sie. Einen Moment dachte sie daran, Manuela die Wahrheit zu sagen: Du hast ihr das Herz gebrochen – es hat ewig gedauert, bis sie darüber hinweggekommen ist, dass du sie verlassen hast. Und schlimmer noch, dass du dich wieder dem erstbesten Mann an den Hals geworfen hast. Aber Franzi schluckte den Impuls hinunter. Das war Vergangenheit. Außerdem müsste Cori das selbst mit Manuela diskutieren. Wenn sie überhaupt wollte.

»Grüß sie mal von mir.«

Franzi zögerte. »Ich glaube, das ist keine gute Idee.«

Manuela schluckte. »Ja«, flüsterte sie. »Wahrscheinlich hast du recht.«

Simon sah verwundert zwischen den beiden Frauen hin und her. Offensichtlich hatte er keine Ahnung, worüber sie sprachen.

»Und wie geht es dir?«, fragte Franzi, um die peinliche Stille zu überbrücken.

Ein Strahlen breitete sich auf Manuelas Gesicht aus. »Sehr gut. Wir sind gerade dabei, Eheringe auszusuchen.« Manuela ergriff Simons Hand und lächelte ihm zu.

Franzi spürte die aufsteigende Übelkeit. Das war eine Information, die sie nicht benötigt hätte. »Dann wünsch ich euch mal alles Gute«, log sie. »Ich muss auch mal weiter. Mein Auto aus der Werkstatt holen.«

»Es war schön, dich mal wiederzutreffen.«

»Hm, ja«, murmelte Franzi. Dann drehte sie sich um und lief ziellos weiter. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Manuela – diese Hetero-Zicke. Was Cori nur an der gefunden hatte? Und am Ende war alles so gekommen, wie es hatte kommen müssen. Manuela hatte sich nie zu Cori



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